Dienstag, 2. Juni 2020

99. WoMo-Fahrt "Ancampen im Zillertal"

vom 29. Mai bis 1. Juni 2020
von Innsbruck-Zillertal-Innsbruck - 129km


Freitag, 29. Mai 2020
Es ist Ende Mai und wir sind bis dato kein einziges (!!) Mal mit unserem WoMo ausgefahren. Unglaublich, so spät haben wir in den vergangenen zehn Jahren noch nie eine WoMo-Saison begonnen. Verdammtes Virus! Aber immerhin ist der totale Lock-Down (vorerst) zu Ende und mit heutigem Tag dürfen auch die Campingplätze wieder öffnen. Endlich. Normalerweise beginnen wir jede Saison mit dem Ancampen am Kochelsee bei unseren Freunden Luis und Gitti. Das ist heuer leider nicht möglich, als Österreicher dürfen wir erst ab 15. Juni wieder nach Bayern einreisen - und vor allem ohne 14-tägige Quarantäne auch wieder ausreisen. Krude Zeit! Also haben wir uns nach einer Alternative umsehen müssen und sind gleich in Tirol geblieben. Ilse hat uns einen lässigen Campingplatz im Zillertal, genauer in Zell am Ziller, ausgesucht. O.k., warum nicht auch mal im Zillertal campen. Immerhin werden wir so schnell nie wieder auf einen Tiroler Campingplatz fahren, ohne dort ausländische Gäste zu treffen. Mal schauen wie das ist, ganz „unter sich Österreichern“ zu sein … Das Wohnmobil haben wir schon gestern aus seiner neuen Garage geholt und die Vespa ist auch schon aufgeladen. Getränke und ein paar „Notessen“ haben wir ebenfalls schon gestern eingeladen, fehlt nur noch die Kleidung und die Notebooks. Es kann also losgehen. Wir fahren kurz vor 9 Uhr ab, als erstes müssen wir nach Hall fahren, eine unserer Gasflaschen ist leer. No problem natürlich, keine Viertelstunde später verlassen wir schon das Gelände der „Flaga“ mit dem Flüssiggasnachschub und verfügen uns auf die A12 Inntalautobahn. Weit haben wir es heute ja nicht, es sind gerade mal 60 Kilometer bis Zell am Ziller, zu Luis und Gitti ist es sogar noch ein Stückchen weiter. Und auch der Kochelsee liegt für uns quasi vor der Tür … 
 
Wir fahren gemütlich ins Zillertal hinein, es herrscht kein nennenswerter Verkehr. Im bei Urlaubern berühmt-berüchtigten Brettfall-Tunnel - wo normalerweise vor einem Pfingstwochenende mit Blockabfertigung und kilometerlangen Staus zu rechnen ist - haben wir nicht ein Fahrzeug vor uns. So kommen wir natürlich bestens voran und schon kurz nach 10 Uhr trudeln wir in Zell am Ziller ein. Eine Baustelle genau bei der Zufahrt zum Campingplatz lässt uns zwei hübsche Ehrenrunden um das weitläufige Gelände drehen, aber dann fahren wir beim „Campingdorf Hofer“ vor. An der Rezeption - die wir doch bei der Einfahrt zuerst glatt übersehen haben - ist niemand anzutreffen. Doch nach zwei Minuten kommt ein Mann auf einem Traktor angefahren - Guntram, der Chef hier. Er springt von seinem Gefährt und begrüßt uns mit einem breiten Grinsen: „Griaß enk - ihr seid‘s die Ersten!“ Das freut uns sehr und Guntram freut sich auch. Noch vor der Anmeldung sind wir schon auf ein Bier und ein Schnapserl eingeladen, schön ist es hier im Zillertal. 
