Montenegro-Kroatien 2013

Montenegro – Kroatien   2013

 

Unterwegs mit dem Wohnmobil

 

vom 31.05. – 28.06. 2013

 

 

 

Wohin geht unsere Frühsommertour 2013?

 

Ursprünglich war wieder einmal Griechenland auf dem Plan. Eine schon recht früh gehaltene Anfrage im Ticket-Büro in Igoumenitsa  brachte das Ergebnis, dass die Fährpreise in diesem Jahr wieder ziemlich hoch sind. Runde 600 Euro für Camping an Bord nach Griechenland waren mir dann zumindest für dieses Jahr zu viel.

Montenegro, dieses Land ganz im Süden des ehemaligen Jugoslawien  war bei mir schon einmal präsent als es vor Jahren von Bari aus über die Adria nach Dubrovnik ging und als dann im Frühjahr noch ein Kollege von mir der letzten Sommer dort Urlaub  machte in allerhöchsten Tönen von diesem Land schwärmte war bei mir Montenegro für dieses Jahr geboren. Es gelang mir zwar nicht,  Monika davon 100%ig zu überzeugen, aber zumindest musste ich die Reise nicht alleine antreten. Unsere österreichischen Freunde Germana und Bruno wollten, dass wir mitfahren nach Griechenland um dort hauptsächlich Euböa zu bereisen. Diese Insel kennen wir bereits von zwei Touren und irgendwie wollte ich mal wieder Neuland betreten.

 

 

Freitag, 31.05.2013

 

Wir kommen zuhause pünktlich los und sind gegen 10:00 Uhr bereits auf der Autobahn Richtung Basel bei strömendem Regen, der anhält bis zum Nordportal des Gotthard-Tunnels. Im Tessin wird‘ s trockener, aber man sieht auch im weiteren Verlauf Richtung Venedig dass es hier in diesem Jahr noch keine Trockenperiode gab. Überall steht das Wasser in den Feldern und als wir gegen 19:00 Uhr am Campingplatz Fusina in Venedig ankommen wird uns an der Rezeption gleich signalisiert, dass äußerste Vorsicht geboten ist mit dem Befahren der Wiesen. Überall Matsch und noch Regen bis kurz vor unserer Ankunft. Ich hatte zunächst geplant von hier aus mit dem Boot rüber zu fahren zum Markusplatz um dort abends irgendwo eine gute Pizza zu essen. Wir haben dies gelassen, zum einen weil die abendlichen Temperaturen nicht unbedingt dazu eingeladen hätten jetzt noch eine Bootsfahrt zu unternehmen und dann war es irgendwie einfach zu stressig. Es gibt, wie schon die Jahre zuvor, eine Pizza Salami hier vom Campingplatz und einen guten Roten aus heimischen Beständen. Nachts noch etwas Regen, aber ansonsten lässt sich‘ s hier gut schlafen. Campingplatzgebühren nicht günstig – ca. 33 Euro -

 

Samstag, 01.06.2013

 

Wir wachen auf mit Sonnenschein in Venedig und es gibt das erste Frühstück in diesem Urlaub im Freien. Gegen 09:30 Uhr Aufbruch zur zweiten Etappe die uns nach Kroatien bis Höhe Zadar führen soll. Unser Versuch, von Triest Richtung Rijeka die slowenische Maut in Höhe von 15 Euro zu umgehen misslang. Wir haben die entsprechende Ausfahrt verpasst und landen auf der slowenischen Autobahn und bezahlen dann brav für einige wenige Kilometer die Vignette für 15 Euro. Kurz vor Rijeka beginnt dann die kroatische Autobahn, Mautpflichtig, zunächst auf der A6 Richtung Zagreb und dann auf der A1 Richtung Süden.

Noch vor Zadar verlassen wir die Autobahn um bei Seline, unweit des Eingangs zum Nationalpark Paklenica auf dem Autocamp Pisak Quartier zu machen. Die Maut auf dieser kroatischen Autobahn bis hierher ist nicht wenig. Man knüpft uns sage und schreibe 28 Euro ab. Dieses Autocamp macht einen sehr guten und äußerst gepflegten Eindruck. Wir stehen direkt hinter dem Strand unter Tamarisken. Auch hier war das Wetter die letzten Tage sehr bescheiden. Die Nacht zuvor offenbar Starkregen, so dass jetzt gerade ein Fluss,der aus einer dieser Schluchten kommt Hochwasser führt und darunter leiden die Wassertemperaturen hier gewaltig. Ich gehe zwar zweimal kurz schwimmen, aber ich denke die Wassertemperatur hat höchstens 15 bis 16 Grad. Auch die Lufttemperaturen sind abends sehr bescheiden und Monika friert auch nachts im Bett. Ganz in der Nähe zum Camp ein schönes Fischrestaurant, wo es abends für 22 Euro (für 2 Personen) eine wunderbare Fischplatte gibt. So kann es weitergehen.

 

 

Sonntag, 02.06.2013

 

Nach dem Frühschwimmen wird heiß geduscht, dann gut gefrühstückt und wiederum gegen 09:30 Uhr Aufbruch zur dritten Etappe Richtung Montenegro. Es geht wieder zunächst auf der A1 etwas über Split hinaus bis zur Ausfahrt Vrgorac, ungefähr 110 Kilometer vor Dubrovnik. Auch für dieses Teilstück, ungefähr 200 Kilometer, bezahlen wir Autobahnmaut in Höhe von 28 Euro, so dass insgesamt rund 50 Euro Maut auf kroatischer Autobahn + 15 Euro Vignette für Slowenien fällig werden. Berücksichtigt man die Spritkosten, die Vignette durch die Schweiz und die Mautgebühren auf italienischer Seite so kommt einiges zusammen. Die Fahrt auf dieser A1 Richtung Süden äußerst angenehm; wenig Verkehr, sehr guter Belag und herrliche Landschaft links und rechts.

Je weiter wir nach Süden kommen, desto schöner wird das Wetter. In Dubrovnik scheint die Sonne und 40 Kilometer später erreichen wir den Grenzübergang nach Montenegro wo heute am Sonntag gegen 17:00 Uhr so gut wie nichts los ist. Pässe vorzeigen + grüne Versicherungskarte für den Camper und dann geht‘ s reibungslos zu unserem ersten Übernachtungsplatz in der Bucht von Kotor am Camp Zlokovic bei Bijela, ca. 10 Kilometer hinter Herzeg Novi, kurz vor der Fähre zwischen Kamenari und Lepetani. Es ist dies ein recht kleines Camp, nur durch eine schmale Strandstraße vom Meer getrennt. Wir beziehen einen Platz in erster Reihe und werden uns hier erst einmal niederlassen um die Gegend rund um diese imposante Bucht von Kotor zu erkunden. Laut Führer soll es sich bei dieser Bucht um das größte Fjord im Mittelmeer handeln. Auch dieser Platz ziemlich aufgeweicht und Camper erzählen uns, dass es die letzten Tage immer wieder geregnet hat und auch die Temperaturen sind noch nicht so richtig hochsommerlich, aber es soll besser werden. Die Fahrräder werden vom Fahrradständer genommen und Monika testet zum ersten Mal ihr E-Bike auf montenegrinischem Boden. Auf den Tipp von unserem Campingplatz-Chef geht‘ s abends in die Gaststätte „Pelegrini“ an der Hauptstraße ca. 300 Meter vom Camp Richtung Westen, aber die Cevapcici, die es dort heute Abend für uns gab waren nicht gerade umwerfend. Diese Gaststätte können wir nicht weiterempfehlen.  Die Nacht ist sternenklar und die Hoffnung steigt, dass morgen ein erster strahlender Urlaubstag wird.


 

 

Montag, 03.06.2013

 

Das Barometer steigt zwar , aber die erhoffte Wetteränderung lässt noch auf sich warten. Schon zum Frühstück ziehen die ersten dicken Wolken vom Meer heran Richtung Gebirge. Nach einem recht frischen Bad in der Bucht von Kotor und anschließendem Frühstück geht‘ s für uns los auf eine erste Radtour. Zunächst einmal von unserem Camp ca. 3 Kilometer nach Kamenari zur Autofähre auf die andere Seite nach Lepetani. Die Bikes kosten jeweils 1 Euro, die Personen sind frei. Wir fahren dann auf der sehr belebten Ausfallstraße Richtung Tivat um dort den noch ziemlich neuen Porto of Montenegro, einen gigantischen Yachthafen zu besichtigen. Es stehen dort an diesem Tag sicherlich mehr als 10 Privatyachten im Wert von jeweils mehr als einer Million Euro. Wir fahren dann weiter auf die gegenüberliegende Halbinsel Lustika und haben nach ungefähr einer Stunde zum ersten Mal Blick auf‘ s offene Meer und stellen fest, vom Meer her eitler Sonnenschein und die Badegebiete direkt am offenen Meer haben heute sicherlich keinen Regen wie dies in der Bucht von Kotor schon ab 12 Uhr der Fall ist. Mittags gibt‘ s in der kleinen Ortschaft Radovici eine feine Pizza und das einheimische Bier was in Gaststätten für 1,50 Euro (halber Liter) angeboten wird, schmeckt mir immer besser. Es geht wieder zurück zur Fähre und nachmittags gegen 15:30 Uhr sind wir wieder am Camp. Diese schöne Einführungsradrunde hatte ungefähr 60 Kilometer mit ca. 600 Höhenmetern und Monika‘ s Bosch Akku dürfte noch zumindest zur Hälfte voll sein. Zum Spätnachmittag reist es  wie bereits schon gestern, auf. Es gibt für mich nochmals ein Bad und auf der betonierten Sonnenterrasse direkt am Wasser genießen wir so etwas wie Sommer. Es sind mittlerweile Camper aus Freiburg angekommen. Ein älteres Ehepaar aus Littenweiler. Die Familie Bumm, schon viel herumgereist, Schweizer Camper sind heute Morgen abgereist. Sie wollen weiter nach Albanien. Wir hoffen wiederum für morgen auf besseres Wetter, um dann die innere Bucht einschließlich Kotor  bei besten Bedingungen erleben zu können. Heute Abend gibt‘ s zum ersten Mal aus unserer Bordküche was zu essen. Ich denke es wird besser schmecken als die gestrigen Cevapcici. 

