Sonntag, 2. Juni 2019

88.WoMo-Fahrt "Statt Berlin sehen, lieber am See stehen"

vom 29. Mai bis 2. Juni 2019 
von Innsbruck-St. Moritz-Lago di Piano-Innsbruck - 614 km
Vespa: 9693 km bis 9774 km

Mittwoch, 29. Mai 
Seit einigen Tagen waren wir bereits voll der Vorfreude auf unseren bevorstehenden Berlin-Trip und dann ist es doch anders gekommen. Denn die Wettervorhersage für Berlin hat uns gar nicht gefallen, für Freitag war eine Regenwahrscheinlichkeit von 50 Prozent angesagt und auch der Samstag hat nicht gut ausgesehen. Und dann ist Ilse noch eingefallen, dass in Deutschland Vatertag gefeiert wird und da sind zehntausende feierwütige Männer unterwegs. Gerne auch in Berlin. Also haben wir uns nach einer Alternative umgesehen.
Unser Wetter-App hat uns für Oberitalien viel Sonne und bis 28 Grad vorausgesagt, deshalb haben wir am Dienstag beschlossen, dass wir an den Comer See fahren werden. Dieser Plan hat dann immerhin ein paar Stunden lang gehalten, denn als einziger der von uns angemailten Campingplätze hat sich der „Camping Ranocchio“ am Lago di Piano gemeldet. Da waren wir schon einmal, da war es ausgesprochen fein, also haben wir uns dort für Donnerstagvormittag angemeldet.
Am Mittwoch hatte Ilse noch bis 17 Uhr 30 Unterricht zu halten, Gernot hat sie dann pünktlich mit dem WoMo vor dem Schultor abgeholt. Die Vespa darf natürlich auch mitkommen und nachdem wir beim SPAR in Zirl noch ein paar Einkäufe erledigt hatten, starteten wir in die 88. Fahrt mit unserem Wohnmobil.
Mit der Umplanung dieser Reise haben wir - mehr zufällig - genau das Richtige getan. Denn ausgerechnet an diesem Mittwoch-Spätnachmittag ist überall in Tirol der Verkehr zusammengebrochen. Von Innsbruck nach Kramsach war etwa mit zwei Stunden (!!) Zeitverzögerung zu rechnen, das sind gerade einmal 40 Kilometer. Detto in der Gegenrichtung: Wattens - Innsbruck über eine Stunde Stopp-and-Go für 15 Kilometer. Brennerautobahn dasselbe - Stau, Stau, Stau - zu viele wollten zugleich an den Gardasee. Und wir? Gernot hat zwar ein bisserl gebraucht, bis er aus Innsbruck heraussen war, aber danach hatten wir völlig freie Fahrt - wer fährt schon um die Zeit in die Schweiz …? 
Ohne Pause sind wir bis an die Schweizer Grenze durchgefahren und nachdem wir ein bisschen den strengen Schweizer Grenzbeamten angeflunkert haben (wir haben ihm 24 Dosen Bier, sowie Schinken und Salami verschwiegen), gondelten wir durchs schöne Engadin unserem Etappenziel Stampa entgegen. In diesem winzigen Zehn-Häuser-Dörfchen gibt es bei einer Tankstelle einen WoMo-Stellplatz, da waren wir auch schon zweimal. Das Wetter ist zum Fahren ideal, es tröpfelt manchmal ein wenig, aber das stört nicht. Meistens sind wir ziemlich alleine unterwegs und es staut sich nirgendwo.
Auch nicht in St. Moritz, der Nobelort liegt ziemlich verlassen da, wir haben bei unserer Durchfahrt keine zehn Menschen gesehen. Etwas außerhalb von St. Moritz sind wir dann an einem relativ großen Parkplatz vorbeigekommen, auf dem unübersehbar ein großes WoMo gestanden ist. 
Darf der das, fragten wir uns? Das wäre uns neu, denn wir haben es bislang nicht gewagt, in der Schweiz über Nacht irgendwo zu parken. Wir haben also 200 Meter weiter umgedreht und uns die Sache genauer angesehen. Und schau an - 24 Stunden lang darf man hier gratis (!!!) parken, nur Campen ist verboten. Darunter verstehen wir Tische und Stühle rausstellen oder eine Markise ausfahren. Beides haben wir nicht vor, also parken wir uns ein. Denn gratis ist immer günstig, in Stampa hätten wir für die Nacht 9 Euro zahlen müssen. Fein. 
 
Mit dem mitgebrachten Schinken, dem Käse und der Salami haben wir uns ein gutes Abendessen bereitet und nach einem feschen Match am Paschring sind wir gegen 23 Uhr in unsere Betten geklettert. Das wird heute eine frische Nacht werden, wir stehen auf über 1.800 Metern, wir rechnen mit maximal 3 Grad am Morgen. Wurscht natürlich, wir lassen ausnahmsweise die ganze Nacht die Heizung laufen, wenn auch auf kleinster Flamme. Das sollte uns vor Frostbeulen schützen.