Unseren Platz können wir frei wählen und stellen uns ganz in die Nähe des Waschhauses. Der ganze Campingplatz ist sehr gepflegt, die sanitären Anlagen tipp-topp, es stehen allerorts Desinfektionsmittelspender zur Verfügung und es gibt sogar einen Swimmingpool. Sehr lässig. Um 17 Uhr öffnet auch das Campingplatz-Restaurant zum ersten Mal nach der Corona-Krise - wir sagen uns selbstverständlich an. Wir laden dann unseren roten Flitzer vom Träger, richten uns ein wenig auf den Aufenthalt ein und machen dann - wie könnte es anders sein - einen ersten Pasch. Danach meldeten sich langsam unsere leeren Mägen und protestierten heftig gegen die Möglichkeit, bis 17 Uhr leer zu bleiben. Also sattelten wir unser rotes Pferdchen und sind ins Dorfzentrum von Zell am Ziller geritten. Das ist zwar nur einen schwachen Kilometer weit entfernt, aber selbst so kurze Wege lassen sich von Gernot leider nicht mehr bewältigen. Vor allem müsste er ja zurück auch wieder. Wurscht, so ist es jetzt halt … Im Dorfkern haben wir uns dann formlos in einen BILLA verfügt und gönnten uns dicke Scheiben vom heißem Käse-Fleischkäse. Ernährungstechnisch ist so ein Essen eventuell unvernünftig, für das Belohnungszentrum und den Magen jedoch ein Hochgenuss. Dazu noch ein gutes Schwarzbrot, Senf und schon waren wir wieder am Rückweg. Für eine längere Ausfahrt ist es uns etwas zu frisch, das Thermometer hat den Sprung über die 20-Grad-Marke noch nicht geschafft.
Im WoMo haben wir dann den Fleischkäse gejausnet und es war wirklich einer der besten aller Zeiten. Jaja, Hunger ist und bleibt der beste Koch. Nach dem kulinarischen Feuerwerk hat uns dann ein kleines Fress-Koma überwältigt und uns bis knapp nach 16 Uhr 30 in die Pölster gezwungen - da gibt es aber weit Schlimmeres … Weil wir gerne überpünktlich sind, haben wir dann um 16:59:58 das Restaurant betreten, natürlich mit Gesichtsmasken vor Mund und Nase. Guntram ist dann gleich an unseren Tisch gekommen und hat uns an sein Versprechen erinnert: „Die erste Runde geht auf mich!“ Sehr nett. Überhaupt sind die Betreiber Silvia und Guntram Hofer ausgesprochen sympathisch. Natürlich hat sie der Lockdown brutal erwischt, viele Wochen lang ohne Einkünfte und vor allem ohne zu wissen, wie das alles weitergeht, das ist echt gnadenlos für das Geschäft. Aber den Humor und den Optimismus haben sie nicht verloren, Guntram hat gleich einmal alle Vorteile der Corona-Krise aufgezählt. So hätten sie als Familie viel mehr Zeit füreinander gehabt, oft gemeinsam gegrillt, wie schon seit Jahren nicht mehr, usw. Die Hofers sind ein gutes Beispiel dafür, dass man sich viel mehr aufs Positive im Leben konzentrieren sollte, als über Zustände zu lamentieren, die man eh nicht beeinflussen kann. Doch zurück zum Abendessen. Die Speisekarte steht als QR-Code am Tisch und sie enthält - für einen Campingplatz - eine ziemliche Überraschung. Es sind nämlich gleich eine ganze Reihe von mexikanischen Gerichten angeführt. Das haben wir noch nie wo gesehen. Also bestellt sich Gernot gleich einmal „Los Tacos Mexicanos“, Enchiladas oder Cacahuetes hätte es auch gegeben. Von den mexikanischen Vorspeisen ganz zu schweigen. Die drei Tacos, die keine 20 Minuten (!!) nach der Bestellung an den Tisch gekommen sind, waren wirklich sehr gut und vor allem reichlich. Phantastisch. Auch Ilse zeigte keine Scheu vor mexikanischem Essen und hat sich die „Lomo en Cacahuetes“ bestellt - das sind Schweinelendchen in Erdnuss-Chili-Sauce. Auch ihr hat es wunderbar geschmeckt, der Ausflug in die mexikanische Kulinarik war ein sehr lustvoller. So eine Speisekarte aufzulegen muss man sich auf einem Tiroler Campingplatz erst einmal trauen! Chapeau Familie Hofer. 