 

 

Dienstag, 04.06.2013

 

Es ist leider nichts geworden mit der Wetterbesserung was dazu führt, dass wir hier an der Bucht von Kotor vorerst einmal  abbrechen. Noch einmal schwimmen im ziemlich frischen Meer, anschließend frühstücken und dann wird zusammengepackt und mit dem Womo geht‘ s nun auf der inneren Seite Richtung Kotor. Trotz tiefer Bewölkung und einsetzendem Regen ist es ein Erlebnis Richtung Kotor zu fahren. Wie traumhaft muss es wohl sein, wenn keine Wolke am Himmel ist und das Meer blau schimmert. In der Hoffnung, dass wir in diesem Urlaub diese Gegend noch einmal bei schönerem Wetter erleben, fahren wir weiter. Hinter Kotor gibt‘ s einen Tunnel und nach wenigen Minuten sind wir wieder auf der Strecke Tivat Richtung Budva.  Im Gegensatz zu gestern hängen auch über dem Meer heute dichte Wolken und es regnet öfters während der Fahrt an der Küste entlang über Budva, Bar bis zur südlichsten Stadt Ulcinj. Wir fahren an einem der am meisten fotografierten Motive in Montenegro, der kleinen Insel Sveti Stefan vorbei. Wunderschön gelegen aber für Touristen ist dieses kleine Eiland gesperrt und für einen längeren Halt zum baden an den tollen Stränden davor ist das Wetter einfach zu wenig einladend.  Ein kurzer Stopp zum fotografieren, dann geht’s weiter.   Ich habe aus mehreren privaten Reiseberichten entnommen, dass der überwiegende Teil der montenegrinischen Küste mittlerweile derart touristisch mit Hotelanlagen zubetoniert ist, dass dies für Camper eigentlich nichts mehr hergibt. Ich kann dem aus meiner eigenen Erfahrung,  die ich jetzt gemacht habe, nur beipflichten. Größere Campingplätze gibt‘ s bis Ulcinj eigentlich gar nicht. Die vereinzelt anzutreffenden Autocamps sind nicht sonderlich einladend und deshalb fahren wir über Ulcinj hinaus bis zum Auto Camp Safari Beach, einem Camp direkt hinter diesem ellenlangen Sandstrand zwischen Ulcinj und der kleinen Insel Ada an der albanischen Grenze. Auf diesem Safari Camp finden wir auf ebener gepflegter Wiese direkt hinter dem Sandstrand Quartier in erster Reihe. Inklusive Strom zahlt man momentan 12 Euro pro Tag. Die Sanitäranlage sind annehmbar. Es wird täglich gereinigt. Direkt am Camp befindet sich ein Restaurant, ziemlich großzügig dimensioniert. Im Sommer muss hier richtig was los sein. Am Strand stehen jetzt schon in Dreierreihen Liegestühle mit Sonnenschirmen, allerdings momentan noch recht wenig bis überhaupt nicht frequentiert. Jetzt könnte man hier kostenlos sich so einen Platz gönnen, später wird‘ s etwas Miete kosten. Was die Campingplätze zum offenen Meer hin  anbelangt haben wir Montenegro mehr oder weniger hiermit schon ausgereizt. Es soll noch diesen FKK Camping auf der Insel Ada geben und das Camp Olivia zwischen Bar und Ulcinj. Den FKK-Platz in Ada werden wir uns demnächst einmal anschauen,   ich denke aber, hier sind wir  gut aufgehoben. Uns wird berichtet, dass es bis jetzt auch fast täglich einmal geregnet hat und so hoffen wir weiter auf besseres Wetter. Die Wassertemperaturen sind mit ca. 18 Grad schon annehmbar. Für Schwimmer ist dieser Strand nicht unbedingt ein Highlight. Es geht sehr flach auf dunklem feinen Sand ins Wasser, für Kinder allerdings ideal und für Strandspaziergänge bestens. Es geht meist ein Wind und deshalb ist dieser Strand auch bei Surfern ein Geheimtipp.

 

 

 

Mittwoch, 05.06.2013

 

Nachts hat‘ s wieder kräftig geregnet. Morgens beim Frühstück noch dicke Wolken und es kommt zunächst wieder Frust auf was das Wetter anbelangt. Aber vom Meer her reißt‘ s auf und nach dem Frühstück gibt‘ s zunächst einmal einen ausgedehnten Strandspaziergang an diesem längsten Sandstrand an der ganzen Adria  - zumindest steht‘ s so in den Reiseführern – nachmittags ist Strandurlaub angesagt und gegen Abend eine Radtour zu diesem von hier aus ca. 12 Kilometer entfernten Auto Camp Ada. Es ist dies ein FKK Zentrum mit einer Ferienanlage und einem Auto Camp was jedoch zumindest momentan nicht sonderlich frequentiert ist. Man steht hier wiederum auf grüner Wiese, hat Schattenplätze, hat allerdings einen längeren Weg zum Strand und vom Camp aus keinen Blick auf‘ s Meer. Insofern ist die Situation hier am Camp Safari Beach bedeutend besser. Abends geht‘ s ins Restaurant und wir genehmigen uns einen Grillteller für zwei Personen mit gemischtem Gemüse für 22 Euro –  nicht gerade ganz billig für Montenegro aber schmeck hervorragend – es ist noch recht wenig los im Restaurant. Erstaunlich wenig Camper gehen abends essen.

 


 

 

Donnerstag, 06.06.2013

 

Heute Morgen ziemlich sonnig. Monika unternimmt einen ersten Versuch vor dem Frühstück schwimmen zu gehen. Dieser Versuch endet jedoch in Kniehöhe was die Wassertiefe anbelangt. Ihr ist es noch zu kalt, ein Nachbar misst 19 Grad Wassertemperatur. Nach dem Frühstück ist heute eine Radtour ins Landesinnere angesagt. Es geht zunächst vor nach Ulcinj und dann auf der Straße Richtung albanischer Grenze bei Sukobin. 6 Kilometer zuvor geht‘ s für uns links ins bergige Gelände. Wir schrauben uns hoch bis auf über 500 Meter Meereshöhe und haben dann den Skutari See in voller Breite vor uns. Ein herrlicher Aussichtspunkt und eine tolle Radstrecke mit wenig Verkehr. Unterwegs hatten wir eine nette Unterhaltung mit einem Einheimischen, der jedoch noch in Deutschland arbeitet und jetzt hier auf Urlaub ist.. Auf dem Rückweg haben wir an einem Privathaus kurz vor Ulcinj geläutet. Man bietet hier an der Straße Olivenöl und Schnaps an. Es war eine herzliche Begegnung mit einem Ehepaar welches auch fast 30 Jahre in Deutschland gelebt hat. Deren Kinder, alles Ärzte, wohnen in Deutschland. Sie genießen die Rente hier im eigenen Heim mit schätzungsweise einem halben Hektar Obst- und Gemüsegarten ums Haus herum. Wir kommen ins Geschäft. Für 7,50 Euro kaufen wir 10 Liter Olivenöl kalt gepresst, beste Qualität, so wird‘ s uns zumindest empfohlen. Wir bekommen auch Öl zum Probieren, es schmeckt tatsächlich gut, auch der selbst gebrannte Schnaps aus eigenen Trauben für 8 Euro pro Liter. Die Ware wird hier zum Camp geliefert und somit ist das Thema Olivenöl für diesen Urlaub abgearbeitet und wir haben nette, sehr gastfreundliche Menschen kennengelernt die uns jetzt schon eingeladen haben,  jederzeit bei ihnen wieder einmal vorbeizukommen.

Das Wetter soll sich jetzt langsam normalisieren. Der Platzwart hier hat erzählt, es soll zum Wochenende Richtung 30 Grad gehen mit den Temperaturen, schauen wir mal.

Abends geht‘ s wieder ins nahe gelegene Restaurant und treffen dort  auf Cornelia aus München mit ihrem Allen, dem Neuseeländer. Wie wir mittlerweile mitbekommen haben, touren die beiden mit wenigen Unterbrechungen bereits schon seit 2010 in Europa herum, halten sich mit kleineren Jobs immer wieder über Wasser. Sie haben drei ausgewachsene Kinder die in Neuseeland leben und selbstverständlich haben sie uns herzlich eingeladen, einmal Neuseeland zu besuchen.

 

 Zum Essen gibt‘ s feine Spaghetti Frutti di Mare und bei sternenklarer Nacht geht‘ s irgendwann gegen später ins Bett.

