Spanien und Portugal

Frühling, also ab in den Süden! Ende März 2019 ist die Wohnkabine aufgesattelt und es geht mautfrei Richtung Spanien und Portugal. Geplant ist wieder eine Reise, auf der ich Neues auf der Iberischen Halbinsel kennenlernen will. Wettertechnisch verspreche ich mir zumindest frühlingshafte Temperaturen und dazu viele neue Eindrücke. Meine Tour ist nicht vorgeplant, das entscheide ich vor Ort. Reiseführer, Landkarte und die Camper-App sind an Board.

Spanien und Portugal war in den 90er Jahren mein Reiseziel, Grund genug die Reiseerfahrung aufzufrischen.

 

Die Anreise erfolgte mautfrei über Mulhouse – das Flusstal des Doub (Dub) – Lyon -  durch die Berge des Zentralmassives (französisch Massif central) – Narbonne zur spanischen Mittelmeerküste. Von zu Hause benötigte ich knapp 2 Tage reine Fahrzeit mit Übernachtungsplatz bei Baume-les-Dames und schließlich kurz vor dem Meer bei Narbonne in Frankreich. Gut 1300 km war ich bis zu diesem Schlafplätzchen unterwegs, ab jetzt soll der Urlaub beginnen.

1. Schlafplatz Frankreich
1. Schlafplatz Frankreich
durch Frankreich
durch Frankreich
bei Narbonne
bei Narbonne

Am Meer entlang auf der kurvigen Küstenstraße reiste ich bei Cerbere nach Spanien ein. Erster Übernachtungsplatz war der Wohnmobil- stellplatz in Roses (Autocaravaning Park), der ziemlich voll war. Ein großer Parkplatz für 12 € ohne Strom an einer Hauptstraße, aber zentral gelegen und nur wenige Meter zur Uferpromenade. An dem mit Hotels und Appartements bebauten Küstenstreifen war noch kaum was los, hier wartet man noch auf den Sommer und die Touristen. Nur die Camper waren zahlreich unterwegs. Damit man sich nicht ganz fremd fühlt, gleich bei Lidl ein Paar Vorräte eingekauft.

am Mittelmeer
am Mittelmeer
Cap Cerbere
Cap Cerbere (F)
Stellplatz Roses
Stellplatz Roses
Canet-Plage (F)
Canet-Plage (F)
Llanca  (E)
Llanca (E)
Roses
Roses
Banyuls-sur-Mer
Banyuls-sur-Mer (F)
Cadaques
Cadaques
Roses
Roses

Nächste Etappe führte mich nach Palamos. Die Küste ziemlich zugebaut und eine nicht immer ganz einfache Verkehrsführung, da häufig mehrere Straßen parallel verlaufen. Ohne Navi dürfte die Orientierung schwer fallen. In Palamos ein weiterer Stellplatz (Empord Area - 13.- €) in einem Wohngebiet etwas abseits von Zentrum und Meer gelegen. Gute Möglichkeit der Ver- und Entsorgung und für 1.- € gabs auch ´ne warme Dusche. Die Stellplätze eng, und so reiht sich Wohnmobil an Wohnmobil.

Palamos
Palamos
Stellplatz Palamos
Stellplatz Palamos
weiter geht´s
weiter geht´s

Von Palamos die „kleine“ Küstenstraße gefunden, die landschaftlich sehr reizvoll immer wieder tolle Ausblicke zu bieten hat. Wenig Verkehr, da die Verkehrsplaner andere Routen ausschildern und auch das Navi überlistet werden musste. Zwischenstopp in dem schönen Städtchen Tossa de Mar mit seiner sehenswerten Stadtbefestigung. Ein kurzer Stopp noch in Blanes mit Besuch des Flohmarktes an der Uferpromenade und vorbei an Barcelona. Dies hat leider nicht so ganz funktioniert und so fuhr ich zumindest durch Teile der Großstadt, was ich eigentlich vermeiden wollte. Über Tarragona fahre ich ein ganzes Stück bis in das Ebru-Delta. Nach der längeren unspektakulären Fahrt ein Highlight, der Parc Natural del Delta de l´Ebre. Das etwa 20 km lange, durch Schlammablagerungen entstandene Flussdelta, das von Wasserwegen und Seen durchzogen wird, ist Lebensraum von Flamingos und vielen anderen Wasservögeln. Endlich einmal nicht alles zubetoniert. Nur einzelne weißgetünchte Bauernhäuser zwischen den Reisfeldern. Auch der kostenlose Wohnmobilstellplatz (Casa de Fusta) bot noch etwas Platz und die anwesenden etwa 50  Mobile verteilten sich. Die Nacht absolut ruhig verbracht und am nächsten Morgen das Delta genauer inspiziert.