Nach dem Essen ist Guntram dann noch an unseren Tisch gekommen - natürlich im gebührenden Abstand und mit Plastikvisier vor dem Gesicht. Er hat total nett aus seinem Leben erzählt, der Mann ist wirklich erfrischend authentisch. Sieht man nicht alle Tage und wir halten immer die Augen nach dieser selten gewordenen Spezies offen. Gernot hat Guntram dann noch ein Exemplar von „Einer Million Kilometer durch Innsbruck“ geschenkt, er hat schon eine ganze Reihe Bücher von seinen Gästen. Da passt das von Gernot ja super dazu. Nach ein paar weitern Anekdoten und ein paar weiteren Drinks sind wir dann ordentlich angeheitert (vor allem Gernot) zum WoMo zurückgeschlurft. Trotzdem haben wir noch einen Gute-Nacht-Pasch gemacht, ehe wir uns zu ersten Nacht in unserem Schneckchen niederlegten. Wie haben wir das vermisst …!
Samstag, 30. Mai 2020  
Die erste Nacht nach so langer Zeit in unserem WoMo war wunderbar, aber sie war auch ziemlich frisch. Draußen hat es in der Früh keine 5 Grad, herinnen gerade einmal 11 Grad. Unsere Decken haben die Kälte aber zum Glück nicht an uns rangelassen und die Heizung hat dann schnell für angenehme 21 Grad gesorgt. Nach einem guten Kaffee-Frühstück haben wir den Tag gemütlich angegangen und uns einen Pasch ausgespielt. So mögen wir das. Wie es dann so warm wurde, dass an eine Ausfahrt mit der Vespa zu denken war, sind wir ins Dorfzentrum gecruist. Eine gute Bekannte von uns hat Geburtstag, also haben wir ihr in einer „Paperia“ eine nette Glückwunschkarte gekauft. Wenn man sie öffnet, dann leuchten mehrere Luftballons im Rhythmus des Liedes „Happy“ auf. Hübsch. Wir sind dann eine Runde spazieren gegangen, bei einer Konditorei lachten uns gutaussehende Erdbeerschnitten durch die Auslage an. Fein, die gönnen wir uns. Vorerst sind wir aber noch zur Kirche rüber gegangen, der Friedhof von Zell am Ziller ist übrigens wirklich sehenswert. Wir haben noch nie derart viele schmiedeeiserne Grabkreuze gesehen wie hier. Und in die meisten der kunstvollen Kreuze sind Symbole eingearbeitet, die an den/die Verstorbene(n) erinnern. Einzigartig. Wie wir so über den Friedhof gehen, setzt unvermittelt das Mittagsläuten ein und die Glocken der Kirche lassen unsere Ohren klingeln. Wir fühlen uns wie weiland Quasimodo und entfernen uns unauffällig. Jetzt ist Kaffee mit Törtchen angesagt. In der Konditorei wundern wir uns zuerst über die verschwundenen Köstlichkeiten und noch mehr wundern wir uns über die freundliche Ansage der Verkäuferin: „Tut uns leid, aber wir schließen am Samstag um 12 Uhr 30.