 

 

 

Freitag, 07.06.2013

 

Das Wetter ist schön. Aufstehen, eine Runde schwimmen, gemütlich frühstücken und dann geht‘ s heute nach Ulcinj auf den Markt wo immer dienstags und freitags die Erzeuger von Obst und Gemüse aus der ganzen Region in einer großen Halle ihre Waren anbieten. Es fährt ab heute ein Shuttle Bus direkt hier vom Camp in die Stadt. Für 3 Euro hin und zurück pro Person ist das eine gute Sache. Was in den Reiseführern festgehalten ist, spüren wir heute persönlich auch. Ulcinj ist mehr orientalisch als europäisch geprägt. Dieser Markt ist ein fantastisches Farbenspiel und wir stellen bald fest, sehr viele Montenegriner haben irgendeinen Bezug zu Deutschland und es gibt nette Unterhaltungen. Ein Fischer aus Ulcinj berät uns am Fischstand und für 7 Euro das Kilo bekommen wir den angeblich besten Adriafisch. Ich habe leider den Namen vergessen, aber er schmeckte vom Grill hervorragend. Die drei Stunden sind gleich um, denn um 13:00 Uhr ist die Rückfahrt. Nachmittags ist Strandurlaub angesagt und abends wird gegrillt.

 

 

 

Samstag, 08.06.2013

 

Herrliches Wetter; nach dem Frühstück Aufbruch zu unserer Radtour am Skutari-See, einem riesigen Binnengewässer, Luftlinie vielleicht 20 bis 30 Kilometer im Landesinnern. Von der Fläche her hat dieser See die Ausmaße etwa 2/3 von unserem Bodensee, im Gegensatz dazu jedoch fast keinerlei touristische Infrastruktur. Wir fahren mit dem Womo zunächst auf der Küstenstraße bis 10 Kilometer über Bar hinaus und nehmen dann diesen noch relativ neuen mautpflichtigen Socina-Tunnel der uns durch dieses Küstengebirge bringt und wenige Kilometer nach dem Tunnelausgang ist bereits dieser See den man zum Nationalpark erklärt hat, erreicht. Wir parken in Virpazar direkt bei der Bootsanlegestelle. Das einzige was hier den Touristen geboten wird, die jetzt schon teilweise mit Bussen kommen sind Bootsfahrten auf diesem wunderschönen Gewässer. Auch wir werden sofort angesprochen. Die Sache ist nicht ganz billig, 1 Stunde für zwei Personen kosten 25 Euro, dazu noch jeweils 4 Euro Eintritt für den Nationalpark. Wir lehnen jedoch dankend ab. Wir beginnen hier unsere Radtour auf dieser traumhaften Panoramastrecke entlang der Südküste des Sees, meist auf einer Höhe zwischen 200 bis 400 Meter über dem Wasserspiegel. Man sieht von oben auf die paar Dörfer die es entlang dem See gibt. Wir fahren bis etwa 8 Kilometer vor dem Dorf Ostros. Der Tacho zeigt 27 Kilometer an. Die gleiche Strecke geht‘ s wieder zurück. Zum Schluss haben wir 1100 Höhenmeter auf 54 Kilometer verteilt und traumhafte Eindrücke fotografisch festgehalten. Man könnte dieses Virpazar von Bar aus auf einer kleinen Straße erreichen, was landschaftlich mit Sicherheit wunderschön wäre, aber wir wollen dies unserem Womo nicht zumuten. Es geht auf gleicher Strecke zurück und gegen 17:30 Uhr sind wir wieder am Stellplatz Safari Beach. Eine Runde schwimmen, duschen und dann geht‘ s zusammen mit Cornelia und ihrem Alan, dem Neuseeländer, ins Restaurant. Heute Abend gibt‘ s gegrillte Calamari; es schmeckt wiederum vorzüglich. Nach einem Absacker bei uns im Womo mit dem sehr gut alkoholtauglichen deutsch/neuseeländischen Pärchen geht‘ s gegen Mitternacht ins Bett.

 

 

 

Sonntag, 09.06.2013

 

Das Wetter ist schön und trotzdem kann ich mir‘ s nicht vorstellen, den ganzen Tag hier am Strand zu verbringen und deshalb ist nach dem Frühstück auch wieder eine kleine Radrunde angesagt. Monika legt Wert darauf, dass wir heute nach der gestrigen Tour etwas kürzer treten. Wir bewegen uns im ziemlich hügligen Hinterland von Ulcinj. Was als gelbe Straße auf der Landkarte eingezeichnet ist, muss nicht unbedingt immer asphaltiert sein, das merken wir heute am eigenen Leib. Plötzlich befinden wir uns im Schotter und überwiegend  durch Olivenhaine geht‘ s zum Teil gewaltig steil nach oben. Die steilsten Stücke – bis zu 26% sagt mein Fahrradcomputer – sind dann betoniert, da hier auch Autos regelmäßig verkehren. Wir befinden uns in dem Gebiet aus dem das Olivenöl welches wir gekauft haben herkommt. Nach anstrengenden fast 400 Höhenmetern auf kürzester Distanz bewegen wir uns auf einer tollten Panoramastraße, manchmal urwaldmäßig durch hohen Farn Richtung der kleinen Ortschaft Krute. Hier erreichen wir die Hauptstraße zwischen Ulcije und Bar wieder. Nach einigen Metern Richtung Ulcinj geht‘ s rechts wiederum den Hang hinauf und vor uns liegt der wunderschöne Valdanos Beach. Eine wunderschöne Bucht, aber von oben fällt schon auf, keine Menschen, keine Fahrzeuge, kein Leben. Trotzdem wollen wir runter fahren. Man kommt an eine Stopp-Stelle, zwei Security-Menschen winken uns großzügig durch und wir kommen an einen Strand wo früher ein Campingplatz war, jetzt aber alles ziemlich heruntergekommen ist. Später werden wir darüber aufgeklärt, dass hier das Militär früher ihre Soldaten zur Reha schickten. Warum jetzt alles so vergammelt, konnte uns niemand richtig erklären.

Auf dem Weg zum Valdanos Beach fahren wir durch das laut Reiseführer größte zusammenhängende Olivenölgebiet von Montenegro. Auffällig, dass es überwiegend sehr alte Baumbestände sind. Bei der Stadt Bar soll übrigens ein 2500 Jahre alter Olivenbaum stehen.

Vom Valdanos Beach gibt‘ s eine direkte Zufahrtsstraße ins Zentrum von Ulcinj wo wir uns dann hinter dem schon recht belebten Stadtstrand eine feine Pizza und ein Omelett mit Schinken genehmigen bevor wir uns wieder 100 Höhenmeter hochstrampeln um dann auf der Ausfallstraße wieder unseren Safari Beach zu erreichen.

Es waren 30 Kilometer und ich habe heute festgestellt, die beste Anschaffung vor diesem Urlaub war tatsächlich diese E-Bike für Monika, denn es ist unglaublich wie sie diese steilen Stücke bewältigte während ich zum Teil entnervt abstieg um hochzuschieben. Gemeinsame Radtouren machen nun wirklich wieder riesigen Spaß. Zum Abend hin bekommen wir nochmals Besuch von unserem Olivenöllieferanten bei dem wir nochmals eine 5 Liter Kanne bestellt haben um auch Sabine und Michael bedienen zu können. Wir erfahren wiederum einiges über dieses Land und die Probleme für die Menschen hier. Hauptsächlich auch, weil es fast keine Industrie und somit wenig Möglichkeiten gibt ganzjährig hier Arbeit zu finden.

 

Ich möchte eigentlich den Strandurlaub hier bald beenden um aufzubrechen zu den Nationalparks im Hinterland. Der Wetterbericht für Zabliak, Zentrum im Durmitor Nationalpark verspricht aber für die nächsten zwei/drei Tage absolut kein gutes Wetter. Viel Regen und ziemlich frische Temperaturen. Ich denke wir müssen diesen Aufbruch noch etwas verschieben.

 

 

 

Montag, 10.06.2013

 

Morgens leicht bewölkt. Der Wetterbericht spricht von Gewittern. Nach dem Frühstück Aufbruch zu einer Radrunde die anders verläuft als ursprünglich geplant. Ohne Karte ist man hier schnell verloren. Wir fahren Richtung Ada, verlieren uns dort auf Schotterstraßen in der Nähe des Flusses ohne den Weg Richtung Osten zu dem Salzsee zu finden. Dafür finden wir etliche Wassertümpel mit tollen Seerosen. Auf der Rückfahrt, einkaufen in einem kleinen Markt und nette Begegnung mit einem Kosovo-Albaner der mit seiner Frau hier Arbeit gefunden hat und der uns glatt einladen wollte mit ihm eine Woche den Kosovo zu bereisen. Dafür würde er sogar seine Arbeit hier mal unterbrechen. Wir müssen auf seine Kosten etwas trinken. Ich denke dies abzulehnen wäre für ihn schon fast eine Beleidigung gewesen. Wir haben unterwegs auch ein paar Regentropfen. Nachmittags beruhigt sich das Wetter, es wird wieder sonnig. Nachmittags Strandurlaub. Gegen Abend Telefonat mit Dirk der heute Geburtstag hat.

 

 

Dienstag, 11.06.2013

 

Heute wieder schönes Wetter. Es wird definitiv unser letzter Tag hier am Camp Safari. Noch vor dem Frühstück zunächst eine mittelschwere Aufregung. Unsere Wasserpumpe funktioniert plötzlich nicht mehr. Monika bringt sie irgendwann wieder zum Laufen und die Stimmung erhellt sich wieder. Nach dem Frühstück geht‘ s nochmals mit dem Shuttle-Bus nach Ulcinj, hauptsächlich um noch einmal diese Marktstimmung zu genießen. Zudem erkundigen wir heute die „Old Town of Ulcinj“.  Es sind nur noch an die 40 Häuser und einige Restaurants. Ein Erdbeben 1979 hat hier offensichtlich ziemlich gewütet.