Costa Brava
Costa Brava
Tossa de Mar
Tossa de Mar
Ebru-Delta
Ebru-Delta
Tossa de Mar
Tossa de Mar
Verkehr in Barcelona
Verkehr in Barcelona
Ebru-Delta
Ebru-Delta
Tossa de Mar
Tossa de Mar
Stellplatz Ebru-Delta
Stellplatz Ebru-Delta
Ebru-Delta
Ebru-Delta

Deshalb ging es heute nicht mehr sehr weit. Eine Besichtigung der Burg von Peniscola fiel buchstäblich ins Wasser, da es erstmals zu regnen begann. Nächster Übernachtungsplatz auf einem vollen aber sehr ordentlichen Stellplatz in Alcossebre (Camper Park Las Moreras). Zum Glück gerade noch rechtzeitig ein freies Plätzchen für 12.- € mit Strom und gutem WLan ergattert und hier noch einen sonnigen Ruhetag eingelegt. Ort selbst und der noch verwaiste Sandstand haben allerdings wenig zu bieten.

... gegen die Fahrtrichtung
... gegen die Fahrtrichtung
Alcossebre (Camper Park)
Alcossebre (Camper Park)
Alcossebre
Alcossebre

Gut ausgeruht heute eine längere Etappe. Wenn man nicht die Autobahn nimmt eine ziemlich anstrengende Fahrerei mit unzähligen Kreisverkehren. Nach einem Besichtigungsstopp in Sagunt an Valencia vorbei und bei El Saler nach Mittagspause wegen starken Windes zur Weiterfahrt entschieden. Nach Gandia die reizvolle kurvige Bergstraße mit atemberaubenden Ausblicken gewählt und spät abends den Stellplatz (Camping Estrella Polar – 15.-€ -aktuell geschlossen) in dem Badeort Calp erreicht. Das Feierabendbier hatte ich mir reichlich verdient.

Sagunt
Sagunt
Ciutat de les Arts i les Ciències
Valencia
Vall de Pop
Vall de Pop
Sagunt
Sagunt
El Saler
El Saler
Achtung!
Achtung!
Sagunt
Sagunt
Cullera
Cullera
Calp
Calp

Heute richtig sommerlich und –man merkt die Nähe zum Flughafen Alicante- einige Touristen sind bereits auf der Uferpromenade von Calp unterwegs. Für mich geht’s weiter, an Alicante vorbei, auf einen schönen etwa 15 km südlich gelegenen freien Stellplatz direkt am Meer bei Monte Faro (Parking Carabassi), wo ich die Nachmittagssonne genoss. Am Abend zog es plötzlich zu und es regnete etwas.

bei Santa Pola (Alicante)
bei Santa Pola (Alicante)
Parking Carabassi
Parking Carabassi
...mein Stellplatz
...mein Stellplatz

Am nächsten Morgen ein Stück weiter nach Cartagena, wo eigentlich eine Stadtbesichtigung geplant war. Dank einer Art Volkswanderung, hohem Verkehrsaufkommen und Mangel an geeigneten Parkplätzen wurde es nur eine Stadtrundfahrt. Etwas abseits vom Meer wurde es plötzlich dunkel und es begann zu schütten, wie so oft in Spanien allerdings nur lokal begrenzt und von kurzer Dauer. Bei Calnegre y los Terreros  (bei Aguilas) super schönes freies Plätzchen am Kiesstrand abseits der Zivilisation gefunden.