Donnerstag, 30. Mai 2019
Na servas - bei 5 Grad Außentemperatur haben wir auch noch selten im WoMo übernachtet. Aber es ist problemlos gegangen, wie Gernot um 6 Uhr 30 aufgestanden ist, war es herinnen halbmollige 17,5 Grad warm. Das geht. Eine halbe Stunde später haben wir schon 22 Grad gemessen und Ilses guter Frühstückskaffee hat uns dann auch noch innerlich gewärmt. Am immer noch grauen Himmel zeigen sich schon die ersten blauen Flecken und wir sind sicher, dass wir heute einen schönen Tag kriegen werden. Wird aber auch Zeit, wir haben - zumindest gefühlsmäßig - seit Wochen keine Sonne mehr gehabt und der Mai war ja tatsächlich einer der nassesten und kältesten aller Zeiten. Jetzt freuen wir uns auf die Wärme.
Keine halbe Stunde nach unserem Aufbruch sind wir dann zum Maloja-Pass gekommen und wir waren froh, dass wir diese extrem steile Strecke nur abwärts zu bewältigen hatten. Angenehmerweise herrschte überhaupt kein Verkehr und wir konnten in jeder der zahlreichen engen Haarnadelkurven weit ausholen. Nach dem Maloja-Pass sind wir dann bald einmal nach Stampa gekommen und trauten dort unseren Augen nicht! Der WoMo-Stellplatz wird gerade umgebaut oder so, auf jeden Fall versperrt ein Erdwall die Zufahrt. Na, da hätten wir gestern Abend aber blöd geschaut, wenn wir vor „verschlossener Tür“ gestanden wären. Glück gehabt!
Das Wetter ist ein Traum, kaum eine Wolke zeigt sich am Himmel und es wird heute an die 27 Grad warm. 

Wir kommen dann an den Comer See, lassen ihn aber sozusagen links liegen und fahren über einige Serpentinen in ein wunderschönes Hochtal hinauf. Schon nach wenigen Kilometern sind wir dann im kleinen Ort Carlazzo angekommen und fahren direkt auf unseren Campingplatz „Ranocchio“ am Lago di Piano. Die Betreiberin freut sich sehr über uns, die Anmeldung wird in einer Mischung aus Italienisch, Deutsch, Englisch und Holländisch (!) abgewickelt. Wir zücken unsere ACSI-Karte und so kostet uns der Platz nur 18 Euro am Tag, inklusive allem. Also mit Strom und Kurtaxe, plus zwei Duschmünzen täglich. Passt. Wir stellen uns runter zum zweiten Waschhaus, da waren wir schon einmal. Zwar ist „unser“ ursprünglicher Platz besetzt, aber gleich daneben parken wir uns auf Nummer 117 ein. Zack, zack, zack - Strom angesteckt, Vespa abgeladen, Stühle und Tisch vors WoMo gestellt, alles nur eine Frage von ein paar Minuten. Und schon sitzen wir da, mit einem breiten Grinsen im Gesicht und freuen uns über unsere weise Entscheidung, hierher statt nach Berlin gefahren zu sein.
Wir starten dann gleich einmal unseren roten Renner und düsen die paar Kilometer nach Porlezzo hinüber. Dort kennen wir am Ufer des Luganer Sees eine Cafeteria und auf deren Terrasse lassen wir uns nieder. Wir gönnen uns einen köstlichen Cappuccino und von der dazu bestellten Mehlspeise lassen wir einen Spatzen mitessen. Der ist immerhin so frech bzw. so mutig, dass er Gernot buchstäblich aus der Hand frisst. Sehr süß. Beim Zahlen fällt Gernot dann eine 20-Cent Münze zu Boden und lässt sich doch tatsächlich nicht mehr finden. Nun ja, herumgekrochen sind wir natürlich nicht, aber das Geldstück muss sich echt blöd „verschloffen“ haben. Wurscht - jetzt haben wir passionierten Münzgeld-Finder halt einmal jemand anderen dazu gemacht …
 
Wir werden uns heute selber bekochen, dazu müssen wir natürlich einkaufen gehen. Schon bei der Herfahrt nach Porlezzo haben wir einen megamäßig riesigen „Carrefour“ Markt gesehen. Diese Supermarktkette kennen wir von Frankreich her und wir wissen darum über das irrsinnig vielfältige Angebot Bescheid. Wahnsinn - alleine von den von uns so geliebten Ravioli/Tortellini hätten wir gleich mehrere (!!) Dutzend Variationen zur Auswahl gehabt, darunter sicher 15 allein von der Firma Rana! Wir machen uns heute aber gar keine Ravioli/Tortellini/Quadrati/etc., denn wir entdecken wieder einmal das hauchdünn geschnittene