 

Nachmittags kommt ziemlich Wind auf. Die Surfer kommen voll auf ihre Kosten. Wir haben nochmals Besuch von Cornelia und Alan, die mehrere Flaschen Bier mitbringen und es wird ein lustiger Nachmittag. Vom Markt haben wir Lamm zum Grillen mitgebracht. Dieses Festmahl gibt es abends. Heute sind 14 Womo‘ s auf einmal hier angekommen. Es ist eine organisierte Womo-Tour, alles Dänen die hier Station machen auf einer 30-tägigen Rundtour durch sämtliche Balkanstaaten bis runter ans Schwarze Meer und von Albanien kommend haben sie nun für eine Nacht hier am Safari Camp Quartier gemacht. Morgen geht‘ s für die nach Dubrovnik, dann nach Split und in Zadar ist die Tour dann zu Ende. Einer der Camper erzählt mir, dass es über 6500 Kilometer organisierte Tour sind, für ihn An- und Abreise von Dänemark insgesamt ca. 8000 Kilometer. Für die Organisation und die Campingplatzgebühren bezahlt er 1.200 Euro, was er als sehr günstig betrachtet. Auch diese Camper hatten die letzten Wochen hauptsächlich am Schwarzen Meer ziemlich bescheidenes Wetter. An Baden war nicht zu denken. Die Strände in Albanien werden gelobt, die Straßen dort dagegen weniger, aber viele Camper hier machen von hier aus zumindest mal einen Abstecher nach Albanien.

 

 

 

Valdanos Beach Nähe Ulcinj
Valdanos Beach Nähe Ulcinj
in der Old Town von Ulcinj
in der Old Town von Ulcinj

Mittwoch, 12.06.13

 

Leicht unbeständiges Wetter beim Aufstehen; bereits nachts gab’s Gewitter, jetzt noch leichter Regen, aber warm. Schwimmen, frühstücken, und dann ist Aufbruch angesagt. Egal wie sich die Wetterlage entwickelt; es geht nun ins Gebirge von Montenegro. Über Bar hinaus auf der Küstenstraße, dann durch den Socina-Tunnel, vorbei am Skutari-See Richtung Podgorica, der Hauptstadt von Montenegro. Das Wetter bessert sich, vom Meer her blauer Himmel. In der fruchtbaren Tiefebene rund um Podgorica ziemlich viel Wind. Die Straßen hier sehr gut. Es geht zwei- und dreispurig Richtung Podgorica und dann auf der Hauptroute Richtung Osten geht‘ s durch die Schlucht der Moraca. Die Straße sehr gut und die Landschaft durch diese Schlucht hindurch gewaltig. 16 Kilometer vor Kolasin verlassen wir die Schlucht und die Straße zieht sich hinauf auf eine Höhe von ca. 1.000 Meter und fällt dann wieder hinunter zum Flussbett der Tara. Von Kolasin geht‘ s noch ca. 10 Kilometer und dann geht‘ s rechts weg auf einer kleinen Straße zum Nationalpark Biogradska Gora.

Das Herzstück dieses Nationalparks ist der Biogradska Jezero, ein See in Mitten eines Waldes, der als einer von drei noch verbliebenen Urwälder Europas gilt. Uralte Bestände, hauptsächlich Buche. Um den See ein angelegter Wanderweg, ca. 3,5 Kilometer. Es gibt hier ein Info-Zentrum, ein Restaurant und ein kleiner Zeltplatz, sogar mit Stromanschluss, speziell auch ausgewiesen für Camper. Leider spielt das Wetter nicht mit. Es trübt sich ein und beginnt nachmittags zu regnen. Leider sollen auch die Aussichten für morgen, zumindest für dieses Gebiet hier, nicht rosig sein. Trotz leichtem Regen begeben wir uns auf diese tolle Wanderung rund um den See um anschließend in diesem Restaurant fürstlich zu speisen. Es gibt gebratener Fisch hier aus diesem See, ich denke es ist Forelle, dazu ein guter Weißwein. Alles nicht ganz so billig, aber es schmeckt hervorragend. Für diesen Platz hier bezahlen wir einschließlich der Eintrittsgebühr für den Naturpark 19 Euro. Morgen geht‘ s von hier aus weiter über Mojkovac, dann durch die Tara-Schlucht bis zur großen Brücke und von dort ins Zentrum des Durmitor- Nationalparks nach Zabljak. Hoffentlich wird das Wetter besser.

 

 

 

Donnerstag, 13.06.13

 

Es hat die ganze Nacht durchgeregnet und es regnet auch noch morgens beim Frühstück. Gott sei Dank haben wir diese Wanderung gestern bei teilweise nur leichtem Regen unternommen. Heute Morgen wäre es wesentlich beschwerlicher. Ich hoffe immer noch, dass sich die Wetterbesserung demnächst auch hier zeigt. Wir verlassen den Nationalpark der trotz allem diesen Aufenthalt absolut Wert war und steuern über Mojkovac diese laut Reiseführer tiefste Schlucht Europas an. Bis zu 1.300 Meter hoch sind die Wände links und rechts. Wir fahren ungefähr 25 Kilometer durch diese Schlucht bis zur großen Tara-Brücke. Für die Autofahrer ist es weniger spektakulär als ich mir vorgestellt hatte. Man bewegt sich sehr oft weit oberhalb und hat nur an einigen Stellen Einblick in die wirklich beeindruckende Tiefe wo man dann unten dieses grün leuchtende Flussbett der Tara die jetzt, bedingt durch die Regenfälle, ziemlich Wasser führt, sieht. Es ist sehr wenig Autoverkehr auf dieser Strecke. An der Brücke ein kurzer Stopp, hier wird vermutlich jedoch erst zur Hauptsaison,  Bungee-Jumping angeboten und während wir auf der Brücke stehen können wir ein voll besetztes Rafting-Boot beobachten. Von hier geht‘ s links weg auf ca. 10 Kilometer nach oben auf eine Hochebene und so langsam nähern wir uns dem Hauptort des Durmitor- Nationalparks in dem wir uns nunmehr befinden. Zabljak in 1455 m Meereshöhe ist erreicht. Wir sind an der Nebelgrenze; es nieselt und wir merken schon an der Kleidung der Menschen die hier auf der Straße sind, es ist ziemlich kalt. Leider keine Einblicke in die rundum liegenden Berge die bis zu 2500 Meter hoch sind. Sehr schade; wir steuern das Camp Bodog, an der Straße Richtung dem Schwarzen See gelegen, an. Wir wären gerade die einzigen Gäste hier. Der Camp-Betreiber kann uns für heute und auch für morgen kein besseres Wetter versprechen. Er meint erst zum Wochenende wird‘ s wieder warm und so entscheidet Monika, dass wir nicht nochmals einen oder gar mehrere Tage im Regen verbringen. Wir fahren wieder ans Meer. Schade, aber diese Gegend werde ich sicherlich irgendwann noch einmal besuchen. Ich bin überzeugt, wenn‘ s Wetter mitspielt, kann man hier tolle Radtouren unternehmen und es ist auch ein schönes Wandergebiet.

 

Wir fahren auf der nagelneuen Strecke von Zabljak nach Savnik. Früher hat man hierfür wohl über eine Stunde gebraucht. Heute fährt man diese Strecke in vielleicht 20 Minuten. Es kommen dann Richtung Niksic noch zweimal serpentinenreiche kurze Passagen, aber ansonsten fahren wir auf sehr gut ausgebauten Ausfallstraßen, meist ziemlich kerzengerade an Niksic vorbei bis nach Potgorica und von hier aus nehmen wir die Strecke zur ehemaligen Hauptstadt Montenegros, Cetinje. Bis Cetinje ist auch diese Straße sehr gut ausgebaut, aber ab hier kommt Stimmung auf, denn es geht dann im weiteren Verlauf nach einer kurzen Fotopause weiter Richtung Kotor und zwar auf einer sagenhaft tollen kleinen recht kurvigen Panoramastraße. Noch bevor wir uns dem Krstac-Pass nähern fahren wir durch eine kleine Siedlung namens Njegsi, bekannt durch den geräucherten Schinken den sie überall anbieten. Beim Erreichen des Krstac-Pass stockt einem dann der Atem, denn unter uns liegt Kotor am Ende der inneren Bucht und in 32 engen Haarnadelkurven nähern wir uns dann bei gutem Abendlicht dieser Stadt. Kurz vor Kotor werden wir angehalten. Wir sollen eine kleine Nebenstraße nehmen; es habe einen Verkehrsunfall gegeben. Es war tatsächlich so. Offensichtlich ein tödlicher Verkehrsunfall. Eine Taxi-Fahrerin lotst uns auf einer Nebenstraße in die Stadtmitte. Sie steigt aus, ich möchte mich bedanken und sie präsentiert mir eine Quittung über 2 Euro für diese Lotsung. Bei mir erntet sie jedoch nur Kopfschütteln und damit gibt sie sich dann auch zufrieden und verabschiedet sich. Auch solche Menschen gibt‘ s hier.