Cartagena
Cartagena

Weiter geht es der Küste entlang bis Carboneras, wo ich auf dem etwas abseits vom Meer gelegenem Stellplatz (El Rancho – 12 € mit Strom und Dusche) eine Übernachtung einlege, bevor ich mir den Parque Natural de Capo de Geta-Nijar ansehen werde. Der Reiseführer verspricht dort die schönsten und einsamsten Strände des Landes an der Felsenküste mit ausgedörrter wüstenähnlicher Landschaft. Und tatsächlich erwartet mich eine tolle Landschaft durchsetzt mit kleinen Dörfern mit weiß getünchten Häusern und stillgelegte Bergwerke. Gespenstisch wirken die Ruinen der Goldminen von Rodalquilar, die noch bis Mitte des 20. Jahrhunderts in Betrieb waren.  Stürmisch gings am Capo de Gata ab, was mich zur Weiterfahrt in die Berge bewog. Vorbei an Almeria geht es Richtung Serra Nevada, wo ich an einem unspektakulären kostenlosen Stellplatz neben Bauhof und Feuerwehr bei Cenjayar (Stellplatz Cenjayar) mein Nachtquartier einnehme.

schöner Badestrand
schöner Badestrand
Goldminen Rodalquilar
Goldminen Rodalquilar
Carboneras
Carboneras
Cabo de Gata
Cabo de Gata
Parque natural
Parque natural
Cabo de Gata
Cabo de Gata

Durch die Sierra Nevada mit seinen über 3000m hohen, schneebedeckten Bergen führt mich meine Route auf kleinen Nebenstraßen (A4130 und A4131) zu meinem nächsten Etappenziel, der Stadt Granada, die ich am nächsten Tag besichtigen werde. Für zwei Übernachtungen ein Campingplatz am Rand der Metropole (Camping Reina Isabel – 22.- € pro Nacht). Von hier mit dem Stadtbus ins Zentrum gefahren, um die Alhambra zu besichtigen. Leider gab es (für diesen Monat!!!) keine Eintrittskarten mehr, aber auch der öffentlich zugängliche Teil der Alhambra und die nette Altstadt waren die Reise wert. Müde von der langen Besichtigungstour gut geschlafen.

Dorf in der Sierra Nevada
Dorf in der Sierra Nevada
Granada
Granada
Sierra Nevada
Sierra Nevada
Granada-Alcazaba
Granada-Alcazaba
Trevelez
Trevelez
Granada
Granada

Jetzt will ich ein Stück vorwärts kommen und fahre auf der mautfreien Autobahn über Sevilla bis nach Huelva, unweit der portugiesischen Grenze. Hier hat sich die Stellplatzsuche schwierig gestaltet und ich stehe auf einem schön gelegenen aber etwas unruhigen Parkplatz in Punta Umbria. Polizei fährt zwei Mal vorbei, scheint also o.k. zu sein. Früh morgens breche ich auf Richtung Portugal. In Spanien nochmals vollgetankt geht es bei herrlichem Sommerwetter über die Grenze, wo ich zuerst das Castro Marim besuche. Komisch, nach der Grenze ein ganz anderes Bild. Keine Hochhäuser mehr, kleine Orte mit landestypischen Gebäuden, in denen noch Menschen leben. Ganz anders als die spanischen Geisterstädte, die wohl nur während der Sommersaison zum Leben erwachen. Ich fahre nicht mehr weit und erreiche die Algarve in Manta Rota (Stellplatz Manta Rota), dort einen speziell für Wohnmobile eingerichteten Parkplatz nahe dem Strand. 5,50 die Nacht (Stellplatz mit Ver-/Entsorgung und WLAN) finde ich ein faires Angebot, das wohl gerade etwa 100 Mobile nutzen. Davor ein kilometerlanger feiner Sandstrand und sommerliches Wetter. Hier bleibe ich noch einen weiteren Tag.