Carpaccio-Fleisch. Das Wort „entdecken“ passt gar nicht schlecht, denn zuerst haben wir vergeblich Ausschau nach diesem Fleisch gehalten. Aber dann hat Ilse einen Angestellten gesehen, der das Carpaccio-Fleisch aus dem Kühlhaus geholt hat. Also steht unser Abend-Festmahl fest, wir besorgen uns noch Zwiebel, Soja-Sauce, Panna-Cotta und natürlich Nudeln. Die Auswahl an unterschiedlichen Teigwaren überfordert uns beinahe, gleich mehrere Stellagen, ja ganze Regalreihen sind damit gefüllt. Und auch mehrere Kühlvitrinen mit frischer Pasta gibt es und genau da schlagen wir zu. Feine Bandnudeln, die man nur eine Minute lang kochen muss. Zuletzt kaufen wir uns noch Brot, Butter, Salat, sowie kleine Tomätchen und Schoko-Puddings für Gernot. Ach ja - an einem schönen Stück Parmesan, 22 Monate lang gereift, sind wir natürlich auch nicht vorbeigekommen. Aber wir sind diesmal - für unsere Verhältnisse - ziemlich bescheiden geblieben, das erworbene Stück Käse hat noch knapp unter einem Kilogramm gewogen …
Zurück am Platz haben wir erstmal die Beine ausgestreckt und uns kalte Drinks genehmigt. Rund um uns sind gleich mehrere feierwütige Partien versammelt, einige davon reine Männergruppen. Die werden heute wohl den Vatertag abfeiern, wir stellen uns schon mal auf lautstarke Partys ein. So etwas stört uns aber nicht besonders, sozialer Lärm ist o.k., Lachen finden wir höchstens ansteckend. Wenn irgendwann nach Mitternacht Ruhe einkehrt, dann kann man das schon mal durchgehen lassen. Erwähnenswert ist eine Gruppe schräg gegenüber von uns - denn zu der gehört eine Frau, die den ganzen Tag über Wasserpfeife raucht. Buchstäblich den ganzen Tag lang! Ununterbrochen blubbert es dezent herüber, sogar wenn sie liest, hat die Frau permanent den Schlauch ihrer Pfeife in der Hand. Ob ihr das auf Dauer guttut? Eher nicht, denn die Frau sieht aus wie 55, macht auf 40 - aber Ilse schätzt sie in Wahrheit auch höchstens Ende 20. Na servas … Kann uns aber vollkommen wurscht sein.
Nach einem Pasch machen wir uns dann an die Zubereitung des Abendessens. Das ist keine große Affäre, es müssen ja nur der Zwiebel und das Fleisch geschnitten werden. Das übernimmt Gernot, das Zerkleinern des eh schon so hauchdünn geschnitten Rindfleisches ist eine ziemliche „Futzel-Arbeit“. Leider haben wir keinen Knoblauch im WoMo, irgendwas vergisst man immer. Dem fantastischen Geschmack des Essens hat das aber wirklich keinen Abbruch getan, diese Art des Geschnetzelten ist etwas ganz Besonderes. Die frischen Nudeln waren auch ein Traum, was für ein Gaumenschmaus! Und die Zutaten waren überhaupt nicht teuer, das Fleisch hat keine 4 Euro gekostet und die Nudeln höchstens 2 Euro. Nebenbei bemerkt ist noch so viel vom Essen übriggeblieben, dass wir morgen noch einen Nachschlag davon haben.
Gemütlich vor unserem WoMo sitzend haben wir dann in aller Ruhe zugesehen, wie der Tag zur Nacht geworden ist. Hier am Lago di Piano hört man den ganzen Tag über nur die Vögel zwitschern oder die Enten quaken - höchstens, dass ab und zu ein lautes Motorrad-Geräusch von der Straße herüberschwappt. Oder die eigentümlich melodische Sirene einer Ambulanz, aber das ist so typisch italienisch, dass es uns sogar abgehen würde, wenn wir die nicht regelmäßig hörten ... Und ein paar Mal fahren Burschen mit auffrisierten Cross-Mopeds vorbei, wahrscheinlich ist irgendwo in der Nähe eine Motocross-Rennstrecke. Doch auch diese eineinhalb Minuten Lärm stören uns nicht wirklich.
Ohne einen feschen Pasch sind wir natürlich auch heute nicht ins Bett gekommen, aber so gegen 23 Uhr werden wir uns dann doch niedergelegt haben.

Freitag, 31. Mai 2019
Wie erwartet, ist es heute Nacht rund um uns ziemlich abgegangen. Der Alkohol ist in Strömen geflossen und vielstimmiges Lachen war noch bis lange nach Mitternacht zu hören. Aber es ist alles absolut im Rahmen geblieben, dezenter Lärm quasi.