Kotor haben wir uns aufgehoben für einen anderen Tag. Wir fahren weiter an der inneren Bucht entlang, vorbei an Dobrota, Perast, Risan bis zur kleinen Ortschaft Morinj. Hier gibt' s einen Autocamp, ein wunderschön gelegener Wiesenplatz mit Schatten unter Oliven-, Quittungen- und Feigenbäumen. Der einzige Nachteil, der Strand ist ca. 150 bis 200 Meter entfernt. Man muss die viel befahrene Hauptstraße überqueren und man hat auch ein wenig  den Verkehrslärm von dieser Straße, zumindest tagsüber zu ertragen. Auch hier zahlen wir 15 Euro incl. Strom. Die Wassertemperaturen liegen mit 18 Grad wieder etwas unter denen am Sandstrand vom Safari Beach. Es hängt hauptsächlich damit zusammen, dass hier zwei Flüsse kaltes Wasser vom Berg ins Meerwasser bringen, vermutlich wird‘ s hier auch im August immer noch frisch sein beim Baden. Wir sind hier unter Österreichern und anderen deutschen Campern. Abends geht‘ s in ein Restaurant ca. 5 Minuten zu Fuß von hier entfernt. Der Chef ist noch gar nicht auf Gäste eingestellt. Es wird ziemlich improvisiert, aber meine frittierten Smal-Fische und Monika‘ s Spaghetti Frutti di Mare schmecken hervorragend. Dazu ein griechischer Salat, eine extra große Portion und irgendwie muss mit der Rechnung was nicht gestimmt haben, denn mit noch einem ¾ Liter Weißwein, einem Bier, einem Wasser bezahlen wir schlussendlich 15,50 Euro, das billigste Essen bislang in Montenegro. Die Nacht wird ruhig, erst gegen Morgen nimmt man den Verkehrslärm wieder wahr.

 

 

 

 

Freitag, 14.06.13

 

Das Sommerwetter hat sich wohl jetzt in Montenegro, zumindest in der Küstenregion endgültig eingestellt. Wunderschön heute an dem am idyllischen Fluss gelegenen Camp. Baden im nahe gelegenen Meer, genüsslich frühstücken und dann geht‘ s heute auf eine abenteuerliche Radtour.

Zunächst auf der Küstenstraße von hier aus über 6 Kilometer nach Risan und dann begeben wir uns auf die alte Straße die von Risan früher ins Hinterland geführt hat. Man kann von hier über Niksic nach Zabljak fahren. Es sind von hier nach Zabljak gerade man 142 Kilometer. Mittlerweile hat man von Morinj aus eine neue Straße gebaut, so dass wir nun ungefähr 15 Kilometer eine schmale Asphaltpiste mehr oder weniger für uns alleine haben. Während dieser ganzen Fahrt, ungefähr 700 Höhenmeter nach oben in vielen Serpentinen immer wieder traumhafte Ausblicke auf die Bucht von Kotor. Bei der Abfahrt leider zweimal Plattfuß hintereinander, Gott sei Dank haben wir zwei Ersatzschläuche mit dabei. Bevor‘ s zurückgeht zum Camp noch ein kleiner Abstecher nach Perast. Noch einmal 3Kilometer von Risan auf dieser Küstenstraße Richtung Kotor.  Perast liegt verkehrsberuhigt direkt am Wasser. Hier sitzen wir und haben uns ein kühles Bier und eine kleine Brotzeit redlich verdient. Vor uns die touristischen Highlights von Perast, die Inseln Gospa og Skrplja und Sv. Dorda. Diese Sehenswürdigkeiten werden ständig von Ausflugsbooten die hier in der Bucht die Touristen herumschippern angelaufen.

Noch ein feines Eis und dann geht‘ s gegen 16:00 Uhr zurück zum Camp um dann noch bis zum Sonnenuntergang, hier aufgrund des hohen Bergrückens im Westen schon kurz vor 19:00 Uhr, zu baden und zu relaxen.. Abends gibt‘ s mal wieder was aus der eigenen Küche.

Ein Rentner aus Engen am Hohentwiel, schon seit zwei Monaten unterwegs, alleine in einem kleinen Wohnwagen und seinem Hund, ist heute hier eingetroffen. Er hat die ganze Donau bis zum Delta am Schwarzen Meer abgefahren, dann die Türkei bereist und ist über Griechenland, Albanien nun mittlerweile in Montenegro angekommen. Er erzählt uns viel von früheren Reisen, unter anderem durch die Sahara. Es wird ein kurzweiliger Abend.

 

 

 

Samstag, 15.06.13

 

Herrliches Wetter, schwimmen vor dem Frühstück. Während des Frühstücks kurzes Telefonat mit Bruno und Germana die sich gerade in Euböa aufhalten. Die beiden berichten von ziemlich bescheidenem Wetter bislang auf Euböa. Starkregen, sogar Hagel, Wetter wie sie‘ s bislang als Griechenlandkenner noch nie erlebt haben. Monika kann‘ s kaum fassen, denn sie wollte ja am Anfang sofort weiter fahren nach Griechenland, weil‘ s dort ja nie regnen würde. Heute geht‘ s mit dem Linienbus für 1,70 Euro pro Person von hier aus nach Kotor. Schon die Fahrt mit diesem etwas schon älteren Bus ist ein erstes Abenteuer. Der Markt in Kotor, nicht so orientalisch wie in Ulcinj, aber ebenso schön. Es gibt nicht‘ s was es hier nicht zu kaufen gibt. Riesengroße Steinpilze, Pfifferlinge aus den Wäldern von Montenegro, wird uns gesagt. Die Altstadt mit den vielen kleinen Gässchen, Lokale und Geschäften ist recht übersichtlich. Zufällig werden wir Zeuge einer Hochzeit in einer der Kirchen. Äußerst schweißtreibend, aber absolut lohnenswert sind die 1340 Stufen hoch zur Festung Sv. Ivan. Traumhafte Ausblicke, sehr viele Fotomotive. Ein kühles Bier, ein kleiner Snack und dann geht‘ s wieder zurück mit dem Linienbus, dieses Mal verlangt er nur 1 Euro pro Person, warum weiß ich auch nicht. An der Bushaltestelle noch ein nettes Gespräch mit einem jungen Pärchen aus der Ukraine die für eine Woche hierher flogen für ca. 550 Euro, Übernachtung, Flug ohne Essen. Sie wohnen im Zentrum von Bar , müssen ca. 10 Minuten zu Fuß gehen um den Strand zu erreichen; sie finden‘ s auch wunderschön hier in Montenegro. Sie erzählen von sehr viel Korruption in ihrem Land und auch von der Hoffnung, dass Vitali Klitschkov politisch was zum Besseren bewegen kann. Sie sind beide absolut keine Freunde von Russland und auch keine Freunde vom jetzigen Präsidenten. Sie erzählen, dass ein Durchschnittsgehalt eines Polizisten in der Ukraine bei ca. 300 Euro im Monat liegt.

 

. Nachmittags Strandurlaub; für Monika ist es immer noch zu kalt, abends gibt‘ s gegrillten Tintenfisch und wiederum ist ein schöner Urlaubstag in Montenegro zu Ende.

 

 

Sonntag, 16.06.13

 

Heute ist wieder eine Radtour angesagt. Es wird vermutlich die Königstour auf unserem diesjährigen Trip. Es geht nach dem Frühstück gegen 09:30 Uhr schon los. Die 4 Kilometer Richtung Westen zur Fähre in Kamenari. Auf der anderen Seite bei Lepetani nehmen wir dann die innere Seite der Bucht von Kotor. Ungefähr 12 Kilometer, durch mehrere kleine urige Fischerdörfchen hindurch kommen wir wiederum nach Kotor. Am Friedhof vorbei geht‘ s auf diese Serpentinenstraße mit den 32 Kurven Richtung Cetinij bzw. Richtung dem Nationalpark Lovcen. Wir haben diese Strecke ja mit dem Womo vor drei Tagen schon erlebt, aber mit dem Fahrrad aufwärts hat man alle Zeit der Welt um dieses gewaltige Panorama noch einmal in sich aufzunehmen. Wir fahren noch ca. 6 Kilometer in den Nationalpark hinein bis zu einer schönen Aussichtskanzel auf einer Höhe von knapp über 1200 Meter. Von hier hat man eine sagenhafte Aussicht auf das offene Meer und die ganze Bucht von Kotor. Es ist ausgesprochen wenig Verkehr heute auf dieser Straße obwohl die größten Busse hier hochfahren. Wir treten den Rückweg an, nehmen wiederum die wenig befahrene Straße auf der inneren Seite Richtung Fähre. Unterwegs ein kühles Bier und eine kleine Zwischenmalzeit. Es gibt gegrillte Muscheln, was wir bislang auch noch nicht kannten, aber sehr lecker schmeckt. Wir haben heute 90 Kilometer geradelt mit 1300 Höhenmetern und die Akkukapazität an Monika‘ s E-Bike war nach der Rückkehr noch nicht ausgereizt. Diese Anschaffung vor diesem Urlaub war echt ein Glücksgriff. Monika wollte eigentlich noch hochfahren zum Mausoleum in diesem Nationalpark auf 1657 Meter Meereshöhe. Mir – ohne Akkuunterstützung – haben heute bei den Temperaturen die 1250 Höhenmeter gereicht. Wir waren heute reine Fahrzeug über 5 Stunden unterwegs und lassen uns am Abend verwöhnen in diesem exklusiven Fischrestaurant direkt hinter unserem Camp. Ein tolles Ambiente, dieser Fluss der hier aus den Bergen kommt wird auf dem Areal dieses Nobelrestaurants für verschiedene Wasserspiele genutzt. Beim Blick in die Weinkarte allerdings kann einem schon leicht schlecht werden. Der billigste Rosé Wein für den wir uns schließlich entscheiden – er schmeckte aber hervorragend – kostete 20 Euro die ¾ Liter-Flasche – nach oben keine Grenzen. Es wird Wein angeboten wo die Flasche 2.000 bis 4.000 Euro kostet. Ich denke ein normaler Bürger von Montenegro kann hier nicht speisen. Wir genehmigen uns jeweils eine leckere Portion Seeteufel, dazu Kraut- und griechischen Salat.  Abgerundet mit einem Espresso kostete das für uns 64 Euro und ich denke so was kann man sich auch mal genehmigen, zumal zwei Tage zuvor im Restaurant 200 Meter daneben wir für 15 Euro gespeist haben.