Castro Marim
Castro Marim
Manta Rota Wohnmobilstellplatz
Stellplatz in Manta Rota
Praia de Manta Rota
Praia de Manta Rota

Weiterreise beginnt mit einer Stadtbesichtigung des netten Städtchens Tavira. Anschließend vorbei an Faro bis zu einem prima freien Stellplatz direkt am Strand bei Quarteira, an dem ich es bei gutem Wetter wieder zwei Tage aushalte.

Tavira
Tavira
Stellplatz bei Quarteira
Stellplatz bei Quarteira
Tavira
Tavira
Sonnenuntergang
Sonnenuntergang
Tavira
Tavira
bei Quarteira
bei Quarteira

Gut ausgeruht folge ich weiter der Algarve-Küste Richtung Westen. Dem Touristenort Albufeira und der netten Stadt Lagos statte ich einen Besuch ab und fahre weiter zur Festung Sagres und dem Cabo de Sao Vicente, der südwestlichsten Spitze Europas. Wer möchte, kann hier auch Bratwurst – „Die letzte Bratwurst vor Amerika“- essen. Unweit von Sagres im Dörfchen Figueras habe ich am „Autocaravana Park Figueira“ für 8.- € übernachtet. Im Internet erfahre ich von dem Streik der Tankwagenfahrer und einem daraus resultierendem Problem der Kraftstoffversorgung. Schlangen oder bereits geschlossene Tankstellen machen das Versorgungsproblem deutlich und auch ich überdenke meine weitere Route durch Portugal. Glücklicherweise mit nochmals vollgetanktem PickUp.

Küste bei Carvoeira
Küste bei Carvoeira
Lagos
Lagos
Cabo de Sao Vicente
Cabo de Sao Vicente
Carvoeira
Carvoeira
Sagres
Festung Sagres
Cabo de Sao Vicente
Cabo de Sao Vicente
Lagos
Lagos
Sagres
Sagres
Cabo de Sao Vicente
Cabo de Sao Vicente

Weiter geht es am nächsten Tag bei wechselhaftem Wetter ein ganzes Stück auf Landstraßen entlang der Atlantikküste mit Zwischenstopps u.a. am Strand Odeceixe, dem Cabo Sardao, Sines, Setubal bis nach Sesimbra bei Lissabon. Dort kann ich nochmals volltanken und finde auf dem Camping Forte Cavalo ein Nachtquartier für 7,10 €.

Strand Odeceixe
Strand Odeceixe
Anstehen für Diesel
Anstehen für Diesel
Cabo Sardao
Cabo Sardao
Sprit in Portugal
Sprit in Portugal
Sines
Sines
Sesimbra
Sesimbra

Lissabon statte ich keinen Besuch ab und fahre über Queluz nach Sintra. Dort viel los und Verkehrschaos, weshalb ich nicht alle Sehenswürdigkeiten wie geplant besichtigen kann. Nach einem Stopp an dem herrlichen Sandstrand Praia da Foz do Sizandro bei dem Dorf Gentias fahre ich zu meinem nächsten Etappenziel, der Kleinstadt Peniche mit seinem Leuchtturm am Cabo Carvoeiro. Übernachtung an dem dortigen Campingplatz "Peniche Praia" (9.- €)

Brücke Ponte 25de Abril
Brücke Ponte 25de Abril
Besucheransturm Sintra
Besucheransturm Sintra
Peniche
Peniche
Queluz
Queluz
Praia da Foz do Sizandro
Praia da Foz do Sizandro
Cabo Carvoeiro
Cabo Carvoeiro
Queluz
Queluz
Atlantikküste
Atlantikküste
Cabo Carvoeiro
Cabo Carvoeiro

Jetzt geht es weg von der Küste: Besichtigungen des kleinen historischen Städtchen Obidos, das unter Denkmalschutz steht. Anschließend sehe ich mir das sehenswerte Kloster Santa Maria da Vitoria in Batalha an und fahre weiter zu der weltberühmten Pilgerstätte Fatima, an der 1907 drei Hirtenkinder eine Marienerscheinung gehabt haben sollen. Hier verbringe ich nach so viel Kultur auch die Nacht auf einem kostenlosen Stellplatz.