Am frühen Morgen hat dann wieder der Chor der Singvögel das Kommando über die Geräuschkulisse des Campingplatzes übernommen, was ist das immer wieder für ein wunderbares Erwachen. Gernot schält sich dann tapfer als Erster aus den warmen Decken und heizt unser WoMo von 13 (!!) Grad auf 21 Grad auf - draußen hat es überhaupt nur frische 7 Grad. Arme Zeltler! Unsere Nachbarin züllt bereits wieder flott an ihrer Wasserpfeife und schickt lustige Rauchwölkchen in die Umgebung. Also, wenn die mit ihrer Blubber-Pfeife kifft auch noch, dann könnte sie mit der Menge an Rauch wohl eine ganze Hippie-Kommune breit machen. Aber bitteschön - jeder wie er mag, jede wie sie will …
Ilse bereitet dann wie immer sehr guten Kaffee und gegen 10 Uhr lassen wir unsere Vespa an. In Menaggio am Comer See ist heute Markttag, den wollen wir uns natürlich nicht entgehen lassen.
Menaggio ist ein paar Kilometer von Carlazzo entfernt und der Weg führt wieder über die Straße mit den vielen Serpentinen. Es ist immer noch recht frisch, aber mit unseren Lederjacken und Handschuhen sind wir bestens gerüstet. In Menaggio fahren wir dann eine gute Viertelstunde lang herum, cruisen kreuz und quer durch den Ort, aber wir finden den Markt nicht. Sagen wir so - wir haben ihn nicht gefunden, weil er nicht stattgefunden hat. Übersehen kann man einen Markt nicht, schon gar nicht in einer so kleinen Ortschaft. Kein Drama natürlich, schauen wir mal, was Menaggio sonst so zu bieten hat. Selbstredend parken wir uns direkt an der Kirche ein, zur Vorsicht ketten wir unseren braven Roller an. Nicht auszudenken, wenn …
Bei unserem Spaziergang kommen wir gleich in der ersten Gasse an einem Souvenirladen vorbei und nehmen uns gleich einmal eine lässige Postkarte mit einer roten Vespa vorne drauf vom Ständer. Die schicken wir uns selber! Dann finden sich zwei sehr hübsche Magnet-Vespas, eine davon mit dem „Lago di Como“ Schriftzug. Und im Inneren des kleinen Shops nehmen wir uns noch einen feschen, roten Roller aus Blech mit, der ebenfalls mit „Lago di Como“ beschriftet ist. Hat übrigens nur 9 Euro gekostet, für solche Blech-Modelle haben wir auch schon das Doppelte abgelegt … Sehr nett war, dass uns der Verkäufer jedes Teil in eine andersfarbige Papiertüte gesteckt hat, anschließend hat er die bunte Mischung noch in ein hübsches Papier-Tragetäschchen gepackt. Auf einer nahegelegenen Parkbank haben wir uns dann die Postkarte geschrieben, mal schauen, wann die daheim ankommt. Auf die Karte von Jesolo haben wir damals übrigens wochenlang gewartet. Man sagt nicht umsonst: In Italien eine Postkarte in einen Briefkasten zu werfen, nennt man eine Karte aufgeben … (hat zwar seinerzeit Karl Kraus über die österreichische Post behauptet, aber in Italien laufen die Dinger nicht viel anders). Beim Schreiben der Karte hat Gernot neben unserer Bank einen Rosenkranz gefunden, in weiß mitsamt einem Corpus Christi in schwarzem Metall. Wir haben das Gebetsutensil dann so neben der Parkbank drapiert, dass es der /die Verlierer/in leicht auffinden kann. Ein Münzfund wäre uns lieber gewesen …
Nach einem ausgedehnten Spaziergang am Ufer des Comer Sees sind wir dann in einem Cafe eingekehrt - zack - der erste Münzfund. Und gleich ein ganzer Euro! Aber da die Münze am Tisch neben zwei ausgetrunkenen Kaffeetassen gelegen ist, wird sie zu 99,9999 Prozent als Trinkgeld gedacht gewesen sein. Und so haben wir sie natürlich der fleißigen Kellnerin ausgehändigt, eh klar. Gernot hat sich zu seinem Cappuccino noch ein Spezialgebäck bringen lassen - eine Art Brandteigkrapfen, der überaus üppig mit weißem Rum (!) gefüllt war. Bacardi wahrscheinlich. Drei von den Dingern und du hast die Promille! Aber es war sehr köstlich.
Wir sind dann über ausgedehnte Umwege zu unserem Moped zurückspaziert, genau gegenüber von unserem Parkplatz befindet sich ein kleiner, aber feiner Lebensmittelladen. Ein klassischer „Alimetari“. Wir lassen uns Salami Milanese aufschneiden und nehmen uns noch eine kleine Cacciatore-Salami mit. Und natürlich Brot. Erst draußen fällt uns ein, dass wir für Ilse noch eine Flasche Wein kaufen wollten, eigentlich der Grund, warum wir überhaut in den Laden reingegangen sind. Es gibt eine ganze Reihe von Rot- und Weißweinen und bei einem Angebot aus Sizilien schlagen wir zu. Eine gute Wahl, wie sich später herausstellt, noch dazu war der Wein mit 2,90 Euro ausgesprochen günstig.