Das Camp ist ziemlich voll geworden. Ein Bus mit Jugendlichen aus der tschechischen Republik schlagen hier ihr Zeltlager auf. Zwei Motorradfahrer aus Deutschland sind unsere unmittelbaren Nachbarn. Bei einem gemeinsamen Bier werden Erfahrungen ausgetauscht.

 

 

Montag, 17.06.13

 

Heute verlassen wir Montenegro nachdem wir beschlossen haben nicht noch einmal diesen Ausflug ins Gebirge zu machen. Ich denke wir waren nicht zum letzten Mal in Montenegro. Ich habe dieses kleine Urlaubsland als sehr angenehm empfunden. Für Camper die vier Wochen hauptsächlich Badeurlaub machen wollen ist Montenegro einfach von der Küste her zu klein wenn man nicht auf einem Platz den kompletten Urlaub verbringen will. Diese Tage am Strand von Safari Beach waren schön, aber es hat nach einer Woche dann auch gereicht und ansonsten, so ist zumindest meine Erfahrung die ich jetzt gewonnen habe, gibt‘ s nicht mehr so  viele gute Plätze für Camper. Die Gastfreundschaft in Montenegro haben wir als äußerst herzlich empfunden;die Preise sind für unsere Verhältnisse noch moderat, unter anderem auch der Dieselpreis für 1,22 Euro der sich während unseres Urlaubes nie verändert und an sämtlichen Tankstellen gleich war.

Mit etwas Englisch kommt man hier problemlos über die Runden und noch öfters wie bislang in Griechenland oder Sardinien erlebt, spricht man hier Deutsch, weil sehr viele Montenegriner oder Albaner die hier wohnen, irgendwann einmal in Deutschland gearbeitet haben. Die Straßen sind bis auf wenige Ausnahmen überraschend in gutem Zustand. Zum Radfahren abseits der Küstenstraße oder der Hauptverbindungswege auch ins Landesinnere die man unbedingt meiden sollte, gibt es viele reizvolle Sträßchen in grandioser Landschaft.

 

Wir verlassen Montenegro über den kleinen Grenzübergang Richtung Naturpark Prevlaka auf kroatischer Seite um von dort das Autocamp Monika in Molunat anzusteuern. Hier finden wir auf einem Terrassenplatz direkt oberhalb einer schönen Bucht einen tollen, sehr großen Schattenplatz unter Olivenbäumen und Bäumen die Früchte haben die aussehen wie große Bohnen. Es ist etwas teurer als in Montenegro. Hauptsächlich der Strom der hier extra ziemlich Geld kostet, treibt den Preis hoch auf ca. 21 Euro am Tag. Hier wollen wir zunächst einmal bleiben. Wir waren zuvor am Eingang dieses Naturparkes Prevlaka, haben dort an einer schönen Schnorchel- Bucht gebadet und erstmals in diesem Urlaub richtig warmes glasklares Meerwasser genossen. Das Wasser in der Bucht von Kotor, hauptsächlich in der inneren Bucht wo wir uns zuletzt aufgehalten haben, ist einfach nicht mit Wasser am offenen Meer zu vergleichen. Man kann von hier kombiniert mit Bus und Schiff nach Dubrovnik gelangen und von dieser Möglichkeit wollen wir die nächsten Tage einmal Gebrauch machen. Das Wetter ist nach wie vor hochsommerlich. Die Temperaturen gehen tagsüber bereits über die 30 Grad hinaus und wir sind sehr froh um unseren Schatten.

 

 

 

Dienstag, 18.06.13

 

Brot zum Frühstück gibt‘ s in einem kleinen Markt am Strand, ungefähr 1 Kilometer von hier. Es gibt hier noch drei weitere kleine Auto Camps. Ich meine aber Camp Monika macht den besten Eindruck. Nach dem Frühstück eine kleine Radtour. Es geht von der Bucht aus zunächst auf 2 Kilometer ca. 150 Höhenmeter nach oben auf die Straße Richtung Dubrovnik. In Kruta, 13 Kilometer von hier entfernt,  gibt‘ s einen Bankomaten und da gibt‘ s auch mehrere Supermärkte um sich wieder einzudecken. Unsere Fahrt geht weiter bis zur kleinen Ortschaft Cilipi denn von hier aus kann man etwas küstennäher auf einem als Radweg ausgezeichneten asphaltierten Weg über 17 Kilometer wieder zurückfahren nach Molunat. Dieser Weg, zunächst durch landwirtschaftliches Gebiet ohne Blick aufs Meer zieht sich hoch bis auf über 300 Meter über dem Meer mit tollen Ausblicken auf den letzten 7/8 Kilometern. Nach 41 Kilometer und 660 Höhenmetern sind wir am frühen Nachmittag wieder in unserer Bucht. Es ist nun Baden und Schnorcheln sowie Relaxen in meiner Hängematte die zwischen Olivenbaum und Johannisbrotbaum optimal im Schatten platziert ist, angesagt.. Abends wird gegrillt. Wir haben noch Bestände von zuhause im Gefrierfach die weg müssen. Ich glaube diese Hitzewelle momentan in Deutschland merken wir auch hier. Es kühlt abends nicht mehr so richtig ab, aber wir wollen uns nicht beklagen. Auf dieses Wetter haben wir eigentlich ja schon lange gewartet.

 

 

 

 

Mittwoch, 19.06.13

 

Heute ist Kultur angesagt. Ich denke Dubrovnik ist ein absolutes Muss wenn man hier in der Gegend sich aufhält. Am Vormittag nach dem Frühstück eine kleine Runde in der Bucht mit einem Kajak was man sich hier kostenlos über die Rezeption ausleihen kann. Es macht riesig Spaß, diese vor der Bucht liegenden kleinen Inselchen zu umrunden.

Um 13:00 Uhr fahren wir mit dem Linienbus – Bushaltestelle nur 200 Meter vom Camp entfernt – nach Cavtat, ein ziemlicher Touri-Ort ca. 10 Kilometer vor Dubrovnik. Die Fahrt dahin pro Person umgerechnet 2 Euro. Von dort haben wir nach einem leckeren Eis an der Strandpromenade sofort Anschluss an ein Taxiboot welches uns für 50 Kuna pro Person in etwas mehr als einer halben Stunde direkt zum kleinen Hafen an einem der Tore zur Altstadt von Dubrovnik bringt. Es hat schon unheimlich viele Touristen hier. Wir haben nun Zeit bis 20:10 Uhr um dann mit dem Linienbus direkt wieder nach Molunat zu fahren. Dubrovnik muss man einfach gesehen haben. Man könnte, denke ich tagelang durch diese unzähligen Gässchen schlendern. Seit dem Gewaltmarsch auf die Festungsanlage in Kotor hat Monika Probleme mit Treppen und deshalb ersparen wir uns den Rundgang auf der Mauer. Wir hatten beim ersten Besuch in Dubrovnik vor Jahren diese Anblicke schon einmal genießen dürfen. Leider müssen wir Dubrovnik zu einem Zeitpunkt verlassen, als die Touristen prozessionsmäßig durch die vielen Tore in die Altstadt einfallen. Überall bauen Musikgruppen auf. Ich denke Dubrovnik am Abend wäre nochmals eine Steigerung. Wir sind kurz nach 21:00 Uhr wieder am Platz und ein wiederum erlebnisreicher Urlaubstag geht zu Ende.  