Obidos
Obidos
Batalha
Batalha
Prozession Batalha
Prozession Batalha
Obidos
Obidos
Batalha
Batalha
Fatima
Fatima
Obidos
Obidos
Batalha
Batalha
Fatima
Fatima

Am nächsten Tag steht eine Besichtigung der alten Universitätsstadt Coimbra, die am Fluss Rio Mondego liegt und durch seine Gassen und Bauwerke wirklich einen Besuch wert ist. Etwa 20 km entfernt übernachte ich auf dem einfachen, schön am Fluss gelegenem Campingplatz in Penacova (5.- € mit Strom) und genieße den sommerlichen Nachmittag dort.

Coimbra
Coimbra
Coimbra
Coimbra
Coimbra
Coimbra
Coimbra
Coimbra
Coimbra
Coimbra
Coimbra
Coimbra

Nach einer ruhigen Nacht am Campingplatz breche ich auf zur Serra da Estrela, Portugal höchstem Gebirge. Herrliche Ausblicke auf der Fahrt zum höchsten Berg des Gebirgszuges, dem 1993 Meter hohen Torre, entschädigen für die kühlen Temperaturen. Auf Schneebänken sind sogar noch Wintersportler unterwegs, also Heizung anschalten. Bei dem mittelalterlichen Dorf Castelo Mendo (Castelo Mendo) bereits kurz vor der Grenze zu Spanien ist es wieder angenehm warm und ich finde einen herrlichen freien Übernachtungsplatz.

Camping Penacova
Camping Penacova
Lagoa Comprida
Lagoa Comprida
Brrrrrr - kalt
Brrrrrr - kalt
Castelo Mendo
Castelo Mendo
Serra da Estrela
Serra da Estrela
Lagoa Comprida
Lagoa Comprida
Torre
Torre
Castelo Mendo
Castelo Mendo
Bergsee
Bergsee
Serra da Estrela
Serra da Estrela
Serra da Estrela
Serra da Estrela
am Übernachtungsplatz
am Übernachtungsplatz

Am nächsten Morgen passiere ich bei Vilar Formoso die Grenze zu Spanien. Jetzt geht es gemütlich weiter auf mautfreien Straßen über Salamanca und Burgos bis zu meinem nächsten Schlafplatz, einem kostenlosen Wohnmobilstellplatz in der etwas heruntergekommenem Kleinstadt Briviesca. Nach der Nacht neben der Stierkampfarena muss ich feststellen, dass mir die Einstiegsleiter vor meinem Wohnmobil geklaut wurde. Ok., hätte schlimmer kommen können und den ärgerlichen Verlust kann ich verkraften.

Briviesca
Briviesca
Briviesca
Briviesca
Wohnmobilstellplatz
Wohnmobilstellplatz

Der Urlaub neigt sich dem Ende zu. Bei Irun verlasse ich Spanien. Für die mautfreie Rückfahrt durch Frankreich sind noch 3 Übernachtungen eingeplant, der Weg ist das Ziel. Ich übernachte in Gradignan bei Bordeaux (Camping Beausoleil), Ambazac (Camping L'Ecrin Nature) bei Limoges und Clerval (Camping Mairie de Pays de Clerval) auf Campingplätzen. Nach insgesamt 6900 km Fahrt und 29 Übernachtungen erreiche ich mein Zuhause.