Danach aber nix wie zurück zum Campingplatz, die Fahrt dorthin ist wieder ausgesprochen lässig. Es ist längst so warm, dass die Handschuhe im Köfferchen bleiben können und unsere Lederjacken haben wir nur deshalb noch an, weil dafür im Moped kein Platz ist.
Am „Ranocchio“ setzen wir uns dann gleich wieder in unsere Campingstühle und geben uns der feinen Stimmung hin. Was sind wir froh, dass wir uns umentschieden haben und hierher gefahren sind. Hier am Lago di Piano geht es so entspannt zu, dass wir im Laufe des Tages einen für uns eher ungewöhnlichen Entschluss fassen: Wir werden nächste Woche gleich noch einmal hierherkommen. 
Bei Ilse stehen die Pfingstferien an und auch wenn diese Ferien „nur“ Montag und Dienstag beinhalten, so sind es inklusive des Wochenendes doch vier ganze Urlaubstage. Und die muss man schließlich nicht zwangsweise daheim verbringen, als leidenschaftliche Wohnmobilisten schon gar nicht. Ganz davon abgesehen, sind wir in diesem Jahr eh erst so wenig unterwegs gewesen.
Wir legen uns dann zu einer feinen Siesta nieder und später gibt es ein gutes Abendessen. Zuerst vertilgen wir den Rest des Carpaccio-Geschnetzelten von gestern, anschließend legen wir noch Salami und Parmesan nach. Ein Traum! Wie wir immer wieder gut essen im WoMo, da brauchen wir echt kein Restaurant. Höchstens aus Bequemlichkeit, denn gut kochen können wir selber - alle beide. So viel Eigenlob muss erlaubt sein.
Dann können wir unserem direkten Nachbarn einen kleinen Gefallen tun, er hat nämlich keinen Korkenzieher mit. „Daheim verwenden wir nur Wein mit Schraubverschluss“, meint er beinahe verlegen. Aha, ein Feinspitz also. Wir öffnen ihm natürlich gerne seinen Weißwein und etwas später fällt uns ein, dass wir sogar einen Ersatz-Korkenzieher mitführen. Haben wir damals in am Campingplatz in Ceriale an der Ligurischen Küste als Werbegeschenk gekriegt. Jetzt schenken wir den nützlichen Korkenzieher an unseren Nachbarn weiter und er freut sich sehr darüber.
Nach dem Essen machen wir einen kleinen Verdauungsspaziergang, unter anderem gehen wir zur Hauptstraße hinauf, um die Vespa-Postkarte einzuwerfen. Dann gehen wir zum Ufer des Lago di Piano runter, ein schöner Teil davon gehört ja zum Campingplatz dazu. Hier könnte man unter Bäumen liegen, im (noch äußerst frischen) See baden, den Haubentauchern zuzuschauen oder den (gefühlt) hunderttausenden Fröschen zuhören. Wir werden sicher einmal mit unseren Stühlen und dem Tisch runterkommen und einen gepflegten Pasch am Seeufer klopfen.
Wir lassen den Tag ganz gemütlich zu Ende gehen, wieder einmal war es ein wunderbarer Tag. Wie so viele, ja wie eigentlich fast alle, seit wir uns der Leidenschaft Campen hingegeben haben. Wir haben heute übrigens den ganzen Tag über herumgeblödelt und gescherzt, was wir doch für ein beschissenes Leben führen müssen. Immer diese üppige Freizeit, immer diese lässigen WoMo-Reisen in traumhafte Gegenden, andauernd diese unbeschreiblich tollen Vespa-Touren, das permanent gute Essen und Trinken, diese nicht vorhandenen finanziellen Sorgen, die vielen netten Menschen rund um uns herum, usw. Immer derselbe Scheiß! Manchmal müssen wir uns direkt in den Sarkasmus flüchten, weil so viel Glück oft gar nicht mehr fassbar ist. Danke jedenfalls an unser gnädiges Schicksal, danke bestens!
 
Samstag 1. Juni 2019
Wieder beginnt der Tag mit dem Konzert der Vögel, heute kommt noch forderndes Quaken dazu. Das stammt von unseren Platz-Enten, die wir uns schon gestern „herangezüchtet“ haben. Mit Brot natürlich. Und jetzt, es ist immerhin schon 6 Uhr 15, verlangen sie nachdrücklich um Nachschub. Den gewährt Gernot bereitwillig und eine halbe Stunde später wird er dafür von Ilse mit einem fulminanten Guten-Morgen-Kaffee belohnt. Ein Blick aus den WoMo-Fenstern zeigt: das wird heute wieder ein Traum-Tag! Keine Wolke ist am Himmel zu sehen und die Frühtemperaturen liegen gleich mehrere Grad über denen von gestern. Geil!
Heute ist wieder Markttag und heute ist wirklich Markttag. Und zwar in Porlezzo, in unmittelbarer Nachbarschaft also. Nach dem Frühstück blatteln wir gleich die paar wenigen Kilometer nach Porlezzo rüber und parken uns unmittelbar vor dem ersten Marktstand ein. Fast schon unverschämt direkt davor, aber mit einer Vespa darf man in Italien praktisch alles, mit einer roten Vespa sogar noch mehr. Und für extrem dreistes Parken erntet man in Italien sowieso eher anerkennendes Nicken als böse Blicke.