 

 

 

Donnerstag, 20.06.13

 

Gleichbleibendes hochsommerliches Wetter. Heute verlassen wir diesen schönen Terrassenplatz. Wir bezahlen 65 Euro für diese drei Übernachtungen und bereits gegen 10:00 Uhr sind wir auf der Magistrale, dieser berühmten kroatischen Küstenstraße Richtung Norden. In Kruta im Supermarkt wird zuvor noch einmal eingekauft. Es gibt noch einmal schöne Gesamtaufnahmen von Dubrovnik und dann beginnt eine herrliche Panoramafahrt über 220 Kilometer bei besten Bedingungen. Ein erster Stopp auf einem Aussichtsparkplatz oberhalb des Neretva-Delta, einer äußerst fruchtbaren, mit Wasserkanälen durchzogenen Ebene. An einem Verkaufsstand werden uns die Früchte dieses landwirtschaftlich genutzten Gebietes angeboten und diese Dame macht mit uns auch ein Geschäft. Kurz sind wir in Bosnien Herzegowina bevor es dann im weiteren Verlauf an der Riviera von Markaska entlang geht. Traumhaft dieses Farbenspiel zwischen Meer und diesem steilen Karstgebirge. Ich werde permanent an diese Karl May Filme erinnert. Unser heutiges Ziel ist Omis, ungefähr 30 Kilometer vor Split. Hier landen wir auf dem großen ebenen Campingplatz Galeb  auf dem wir nun zum ersten Mal unsere AXCI - Karte nutzbringend einsetzen können. Ohne AXI am ersten Tag 35 und dann 33 Euro, mit AXI 18 und dann 16 Euro, allerdings nicht in der Zone A, was bedeutet, man hat vielleicht 20 Meter mehr zu laufen zum Strand. Das Meer hier extrem flach, sandig und insofern tagsüber, wenn viel gebadet wird, leicht aufgewühlt. Zuvor haben wir kurz reingeschaut auf den Auto-Camp Sirena, ca. 10 Kilometer noch weiter südlich. Ein Terrassenplatz. Hier wäre das Meer schöner zum Baden, aber man hat keine Stadt im Umfeld so wie hier mit Omis, was man mit dem Fahrrad problemlos in 5 Minuten erreicht und hier in Omis fließt die Cetina ins Meer. Sie kommt von einer Schlucht heraus. Es wird hier Rafting angeboten und man kann mit Booten vom Meer aus weit ins Hinterland hineinfahren. Wir treffen hier wieder die Familie BUMM aus Freiburg und wir stehen direkt neben Karin aus Böblingen, die nach Erreichen ihres Rentenalters schon seit Ende März 2012 unterwegs ist mit ihrem kleinen Eriba-Camper und die hat uns natürlich sehr viel über ihre Reisen zu erzählen.

Abends geht‘ s in die nahe gelegene Campinggaststätte und auch Peter und Hannelore berichten über ihre bisherige Tour.

 

 

 

Freitag, 21.06.13

 

Heute ist Sommeranfang, wir haben jedoch hier bereits seit 1 ½ Wochen hochsommerliche Wärme, vielleicht auch schon eine erste kleine Hitzewelle. Heute ist eine Radtour angesagt. Man kann diese Cetina vom Meer aus in einer schönen Radrunde umfahren. Nach 21 Kilometer, wenn man vom Meer beginnend rechts vom Fluss hochfährt, gibt es eine Brücke und auf der anderen Seite geht‘ s dann zurück und nach 46 Kilometer mit 540 Höhenmeter unterwegs herrliche Eindrücke von dieser Gegend, ist man wieder am Meer. Kurz vor dieser Brücke in der Nähe des Einstieges für die Rafting-Boote gibt es eine kleine Badepause. Das schwimmen in diesem sauberen und schon recht warmen Fluß ist ein Hochgenuß.

 Omis, eine recht quirlige kleine Stadt mit einem Markt direkt an der Hauptstraße, hat uns dann noch eingeladen zu einem feinen Eis und gegen 14:00 Uhr sind wir wieder am Platz und nachmittags ist Baden angesagt. Direkt neben diesem Camp ein riesengroßer Einkaufsmarkt. Heute Abend wird gegrillt.

 

 

 

Samstag, 22.06.13

 

Wetter unverändert. Hochdruck, ziemlich heiß. Es ist heute trotz der Wärme wieder eine Radtour angesagt. Von Omis zunächst 1,5 Kilometer auf der Magistrale Richtung Süden und dann auf einer asphaltierten Nebenstraße oberhalb der Magistrale über ca. 15 bis 18 Kilometer mit traumhaften Aussichten bis über Brelau hinaus. Man hat ständig das Panorama der Riviera von Markaska vor sich. Dieses Sträßchen windet sich bis auf fast 300 Meter über dem Meer um dann wieder ebenso flach abfallend, dann teilweise Schotter, wieder in die Magistrale einzumünden. 6 Kilometer auf der Magistrale bis zum Abzweig zur Autobahn und nach zwei Serpentinen geht‘ s wieder auf eine Nebenstraße Richtung Slime und 4 Kilometer später sind wir wieder an der Cetina kurz vor der Brücke am Startplatz der Rafting Touren. Hier gibt’s wieder wie bei der Tour tags zuvor ein erfrischendes Bad an diesem herrlichen Fluss, bevor man dann wieder die 200 Höhenmeter in Angriff nimmt  hoch nach Kucice und zum Schluss dann die Serpentinen wieder hinunter zum Flussbett des Cetina und dann kann man‘ s gemächlich ausrollen lassen Richtung Omis wo schon die Eisdiele mit dem feinen Eis auf uns wartet.

 

Diese Tour heute ist 54 Kilometer lang mit 660 Höhenmetern.

Abends geht‘ s zu dieser im Schulz-Womo-Führer beschriebenen  Wassermühle – Radmanove Mlinice -. Es ist tatsächlich ein lauschiger Biergarten und wir speisen vorzüglich Lamm vom Rost. Karin hat sich als Taxifahrerin angeboten. Mit dabei sind noch Hannelore und Peter die Camper aus Freiburg. Es wird ein toller Abend. Wir kommen noch in den Genuss von Live Musik und nach einem Absacker geht‘ s gegen Mitternacht ins Bett.

 

 

 

Sonntag, 23.06.13

 

Wetter unverändert schön, nicht mehr ganz so heiß. Kurzer Funk nach Hause und auch nach Griechenland zu Bruno und Germana. Auch dort herrliches Wetter im Gegensatz zu dem was uns von zuhause berichtet wird.

Heute ist Ruhetag – so was gibt‘ s nicht nur bei der Tour de France – heute gegen Abend wollen wir mit dem Bus nach Split fahren um dann dort in der Altstadt dieses Flair zu genießen. Die Nachbarn hinter uns, zwei österreichische Paare mit kleinen Kindern, haben über den österreichischen Anbieter Gebetsroither hier feststehende Wohnwägen mit Vorzelten gebucht und bezahlen jetzt im Juni für 14 Tage 440 Euro. 40 Euro für Endreinigung sind da schon mit inbegriffen; ich denke dies ist ein sehr günstiges Angebot und für Kinder ist der Platz hier ideal und mit einem Auto ist man auch recht flexibel und kann von hier aus verschiedene Touren unternehmen.

Wir starten unseren Sightseeing Trip nach Split gegen 17:00 Uhr. Wir nehmen den Linienbus – die Bushaltestelle direkt vor dem Camping – der uns für umgerechnet

3 Euro pro Person direkt zur Altstadt nach Split fährt. Er hält zwar an jeder Ecke so dass man fast eine Stunde unterwegs ist, aber man genießt dieses Panorama an der Magistrale entlang auf diesen ca. 25 Kilometern. Ich würde sagen Split ist genauso wie Dubrovnik ein Muss. Zumindest stelle ich dies jetzt nun fest nachdem wir diesen Besuch dort gemacht haben. Vor Jahren sind wir einfach daran vorbeigefahren, weil von der Magistrale aus eigentlich zunächst nur die hässlichen Hochhäuser auffallen. Wir schlendern durch diese Gassen, auch auf der breitesten Strandpromenade die ich bislang gesehen habe. Wir bestaunen das Highlight dieser Altstadt, den Diokletian-Palast. Dieses Prachtgebäude wurde in den Jahren 295 bis 305 nach Christus vom damaligen Kaiser Diokletian gebaut. Im tiefsten Herzen  dieses Palastes, im Pristyl, einem von Säulengängen eingerahmten Hof kann man heutzutage ein Glas Wein  für schlappe 9 Euro oder aber einen vermutlich genauso teuren Kaffee trinken. Denn genau da befindet sich heute das Café Luxor. Ein wunderschöner Platz wo damals das Volk und der Adel dem Kaiser huldigten. 

Direkt daneben die Kathedrale Sv. Duje mit dem alles überragenden Turm. Bis gegen 23:00 Uhr halten wir uns in Split auf. Die Pizza die wir irgendwann einmal gegessen haben, war nicht sonderlich, aber bei so vielen Lokalitäten kann auch mal ein Fehlgriff darunter sein. An der Bushaltestelle treffen wir den Chirurgen aus Freiburg mit seiner Frau, die inspiriert durch unsere Ankündigung auf diesem Wege Split zu erkunden einfach ein oder zwei Busse später nachgekommen sind. Gegen Mitternacht sind wir am Camp und so stressfrei abends Split zu erkunden hat man sicherlich sonst nur wenn man direkt dort auch irgendwo campt bzw. wohnt.

 

 

 

 

Montag, 24.06.13

 

Das Wetter ist morgens noch sonnig, das Barometer ist aber über Nacht gewaltig gefallen und von Nordwesten  ziehen auch vom Meer her Wolken auf. Für uns geht’s jetzt weiter, wir wollen 80 Kilometer die Magistrale Richtung Norden fahren bis nördlich von Primosten um dort auf dem Camp Adritica Station zu machen. Am großen Einkaufszentrum in Omis, direkt neben dem Camp, werden die Vorräte wieder aufgefrischt und dann geht’s problemlos auf der Magistrale Richtung Norden, vorbei an Split und später an Trogir was sicherlich auch ein Besuch wert wäre. Wenn‘ s dieses Jahr nicht klappt ist diese Stadt bei einem der nächsten Trips mit dabei. Unser Navi sagt, dass wir gegen 13:00 Uhr am Camp eintreffen werden und genauso war‘ s. Kurz zuvor beginnt es stark zu regnen. Ein Gewitter ist aufgezogen. Wir haben Glück, wir bekommen auf diesem Platz überwiegend unter Pinien einen in erster Reihe direkt hinter dieser Felsküste die mit kleinen Kiesbuchten ausgestattet ist und herrlich zum Baden und Schnorcheln einlädt. Komischerweise sind diese Plätze wie wir einen haben, billiger als etwas größere weiter oben. Es gibt hier seit 20.06.13 keine AXI-Ermäßigung. Wir zahlen jetzt um diese Zeit 26 Euro incl. Strom und wir hoffen, dass diese Gewitterfront bald vorüber ist und wir morgen hier einen sonnigen Tag genießen können.