“ Das sind - ähm - eher ziemlich eigenartige Öffnungszeiten für eine Konditorei im Herzen eines Tourismusortes. Aber so ist es, jeder ist seines Glückes Schmied und sie werden es schon nicht so notwendig haben hier … Einen Kaffee wollten wir aber trotzdem trinken und weil es das Wetter zugelassen hat, sind wir die paar Kilometer nach Mayrhofen rübergeblattet, etwa 10 werden es sein. Die sind bei einem feschen 80er schnell erledigt und wir sind direkt in die Dorfmitte hineingefahren. Los ist hier rein gar nix, man könnte die Gehsteige hochklappen und es würde niemanden stören … Ach ja, gestern kurz vor dem Einschlafen dachte Gernot einen Moment lang, dass dies heute seine erste Nacht im Zillertal werden wird. Doch dann ist ihm eingefallen, dass er als 15-jähriger eine Kochlehre in Mayrhofen begonnen hat und drei Monate lang im Personalhaus des „Hotel Berghof“ (wo dann Jahre später die „Piefke-Saga“ gedreht worden ist) geschlafen hat. Übrigens - auch wenn das vielleicht nicht hierher passt - nach den drei Monaten „Probezeit“ ist Gernot kommentarlos entlassen worden, so wie einige andere Lehrlinge im 1. Lehrjahr auch. Ausgenutzt als billige Küchenhilfen, mit 12-Stunden-Tagen und 7-Tage Wochen. Die haben ganz einfach zehn Lehrlinge zu Beginn der Hochsaison angestellt und im Herbst nur zwei weiterbeschäftigt. Der Rest durfte heimfahren und der Familie erklären, warum er als Koch ungeeignet ist ... Wurscht, das ist über 40 Jahre her und grämt Gernot längst nicht mehr. Aber er muss doch manchmal dran denken, vor allem wenn die Gastronomie oder Hotellerie mal wieder „händeringend“ nach Personal suchen … 

Zurück ins wie ausgestorben daliegende Mayrhofen. Wir sind mit der Vespa gleich zweimal in aller Ruhe durch die Hauptstraße gegondelt, nahezu im Schritttempo - Sightseeing vom Roller aus. Dabei sind uns keine zehn Personen und keine fünf Autos begegnet. Normalerweise wäre jetzt Hochsaison und tausende Menschen würden hier ihren Sommer- bzw. Pfingsturlaub verbringen. Jetzt sind fast alle Hotels und Gastgewerbebetriebe geschlossen und wir halten vergeblich nach einem Käffchen Ausschau. Später hat uns Guntram dann gesagt, dass schon der eine oder andere Betrieb geöffnet hat, aber da muss man schon Einheimischer sein, um genau zu wissen, welche das sind. Wurscht - Kaffee und Kuchen sind ja nicht wirklich überlebenswichtig. Dafür finden wir eine weit mehr als überlebensgroße Skulptur einer Bulldogge und fotografieren uns mit dem Riesenhund. 

Also sind wir wenigstens nicht ganz umsonst hergefahren 😊 Nach einer letzten Rundfahrt durch das verschlafene Mayrhofen sind wir dann über lustvolle kleine Straßen zuerst nach Ramsau und danach zurück nach Zell am Ziller gefahren. Sehr lässig. Im WoMo haben wir dann für kurze Zeit gerastet, aber das schöne Wetter hat uns nicht lange herumsitzen lassen. Wir sehen vom Campingplatz direkt zu einer Kirche hinauf, die sich am Weg nach Gerlos befinden müsste. Da wollen wir hin und setzen den Plan sofort in die Tat um. Das Kirchlein nennt sich „Maria Rast“ und befindet sich direkt neben der Gerlosstraße. Mit der Vespa können wir bis zur Kirche hinfahren, für Autos steht maximal ein Parkplatz zur Verfügung. 