Wir gehen den ganzen Markt entlang, kommen dabei an jedem einzelnen der vielen Dutzend Marktstände vorbei, an manchen sogar mehrmals. Aber es lockt uns nichts, das Angebot besteht ohnehin zu 90 Prozent aus Bekleidung und diesbezüglich haben wir nun wirklich keinen Bedarf. Auch das fesche T-Shirt mit der roten Vespa darf an seinem Ständer hängen bleiben, so ähnliche haben wir uns bereits gekauft. Eventuell könnten wir einen neuen Teppich für unser Häuschen brauchen, wir haben die genauen Maße aber nicht im Kopf. Und bei den Haushaltsartikel-Ständen findet Ilse auch nichts besonders Nützliches. Zudem sind die Preise recht hoch, ein Hemd für 38 Euro ist uns in Erinnerung geblieben und auch die Gürtel kosteten fast alle über 15 Euro. Da kann man billiger kriegen.
Nicht billiger sind allerdings gegrillte Hendln zu kriegen und für schlanke 6 Euro kaufen wir uns einen ganzen Vogel. Der ist wieder gefüllt mit vielen Rosmarin-Zweigen und das verleiht dem Fleisch einen wunderbaren Geschmack. Dazu kaufen wir uns noch einen halben Wecken Weißbrot für Ilse und ein Oliven-Weckerl für Gernot. Ach ja - drei kleine Stangen Salami haben wir auch noch mitgenommen, die haben zusammen nur 10 Euro gekostet. Mindestens eine davon bekommt unser lieber Nachbar, denn der Herr Meixner hat in unserer Abwesenheit ein Paket für uns übernommen - im digitalen Zeitalter bleibt einem nichts verborgen … Beim Stand mit den Hendln hat Gernot dann endlich den ersten Münzfund dieser WoMo-Fahrt gemacht - ein nettes 1 Cent Stück und diesmal war keine Kellnerin weit und breit zu sehen ...
Wir sind dann mit unseren Einkäufen zum Wohnmobil zurückgefahren, aber nur, um ein wenig auszurasten. Dann haben wir uns zwei Wasserflaschen und eine Decke eingepackt, die Helme aufgesetzt und sind mit der Vespa losgefahren. Einfach so, aufs Gerate-wohl! Ilse hatte zwar schon eine ungefähre Ahnung wohin die Fahrt gehen würde - „Gleich einmal da vorne geht es links in die Berge hinein“ - aber Genaueres wussten wir nicht.
Ohne große Übertreibung: das war eine der lässigsten Vespa-Touren aller Zeiten! Viele Kilometer sind wir teils ziemlich steile Straßen raufgefahren, durch unzählige enge und engste Kurven hindurch, unbeschreiblich. Immer wieder führte der Weg durch dichten Wald, dann wieder durch kleine und winzige Dörfer, ein einziger Genuss. Vor allem mit einer wendigen Vespa! Es herrschte auch nahezu kein Verkehr, die paar Autos haben wir immer gleich vorbeigelassen, weil wir einfach nicht schneller fahren wollten. Um den Genuss möglichst lange hinauszuzögern. So lässig!
Wir sind dann immer höher hinaufgekommen, der Ausblick auf die oft winzigen Dörfer war wirklich traumhaft. Eine der größeren Siedlungen - San Nazarro - ist dann schon fast auf 1.000 Metern Seehöhe gelegen und der kleine Ort Rezzo, wo wir in einem ganz kleinen, aber sehr netten Park ausgiebig rasteten, liegt noch ein paar Dutzend Meter höher. Da ist es dann bei etwas zügiger Fahrt ganz schön frisch geworden, Gernot hat sich klugerweise nichts Langärmeliges eingepackt. Ilse hatte ein feines Jäckchen dabei, aber je weiter wir wieder ins Tal gekommen sind, desto weniger störte der kühle Fahrtwind. Meistens sind wir aber ohnehin nur mit einem 40er dahingegondelt, so kriegt man auch als Fahrer etwas von der Umgebung mit. Oder von ungewöhnlichen Verkehrszeichen - ein Warnschild „Achtung freilaufende Ziegen“ haben wir nämlich auch noch nie gesehen. Einmal sind uns mitten auf der schmalen Straße zwei Kühe entgegengekommen, die nebeneinander hergetrottet sind. Sie haben uns wenigsten anstandslos passieren lassen …


Wir waren uns dann überhaupt nicht sicher, wo denn unsere lässige Tour enden wird, durch das ständige auf, ab, links, rechts, hin und her hatten wir ein wenig das Gefühl für die Gesamtdistanz der Fahrtstrecke verloren. Völlig wurscht, Benzin hatten wir genug im Tank und ein bisschen „verloren zu gehen“ ist doch herrlich! Bei einer kleinen Kapelle sind wir dann stehengeblieben und haben uns angeschaut, warum sie errichtet worden ist. In den letzten Tagen des Zweiten Weltkrieges haben die Faschisten einen ortansässigen Widerstandskämpfer erschossen, einen 22-jährigen Burschen. Und genau an dieser Stelle hat die Mutter dann die Leiche ihres Sohnes gefunden. Tragische Geschichte, da kommt einem das „Scheiß Faschisten!“ gleich viel leichter über die Lippen …
Bald einmal sahen wir - bzw. sah das unser lebendes Navigationsgerät namens Ilse - dass wir tatsächlich in Porlezzo ankommen werden, wir hätten uns viel weiter weg vermutet. Eh lässig, müssen wir also nicht viele Kilometer auf der eher langweiligen Hauptstraße zurückfahren. In der Nähe der ersten Häuser Porlezzos dann eine kleine Überraschung - plötzlich wurden wir völlig unvermutet von zwei Radfahrern überholt - wusch, wusch und weg waren sie. Dabei haben wir auf der inzwischen relativ schönen und breiten Straße selber einen 50er draufgehabt! Zwei Kurven später haben wir sie dann endgültig aus den Augen verloren, die sind gefahren wie die sprichwörtlichen „gesengten Säue“. Respekt!
