AB   IN   DIE   SONNE   NACH   SPANIEN   !

Entgegen meines bisherigen Vorhabens, diesen Winter in Griechenland zu verbringen, hat sich durch die Corona-Krise und deren Entwicklung und/oder Folgen alles verändert.

 

Es kann in keinster Weise nichts, rein gar nichts geplant werden!

Und so lebe ich eigentlich immer in den nächsten Tag hinein in der Hoffnung, daß es mir weiterhin so gut geht wie bisher.

 

Aus jeder Situation versuche ich das Beste zu machen und so habe ich mich denn entschlossen, doch etwas Wärme genießen zu wollen und bin mit einigen Anderen aus unserem Alleinfahrerforum nach Spanien gefahren.

2020-12-15 – Bad Krozingen

(N 47°57'10.3“ / E 07°40'11.8“)

Pünktlich aus drei verschiedenen Regionen waren wir am späten Nachmittag am „Fallerhof“. Connie und ich hatten uns Essen to go bestellt, ich zusätzlich noch eine Flasche Rotwein, um den Abend ensprechend gebührend für eine problemlose Fahrt nach Spanien zu genießen!

 

Alle waren wir uns einig, wir nehmen die Maut-Autobahn und machen nur einen Zwischenstopp auf halber Strecke in Frankreich. Gesagt – Getan!

 

2020-12-16 – Chateauneuf-sur-Isere

(N 45°00'55.2“ / E 04°56'12.4“)

Wir kamen am Morgen zeitig um 9 Uhr los, ich hatte mir den Wecker gestellt und auch gut geschlafen.

 

Unsere Etappe sollte bis St. Cyr-sur-le-Rhone (N 45°30'43.8“ /

E 04°51'10.9“).

 

Es ist ein schöner Platz, zum Übernachten prima geeignet und liegt Nähe der Autobahn.

 

Wir sind so gut durchgekommen und haben kurzerhand überlegt, noch ein Stück weiter zu fahren.

 

In der ersten Dämmerung kamen wir an dem großen Parkplatz unterhalb der Ortsmitte an.

 

Ein kurzer Rundgang mit den Hunden am Fluß entlang, im Supermarkt noch Bier gekauft und am Hähnchenstand ein großes halbes Hähnchen mitgenommen. Morgen wollen wir unbedingt die restlichen 675 km schaffen.

 

2020-12-17 – L'Hospitalet de L'Infant

(CP Cala d'Oques N 40°58'40“ / E 00°54'13“)

Für den nächsten Morgen habe ich mir vorsichtshalber wieder einen Wecker gestellt, denn ich wollte gegen 8:30 Uhr starten.

 

Das war auch gut so, denn ich habe – aus welchem Grund auch immer – sehr schlecht geschlafen, was ich nicht kenne. Von cirka

4 Uhr döste ich nur noch und wäre garantiert ohne Wecker um 7 Uhr wieder fest eingeschlafen.

 

Bei dieser Etappe fuhren wir einzeln und konnten so unseren eigenen Fahrstil beibehalten. Die beiden anderen waren noch früher fertig und sind eher losgefahren.

 

Unterwegs lief alles easy. Das Wetter spielte mit. Je näher ich mich dem Ziel näherte, umso mehr bestärkte mich mein Gefühl, alles richtig entschieden zu haben. Ich brauchte keine Heizung mehr im Wohnmobil, brauchte keine Socken mehr anzuziehen, die Luft war klar und sonnig.

 

Auf dem Campingplatz sind wir in kurzen Abständen alle angekommen und wurden von den anderen, die bereits seit zwei Tagen vor Ort waren, begrüßt.

 

Das Restaurant hier hat geöffnet, es gab frisch gezapftes Bier und zwischen Menüs zu Mittag auch Tapas am Nachmittag. Die Supermärkte sind ca. 3,5 km entfernt und gut mit dem Fahrrad zu erreichen.

 

Rundherum gibt es viele Wege zum Wandern.

Was will frau/man mehr!

 

Info: Mautgebühren Frankreich 117,75 €,

Mautgebühren Spanien 33,75 €, insgesamt 151,50 €.

Hier bleiben wir jetzt erstmal bis zum 2. Januar, gehen zweimal täglich mit den Hunden kleinere Runden und ein um den anderen Tag gehe ich mit den anderen eine größere Etappe wandern.

 

Die Umgebung bietet sich für tolle Wanderungen an, teilweise müssen auch erhebliche Höhenunterschiede überwunden werden.

 

Mein täglich gesetztes Schritt-Limit von 7.000 habe ich jetzt schon des öfteren überschritten. Außerdem bieten sich immer wieder neue Eindrücke zum Fotografieren.