 
„Maria Rast“ hat eine bewegte Geschichte, die auf Tafeln sehr gut erklärt wird. Anfang des 20. Jahrhunderts ist durch einen Felssturz einer der Kirchtürme ins Tal gedonnert und irgendwann muss eines der imposanten Kirchenfenster zerstört worden sein. Denn das Ersatzfenster wurde in einem völlig anderen Design gestaltet, was dem Gesamteindruck aber nicht schadet, sondern ihn eher interessanter macht. Wir haben eine ganze Zeitlang bei der Kirche verbracht und den wunderbaren Ausblick über Zell und weite Teile des Zillertals genossen. Am Campingplatz haben wir uns dann auf ein feines Nachmittagsschläfchen hingelegt, so lässt sich die Zeit bis zum Abendessen bestens überbrücken. Punkt 17 Uhr sind wir dann wieder ins Restaurant gegangen und haben uns abermals kulinarisch verwöhnen lassen. Heute Österreich statt Mexico - Ilse hat das Wienerschnitzel gegessen und Gernot das „Wilderer Pfand’l“ mit Reh- und Hirschmedaillons. Mit einem Wort für beide Essen: Ausgezeichnet. Schon wieder! 

Auch Guntram ist wieder an unseren Tisch gekommen - er ist wirklich das Paradebeispiel eines Tiroler Wirtes. Redselig und lustig, echt um seine Gäste bemüht, ohne plumpe Anbiederung. Natürlich hat es auch wieder ein Schnapserl auf Haus gegeben und weil sich Ilse diesbezüglich tapfer verweigert, hat sich Gernot schon wieder aufopfern und beide trinken müssen. Schicksale gibt’s … Sehr zufrieden sind wir nach dem Essen zum WoMo zurück und haben uns vor dem Schlafen-gehen noch ein heißes Duell am Pasch-Ring geliefert. Das war heut mal wieder ein wirklich lässiger Tag, wie wir ihn als Camper so oft erleben. Das ist so lässig …
Sonntag, 31. Mai 2020  Es ist heute Morgen um gut 40 Prozent wärmer als gestern, allerdings tröstet dieser massive Temperaturanstieg auf 7 Grad nur marginal. Er wärmt vor allem nicht. Das erledigt dann die Heizung, die von Ilse schon vor 6 Uhr morgens aktiviert wird. So stehen wir bei nahezu schweißtreibenden 23 Grad auf und setzen uns im T-Shirt an den Frühstückstisch. Wir haben vor, heute mit möglichst wenig Aktivitäten durch den Tag zu chillen, also machen wir als erstes ein Päschchen. Noch vor 11 Uhr kommt Guntram zu uns ans WoMo-Fenster und überreicht Gernot formlos eine Flasche Bier. „Prost auf den schönen Sonntag!“ Natürlich unterbrechen wir unser Spiel und unterhalten uns wieder bestens mit Guntram. Wir erfahren, weit mehr als die verlorenen Einnahmen gehen ihm die Gäste und vor allem die Arbeit ab. „I will um zehne am Abend hundemüde sein, verschwitzt hinter der Bar stehen, mit meinen Gästen herumblödeln, mit dem Gewissen, einen harten Arbeitstag hinter mir zu haben. Dieses Nichtstun macht mich noch ganz narrisch …!“ Wie gesagt, ein Campingplatzbetreiber, wie man ihn sich nur wünschen kann. Als Guntram geht, machen wir zuerst unseren Pasch fertig und fahren dann wieder ins Dorfzentrum hinein. Wir parken die Vespa beim Freizeitzentrum und gönnen uns im dortigen Kaffeehaus einen Espresso für Ilse und einen Cappuccino für Gernot. Letzterer kommt dann als Verlängerter daher, wegen solcher Lappalien beschweren wir uns aber nicht einmal. Wir gehen dann eine - für unsere momentanen Verhältnisse - richtig große Runde spazieren, insgesamt kommen wir heute auf über 4.000 Schritte. Das ist nicht nichts. Im WoMo haben wir uns dann wieder auf unser geliebtes Nachmittagsschläfchen niedergelegt und die Zeit bis zum Abendessen weggeschnarcht. Wenig verwunderlich war das Essen auch heute wieder sehr gut. Gernot hat sich das Wienerschnitzel (mit Pommes statt dem Salat) bringen lassen und Ilse wagte sich über den „Haus-Burger“. Der war dann so riesig, dass er als Ganzes gerade noch ins Maul eines Nilpferdes gepasst hätte. Aber Ilse hat sich dem gigantischen Burger tapfer entgegengestellt und fast zwei Drittel davon gegessen. Den Rest hat Gernot aufgefuttert, ganz so, als hätte ihn sein Schnitzel nicht schon satt genug gemacht. Aber von solch Köstlichkeiten wollen wir möglichst nix zurückgehen lassen, da muss man schon mal ein bisschen völlern. Zum Glück hat uns dann eh Guntram wieder zwei Schnäpse serviert, die Gernot wieder alleine „vernichten“ durfte. Passt! Im WoMo haben wir dann noch eine Kleinigkeit getrunken, dann war das lockende Rufen der Pölster und Bettdecken nicht mehr zu ignorieren. Zack und weg.   