In Porlezzo sind wir dann wieder in unser „Stammcafe“ an der Promenade vom Luganer See eingekehrt. Diesmal hat es für Gernot einen Latte Macchiato gegeben, Ilse ist ihrem Cappuccino treu geblieben. Ein kleines Gebäck dazu haben wir uns auch wieder gegönnt, heute sind zwei nette Keks-Grinse-Gesichter serviert worden. Sehr süß im doppelten Wortsinn.
Zurück am Platz haben wir uns zuerst ein wenig von der geilen Vespa-Fahrt ausgeruht und danach natürlich wieder unser Lieblingsspiel gespielt. Als hervorragendes Abendessen dienten uns später Salami und Parmesan, für Gernot hat es noch den Rest der Tomaten dazugegeben. Die Enten haben auch wieder ihren Teil vom Essen abgekriegt, heute übrigens ohne Streit. Gestern haben sich einige Erpel so um die Brotstückchen gestritten, dass sie regelrecht aufeinander losgegangen sind. Ilse musste tatsächlich dazwischen gehen (!!) weil sich einer der Erpel im Bürzel seines Kontrahenten festgebissen hatte. Der Futterneid ist ein Hundling …
Tja - unser letzter Tag am idyllischen Lago di Piano geht zu Ende, morgen reisen wir wieder ab. Aber inzwischen steht fest: Wir kommen am Freitag wieder, es ist uns nicht zu blöd oder zu langweilig, zwei Mal hintereinander denselben Platz anzusteuern. Es ist halt einfach lässig hier am Campingplatz Ranocchio …

Sonntag, 2. Juni 2019
Gernot war, wie eigentlich fast immer, zuerst wach und hat das WoMo ein bisserl aufgeheizt. Heute war es draußen noch wärmer als gestern, aber weil wir gleich drei Fenster die ganze Nacht lang offen hatten, war es im Inneren mit 15,8 Grad nur unwesentlich wärmer als vor dem WoMo. Wurscht, keine halbe Stunde später haben wohlige 22 Grad auch Ilse zitterfrei aufstehen lassen und bald darauf war die warme Luft angereichert durch herrliches Kaffee-Aroma. Wir haben es überhaupt nicht eilig, wenn wir erst um 10 Uhr vom Platz wegkommen, dann halt erst um 10 Uhr. Es sind ja nur etwas mehr als 300 Kilometer bis nach Hause und auch wenn mehr als zwei Drittel davon über Bundesstraßen führen, brauchen wir uns echt nicht zu stressen. Und das tun wir auch nicht. In aller Ruhe spulen wir unser Aufbruch-Programm ab und als wir uns mit einem „Ciao tutti“ vom Platz verabschieden, ist es noch nicht einmal 9 Uhr 30.

 
Wir werden denselben Weg retour fahren, also über den Maloja Pass, St. Moritz und das Engadin. Der Verkehr ist nicht einmal mäßig, wir kommen völlig ungehindert voran. Das Wetter ist wieder unverschämt schön, endlich ist der Sommer da. Ein paar Kilometer nach der Schweizer Grenze dann eine Überraschung - Verkehrskontrolle. 