Meine Eindrücke und Reisetipps

Wie geplant war die Tour eine Reise, mit dem Ziel, möglichst viel Neues zu entdecken. 6900 gefahrene Kilometer größtenteils abseits von Autobahnen in 30 Tagen machen deutlich, dass es kein klassischer Erholungsurlaub war. Trotzdem blieb auch Zeit für Besichtigungen, Spaziergänge und in der Sonne ein Buch zu lesen. Zum Baden war mir das Wasser eindeutig zu kalt. Die Route hätte auch für eine wesentlich längere Reisedauer ausgereicht, und viele lohnenswerte Ziele gäbe es noch zu entdecken. Das Wetter war größtenteils in Ordnung, aber mit Ausnahme der Algarve, oft windig und nicht immer strahlender Sonnenschein. Die Schattentemperaturen schwankten zwischen 14 und 29 Grad. Ich habe die Freiheit des Reisens mit dem Wohnmobil sehr genossen, die Unabhängigkeit und Autarkie, die mir die Wohnkabine bietet.

Die Saison hatte im April noch nicht begonnen und insbesondere in Spanien waren viele touristische Einrichtungen, Hotels und Restaurants noch geschlossen. Nur an den Tagen um die Osterfeiertage waren auch viele einheimische Ausflügler bei den Sehenswürdigkeiten anzutreffen. Unterwegs waren dafür sehr viele Wohnmobilisten insbesondere aus Deutschland, Niederlande, Frankreich, dem Vereinigten Königreich und Camper aus Spanien und Portugal. Viele  Langzeitreisende und Überwinterer waren noch unterwegs und die Stellplätze gut gefüllt.

Die Infrastruktur für Camper ist prima, Stellplätze mit Ver- und Entsorgungsmöglichkeit waren überall verfügbar. Die Preise für kostenpflichtige Stellplätze zwischen 5.- und 15.- € durchaus bezahlbar, ich habe etwa 200.- € auf der gesamten Reise hierfür ausgegeben. Allerdings waren die ausgewiesenen Stellplätze meist voll und so stand Wohnmobil an Wohnmobil an oft nicht besonders prickelnden Plätzen. Zum Übernachten in Ordnung, ein längerer Aufenthalt wäre sehr oft nicht mein Ding gewesen. Hilfreich auf der Stellplatzsuche sind verschiedene Apps, wie Campercontact. In Portugal fand ich mehr (freie) landschaftlich reizvolle Plätze als im zugebauten Küstenbereich Spaniens.

Essensvorräte von zu Hause mitzunehmen ist Unsinn. In beiden Ländern gibt es flächendeckend Supermärkte (auch Lidl und Aldi), die auch lokale Produkte preiswert anbieten. Lidl hat auch die Camper als Kunden erkannt und hat teilweise seine Parkplätze für Camper geöffnet.

Die Versorgung durch Discounter und Einkaufszentren führt leider nicht nur zu riesigem Flächenverbrauch sondern auch zum Aussterben kleiner Einzelhändler. In manchen Städten ist dies an Leerständen von Geschäftsräumen schon deutlich zu sehen. Wer es bevorzugt, im Urlaub in Restaurants zu gehen, findet leider oft insbesondere außerhalb der Saison wenig bezahlbare Gaststätten mit guten Angeboten und so war auch ich größtenteils Selbstversorger.

Autobahnen sind in allen Ländern meist mautpflichtig, in Portugal mit einem undurchsichtigen Bezahlsystem. Wer Zeit hat, kommt allerdings auch mautfrei ans Ziel. Ein Navi ist dringend zu empfehlen. Auf meiner Reise nutzte ich fast ausschließlich Straßen ohne Maut, insgesamt habe ich weniger als 20 € für Straßenbenutzung ausgegeben.  Da ich ohnehin Landstraßen bevorzuge war die Fahrerei zwar oft anstrengend und unzählige Kreisverkehre lagen auf meiner Strecke, dafür habe ich auch mehr von den Ländern gesehen. Also empfehle ich, Zeit einzuplanen.

Spanien und Portugal sind schöne Reiseziele, sich auch einmal von der Küste zu entfernen ist empfehlenswert. Gerne wäre ich noch länger unterwegs gewesen. 4 Wochen sollte man sich aber meiner Meinung nach mindestens Zeit nehmen.

Zum Schluss noch etwas Nostalgie - 1994 in Portugal:


Letzte Aktualisierung: 17. November 2019

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