   Montag, 1. Juni 2020   Der Tag begrüßt uns mit wolkenlosem Wetter, die vielen Singvögel am Platz trällern mit voller Inbrunst ihre Lieder - kann man schöner erwachen? Wohl nicht einmal theoretisch … Eigentlich schade, dass wir heute heimfahren, aber so war es geplant, das passt schon. Nach dem Kaffee wollten wir eigentlich als erstes die Vespa aufladen, aber Gernot hat spontan entschieden, sich eine lässige Fahrt mit dem Roller nicht entgehen zu lassen. Bei dem Traumwetter! Weil Guntram gestern auf unsere Frage, wann wir denn den Platz verlassen müssen, nur lachend abgewunken hat, haben wir keinen Stress. Und machen in aller Ruhe einen Vormittags-Pasch. Danach bringen wir das WoMo in seinen Fahr-Modus, das ist längst Routine und dauert mit Bett-Umbauen, Klokassette leeren, Strom abstecken usw. keine Viertelstunde mehr. Wie wir dann gegen 11 Uhr 30 den Platz verlassen, treffen wir weder Guntram noch Silvia an und können uns deshalb leider nicht mehr persönlich verabschieden. Sehr schade und eigentlich wurscht gleichzeitig, denn wir kommen ja sowieso wieder hier her. Das ist gar keine Frage, denn einen so lässigen Platz und vor allem so liebenswerte Betreiber haben wir noch selten kennengelernt. Und wir waren mittlerweile auf weit über 200 Campingplätzen zu Gast … Also an dieser Stelle noch einmal „Pfiat di, Guntram, Servus Silvia, bis neulich!“ Die Fahrt zurück nach Innsbruck ist für uns beide komplett entspannt und problemlos verlaufen. Es hat kein nennenswerter Verkehr geherrscht, das Wetter war ideal, eine reine Genussreise. Ilse ist nach Strass auf die Autobahn gefahren, Gernot mangels Vignette über die Bundesstraße. Was er nie für möglich gehalten hätte: Ilse war um eine Viertelstunde früher daheim. Und das, obwohl sie noch in Zell einen ziemlichen Umweg fahren musste und auf der Autobahn nie schneller als mit 85 km/h unterwegs war. Gernot ist fast immer zwischen 90 und 100 km/h gefahren, aber die vielen Ortsdurchfahrten haben den Schnitt offenbar deutlich nach unten gedrückt. Natürlich ist kaum etwas wurschter als das, aber es hat uns doch gewundert. Schnell war das WoMo dann ausgeräumt und durfte wieder in seiner geräumigen Garage Platz nehmen. Eh nicht für lange. Denn unsere 100. WoMo Reise ist schon fix geplant. Wir werden diese Jubiläumsfahrt mit Nadja, Christian und ca. 15 Freundinnen und Freunden am Walchsee verbringen. Also wieder in Tirol - was wir mitmachen … 😉

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