Aber richtig - mit Polizei, Zoll und Grenzschutz. Wir werden tatsächlich zur Seite gewunken und erleben somit die allererste Polizeikontrolle, seit wir mit dem Wohnmobil unterwegs sind. Das sind mittlerweile immerhin 12 Jahre! Der Beamte ist ausgesprochen nett und höflich, er lässt sich „Fahrzeugschein und Lenkausweis“ aushändigen und fragt, wo wir herkommen und hinwollen. Mit einem höflichen „Ich schau dann noch mal eine Runde um Ihr Fahrzeug“ nimmt er unseren treuen Nasenbären in Augenschein und rüttelt sogar kräftig an unserer Vespa. Die lässt sich aber keinen Millimeter bewegen, so perfekt wird sie immer von Ilse vertäut. Passt - alles in Ordnung, Schöne Fahrt noch! Ilse erkundigt sich dann noch ausführlich, ob oder unter welchen Umständen wir hier in der Schweiz abseits von Camping- bzw. offiziellen Stellplätzen nächtigen dürften. „In einem Fahrzeug dürfen Sie auf öffentlichen Verkehrsflächen nirgends übernachten“, lautete die Antwort. Wir hätten also bei der Herfahrt auch nicht am Parkplatz bei St. Moritz im WoMo schlafen dürfen. Aber - auf den Parkplätzen von Skiliften oder Bergbahnen dürfe man meistens übernachten dürfen, die würden das fast alle tolerieren. Aber der Polizist hat durchblicken lassen, dass man bei übermüdeten WoMo Fahrern schon mal ein Auge zudrückt, das diene schließlich auch der Verkehrssicherheit. Schön, wissen wir das nun also auch.
Keine 10 Kilometer nach der Polizeikontrolle sind wir dann am Fuße des wirklich furchteinflößenden Maloja Passes angelangt und haben wie immer eine Rastpause am kleinen Parkplatz eingelegt. Ilse hat uns einen frischen Kaffee gebrüht und dazu haben wir unsere letzten Mini-Marmorküchleins gegessen. Aber danach war „Schluss mit Lustig“ angesagt und mit aller uns zur Verfügung stehender Zärtlichkeit haben wir unseren dicken Nasenbären die Kehren des Passes hinaufgeprügelt. Das geht unserem WoMo echt an die Grenzen, immer wieder müssen wir in den 180-Grad-Haarnadeln in den ersten Gang herunterschalten. Sehr mühsam, fordernd für Mensch und Maschine. Zum Glück reckt sich der Maloja Pass derart steil und gnadenlos in die Höhe, dass der Spuk schon nach ein paar Kilometern sein Ende hat. Und so wird nicht einmal das Kühlwasser unseres WoMo bedenklich heiß, die Kupplung muss aber Schwerstarbeit verrichten. Zur Belohnung ist dann der weitere Heimweg von keinen Steigungen mehr geprägt, unser Häuschen hat also die Hauptarbeit für heute hinter sich.
Die Fahrt durchs Engadin ist völlig problemlos verlaufen, wir sind zwar sicher von 1.000 Motorrädern überholt worden, aber sonst waren nicht allzu viele Fahrzeuge unterwegs.
In Prutz haben wir dann getankt (wieder unter 10 Liter je 100 km, das geht!), fein dass wir mit einer Füllung beinahe hin und retour kommen. Denn der Diesel ist in Italien über 1,50 Euro teuer, in der Schweiz kostet der Liter überhaupt bis 1,8 Franken. Und wie das bei Barzahlung in Euro umgerechnet wird, wissen wir inzwischen zur Genüge …
Nach Passieren des Landecker-Tunnels staunten wir dann über einen gewaltigen Stau - zum Glück in der Gegenrichtung. Ilse hat dann gleich den Grund dafür gegoogelt - Blockabfertigung durch den Tunnel bei Pians. 
Der Stau hat schon kilometerweit in Richtung Imst zurückgereicht, insgesamt mussten die armen Stauopfer mit mehr als einer Stunde Verzögerung rechnen. Da kriegt man direkt ein schlechtes Gewissen, wenn man auf der Gegenfahrbahn mit einem 90er gemütlich dahinfährt. In den Verkehrsnachrichten hören wir dann von geradezu epischen Verkehrszusammenbrüchen, die sich gerade überall in Deutschland abspielen. Zeitweise geht in ganzen Regionen gar nichts mehr, als Berlin-Rückkehrer wären wir unter Garantie voll davon betroffen gewesen und stundenlang im Stau gestanden. Und das bei über 33 Grad, Deutschland und vor allem Berlin (!!) erlebte an diesem Sonntag den bislang heißesten Tag des Jahres! Unglaublich, was wir für ein Massel gehabt haben, wir hätten die volle Dröhnung abkriegen können. Stattdessen sind wir am Lago di Piano gesessen und haben dem Gezwitscher der Vöglein zugehört. 
Vollkommen relaxet sind wir irgendwann nach 15 Uhr in Innsbruck angekommen, haben schnell das WoMo ausgeräumt und die Vespa abgeladen. Die Getränke haben wir gleich im (wenngleich ausgeschalteten) Kühlschrank gelassen. Denn am Freitag sind wir wieder dahin, mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit werden wir wieder an den Lago di Piano fahren. Aber was weiß man schon als Wohnmobilist mit Sicherheit? Eben - gar nix! Und genau das ist so ziemlich das allerlässigste an unserem Camper-Leben.










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