 

 

 

Dienstag, 25.06.13

 

Wie vorhergesagt; es war eine kurze Störung. Heute Morgen wieder blauer Himmel und klarer Blick hinüber zu den südlichen Ausläufern der Kornati-Inselgruppe.

Nach dem Frühstück ist wieder eine Radtour angesagt und wir stellen fest, dass sich das Hinterland, direkt hinter Primosten ideal eignet zum Radfahren auf asphaltierten, fast autofreien Straßen.

3 Kilometer vom Camp aus Richtung Primosten, dann geht’s rechtwinklig weg ins Hinterland überwiegend durch Olivenhaine hoch auf eine Höhe zwischen 200 und 300 Meter über dem Meer und wir stellen fest, dass es hier ausgeschilderte Radwege gibt. Nach 47 Kilometern mit 560 Höhenmetern sind wir zurück in dem schnuckligen kleinen Primosten welches einfach nur von der exponierten Lage – das alte Dorf sieht aus wie eine kleine Insel im Meer – lebt. Oben auf dem Hügel eine kleine Kapelle, rundherum ein typischer Friedhof mit großen Marmorplatten. In den Gässchen und hauptsächlich am Hafen wo die teuren Yachten direkt bis an die Kneipe ran fahren können – flanieren die Touristen und hier gönnen wir uns ein Fischmenü für 10 Euro pro Person mit einem halben Liter exzellentem Weißwein hier aus der Gegend und gegen 16:00 Uhr sind wir dann gesättigt zurück am Camp um Nachmittags bei diesem herrlichen Wetter hier Strandurlaub zu verbringen. Mittlerweile ist auch unsere Nachbarin vom Platz zuvor, Karin, hier eingetroffen. Wir genießen zusammen vor unserem Wohnmobil die Stimmung bei Sonnenuntergang und ich stelle fest: Dieser Platz ist nicht schlecht. Man kann von Primosten aus auch organisierte Tagesausflüge mit Verpflegung an Bord buchen. Eine Tour geht bis zu den Krka-Wasserfällen und eine zweite Tour geht von hier aus zu den Kornati – Inseln. Die Touren starten morgens um 09:00 Uhr, gegen 18:00 Uhr ist man wieder zurück und das Ganze kostet umgerechnet ca. 50 Euro pro Person. Nicht billig aber sicherlich ein tolles Erlebnis.

 

 

 

Mittwoch, 26.06.13

 

Unser Urlaub geht leider langsam zu Ende. Wir fahren heute weiter ein Stück hoch an dieser wunderschönen kroatischen Küste um dann vom nächsten Quartier aus Teil 1 der Heimreise bis zum Lago Caldonazzo anzutreten. Wir haben wieder prächtiges Wetter, nicht mehr heiß wie die letzte Woche; gute Fernsicht, dafür etwas weniger warme Wassertemperaturen.

Wir verabschieden uns von Karin und dann geht die Fahrt los auf der Küsten-Magistrale. Schweizer Camper aus Kloster sind der Meinung man solle keinesfalls ein Stück Autobahn nehmen. Die Küstenstraße sei mittlerweile so gut und man spare jede Menge an Maut. So will ich‘ s zumindest teilweise handhaben. In Sibenik geht’s zunächst jedoch noch mal auf die Autobahn bis zur Ausfahrt Maslenika, 5 Kilometer von Seline entfernt wo wir unsere erste Übernachtung in Kroatien hatten. Hier fassen wir den Entschluss hier nicht nochmals zu übernachten sondern an der Magistrale noch etwas weiter hochzufahren, damit dann die morgige Etappe etwas kürzer wird. Traumhaftes Wetter, klare Sicht, es geht fast eine Stunde lang an der Halbinsel Pag entlang. Nachdem Pag vorbei war kommt die Insel Rab in Sichtweite und für uns wird‘ s so langsam Zeit ein Camp zu finden. Dies ist der Fall in Senj, einem kleinen nicht so touristischen Ort, direkt gegenüber Baska, diesem großen Camp an der Südspitze der Insel Krk. Der Wind nimmt zu und am Platz in Senj erfahren wir, dass die vergangene Nacht hier gewaltig die Bora, dieser berüchtigte Fallwind getobt hat. Wir hoffen, dass dies vorbei ist. Das Wasser hier am Camp – wir stehen direkt am Meer – ziemlich kalt. Abends geht’s in die Stadt rein und in einem Lokal mit herrlicher Sicht auf‘ s Meer finden wir auch ein Essen was uns schmeckt und dazu einen hervorragenden Weißwein. Der Wind nimmt zur Nacht hin wieder zu und es wird eine etwas sehr unruhige Nacht, denn die Bora kommt zurück und hauptsächlich Monika hatte gewaltig Probleme bei dieser Schaukelei einzuschlafen. Dieses Camp, direkt in der Stadt kostet um diese Zeit umgerechnet 19 Euro. Die Sanitäranlagen sind in Ordnung, Strom ist bei diesem Preis dabei und was diesen Platz auszeichnet ist, eben die Nähe zu den schönen Lokalen in Senj – zu Fuß höchstens ca. 5 Minuten und selbst am Platz ist ein Restaurant wo man bestimmt auch hätte essen können.

 

 

 

Donnerstag, 27.06.13

 

Es ist der erste Morgen in diesem Urlaub wo wir am Wasser stehen und ich nicht schon vor dem Frühstück zum Schwimmen gehe. Dieser Bora Wind lässt es einfach nicht zu und ich denke das Wasser hat momentan nicht mehr wie 15/16 Grad. Wir verlassen Senj, bleiben auf der Küstenstraße und finden jetzt auch problemlos am Grenzübergang Rupa den vignettenfreien Durchmarsch auf der E61 durch Slowenien. Beim Grenzübergang Kozina betreten wir italienisches Hoheitsgebiet und es geht dann problemlos auf der Autobahn Richtung Venedig. Wir hatten uns entschlossen am Lago Caldonazzo noch einmal einen Stopp einzulegen eventuell um hier zwei Tage zu bleiben und noch eine schöne Radtour zu machen. Wir fahren mit  unserem Navi welches uns schon vor Venedig auf eine Nebenstraße lotst und es wird bis Basano del Grappa ziemlich zäh, dann jedoch durch diese Schlucht Richtung Trento wieder absolut interessant. Wir sind schon gegen 15:30 Uhr Höhe Caldonazzo. Leider ist hier nichts mehr übrig mit Sonnenschein und wir beschließen kurzer Hand nicht hier den Stopp einzulegen sondern am Kalterer See um Sabine und Michael, die dort gerade Urlaub machen, zu überraschen. Es sind nochmals ca. 50 Kilometer und noch vor 17:00 Uhr sind wir am Camping St. Josef, einer von zwei Campingplätzen am Kalterer See. Man sieht vom Platz aus den See nicht, hat Zugang zum Wasser nur über einen Fußweg durch Schilf und dann über breite Holzstege. Das Wasser im See badewarm, aber leider regnet sich‘ s ringsherum ein und ob aus unserer morgigen Radtour was wird, steht noch in den Sternen. Wie abgemacht kommen pünktlich um 18:30 Uhr Sabine und Michael um uns abzuholen. Es geht in den noblen „Ritterhof“ in Kaltern wo wir fein speisen mit gutem südtiroler Roséwein und das Gehring-Taxi bringt uns dann auch wieder gesund und munter zu unserem Wohnmobil.

 

 

 

Freitag, 28.06.13

 

Es wird nichts mit unserer Radtour zum Mendelpass hoch. Es hat die ganze Nacht durchgeregnet, es regnet auch noch leicht beim Frühstücken und der Wetterbericht bringt für heute kaum Besserung. Schneefallgrenze in den Dolomiten bei 1700 Meter. Meran heute Morgen 12 Grad, Toblach in den Dolomiten 6 Grad. Es ergeht einstimmiger Beschluss: Wir fahren heute nach Hause. Trotzdem noch vor dem Frühstück ein Bad im wirklich warmen Kalterer See, zumal die Außentemperaturen gerade 6 – 8 Grad tiefer liegen. Schade, es wäre schön hier einen oder zwei Tage zu verbringen. Verschieben wir es auf ein anderes Mal.

Durch den Vinschgau hoch zum Reschenpass und dann über Landeck, Arlberg Richtung Bodensee. Stau vor dem Pfänder-Tunnel – zwischenzeitlich jedoch 2 Spuren in jede Richtung – zwingt uns zur Ausweichroute über die Schweiz . Über Kreuzlingen, Konstand kommen wir wieder auf die A 81 und gegen 18:00 Uhr sind wir nach recht zähem Verlauf am Bodensee entlang  in VS-Pfaffenweiler bei Julia Dirk und David.

 

Ein wirklich schöner, abwechslungsreicher Urlaub geht zu Ende. Sowohl Montenegro als auch Kroatien bietet noch so viel, dass ich schon beschlossen habe, dass dies nicht der letzte Tripp in diese Ecke war.

 

 

 

 

 

 

Gerhard Wölfle