 

Am 21.12. hatten wir das Glück, das Zusammentreffen von Saturn und Jupiter zu sehen. Mit verschiedenen Kameraeinstellungen haben wir es geschafft, das im Bild festzuhalten. Zwei Tage später konnten wir sie immer noch sehen, haben aber bemerkt, daß sich die Positionen verändert haben.

 

Ganz selten bot sich die Gelegenheit, daß wir uns außerhalb unserer Wohnmobile zusammen setzen konnten, weil es den meisten zu kalt wird. Am 24.12. habe ich es dann doch geschafft, daß alle bei mir einen heißen Rotweinlikör getrunken haben.

 

Aber da zog auch schon der starke Wind auf, der sich bis zum 26.12. zu einem außerordentlichen Orkan entwickelte.

 

Am ersten Tag ist mein leichter Teppich weggeflogen, um den es nicht schade ist, denn ich wollte ihn sowieso bald entsorgen.

 

Am zweiten Tag war dann auch noch mein Blumenkübel weg. Basilikum und Thymian konnte ich der Natur übergeben, meine Erdbeerpflanze hoffe ich, daß sie sich erholt.

 

Und was macht man so in einer Zeit? Die Satellitenschüssel kann nicht ausgefahren werden, im Radio hört man nur spanische Sender, also sitze ich entweder am Computer und beschäftige mich kreativ, oder lese oder fange eine Handarbeit an.

 

Die Hunde haben sich als Rudel zusammengeschlossen und vertragen sich allesamt. Sogar gemeinsam auf einer Decke liegt es sich gemütlich auf der Restaurantterasse.

 

Bilder von einer Wanderung durch die Rambla (das ehemalige Flußbett).

 

Spaziergang am Strand entlang!

 

Spaziergang zum Hafen!

Nachdem ich aufgeräumt hatte, habe ich mir heute Tintenfischringe in Mehl gewälzt und in Öl gebraten, leicht gewürzt und mit Zitronensaft beträufelt, gegönnt. Dazu paßt ein Bier!

Die Weihnachtstage haben wir alle alleine in unseren Wohnmobilen verbracht. Das Restaurant hatte geschlossen und es gab wettermäßig kaum Gelegenheit, sich länger außerhalb gemeinsam hinzusetzen.

 

Am Sonntag nach den Feiertagen war am Hafengelände Markt und wir konnten von Glück reden, daß es nicht so stürmisch war.

 

Wir fuhren teils mit den Fahrrädern, andere gingen zu Fuß.

 

Ich kaufte etwas frisches Gemüse, an anderen Obstständen standen sie Schlange, um bedient zu werden.

 

 

 

 

Danach trafen wir uns im Restaurant und waren von der Paella, die wir jeweils zu zweit bestellt haben, begeistert.

 

Zum Nachtisch gab es Carachilljo und der Wirt war so nett, daß er uns die Flasche auf den Tisch stellte zum selber nachfüllen und pur trinken.

Nun gibt es schon seit über fünf Tagen heftige Sturm-Böjen. Wir gehen zwar mit unseren Hunden unsere täglichen Runden, aber Spaß macht es nicht so richtig.

 

Das sonst so ruhige Meer spielt verrückt und es tobt mit riesigen Wellen. Der Sand wird von einer Ecke in die andere getrieben, man findet nirgends ein ruhiges windstilles Plätzchen, weil er ständig dreht und von allen Seiten wirbelt.

 

Einige Wohnmobilfahrer wechseln fast stündlich den Platz, um einigermaßen ruhig schlafen zu können. Letzte Nacht habe ich mich auch 2-3 mal sehr erschrocken, als mein Wohnmobil heftig wackelte. Ich bin aber danach wieder schnell eingeschlafen.

 

Und manchmal gibt es dann wunderschöne Sonnenuntergänge!

Beim letzten Spaziergang rund um den geschlossenen FKK-Campingplatz strahlte die Sonne und die Rasenflächen wurden bewässert, so daß sich dadurch wunderschöne Regenbogenfarben bildeten und zum Vorschein kamen.

 

Leider war heute der Vollmond hinter einer Wolke versteckt, dafür habe ich wunderschöne Himmelsverfärbungen fotografieren können.

 

 

 

 

 

Nachdem noch zwei weitere Sterne aus Deutschland zu uns gestoßen sind, habe ich die richtigen Spielpartner gefunden, um nochmal ausgiebig zu spielen.

 

Wir hatten viel Spaß dabei!

 

Zu Silvester hatten wir Glück mit dem Wetter.

 

Auch wenn wir das nicht geplant haben, saßen wir später bei mir vor dem Wohnmobil, tranken gemeinsam Bier und Wein, aßen einen aufgewärmten Hackfleischtopf, aus dem Music-Man hörten wir Oldies und den Baum ließ ich mit Laserstrahlen leuchten.

 

Es war ein ruhiger, harmonischer Abend bis zum Anstoß mit einem Sekt und guten Wünschen zum Neuen Jahr.