2021 – Mautfrei, rund um Veneto, Norditalien

Unsere Herbsttour 2021 ging südwärts. Mit dem Status „vollständig geimpft“ wagten wir uns auch wieder ins Ausland. Etappe für Etappe wollten wir, diesmal mautfrei, unser Ziel Venedig und das italienische Venetien erreichen und den diesjährigen Sommer verlängern. Im Reisetagebuch halten wir folgende fest:

Mi. 15.9.21: Tourstart am Nachmittag. Auf unserer 1 Etappe zum Bodensee übernachteten wir auf dem kostenlosen Stellplatz in Aalen und unternahmen noch einen Altstadtspaziergang (ca.5km).

Aalen am Limesmuseum

Do. 16.9.21: Weiterfahrt über die Autobahn, ab Neu-Ulm fuhren wir der gut ausgebauten Landstraße entlang. Zwischenstopp in Biberach. Vom großzügig angelegten kostenlosen Parkplatz auf dem Gigelberg aus konnten wir die Altstadt fußläufig erkunden (5km).

Der Marktplatz vom Biberach, coronabedingt wenig los

Zum Übernachten fuhren wir weiter nach Ravensburg (Wohnmobilstellplatz am Altstadtrand, 8,50€). Besichtigung der Turmstadt, zu Fuß.

In Ravensburg, der Spielestadt bzw. Turmstadt

Fr. 17.9.21: Wir erreichten den Bodensee in Meersburg gegen Mittag und steuerten gleich den Stellplatz „Allmend“ an (12€). Nach dem obligatorischen Mittagskaffee ging es mit unseren Rädern durch die Stadt und entlang des Bodensees nach Hagnau. Als wir zurückkamen waren wir froh, dass wir schon mittags angereist sind. Der Platz war übervoll.

Sa. 18.9.21: Mit unseren Freunden, Sabine und Fritz verabredeten wir uns in Konstanz zu einer Radtour um die Insel Reichenau. D.h. Mit dem Rad zur Autofähre über den Bodensee nach Staad, mit dem Rad von Staat nach Konstanz, rund um die Konstanzer Altstadt, auf dem Radweg nach Reichenau, Inselumrundung und zurück (ca. 40 Radkm).

Konstanz, am Zeppelindenkmal und an der Imperia (Bodensee-Pegelmessstation)
St. Peter und Paul auf Reichenau

So. 19.9.21: V/E, Weiterfahrt nach Überlingen zum Reisemobilhafen (15€). Wir verabredeten uns nochmal mit Sabine und Fritz um gemeinsam Überlingen anzuschauen. Nach der ausgiebigen Altstadtrundfahrt zu Fuß und Regenschirm verabschiedeten wir uns bei den beiden nach einem Abendessen in einer FirstClassPizzeria. Dank an die beiden für die Begegungen an den beiden vergangenen Tagen.

Mo. 20.9.21: Für eine Radeltour nach Lindau auf die Insel und nach Bregenz am Bodensee fuhren wir mit unserem WoMo nach Gohren an den gleichnamigen Campingplatz (Übernachtung 13,50€). Die Rückfahrt von Bregenz nach Langenargen unternahmen wir mit der „Karlsruhe“ einem Schiff der Bodenseeflotte. Montags fahren nämlich die Fahrräder kostenlos mit.

In Wasserburg, auf dem Weg nach Lindau

Di. 21.9.21: V/E (in den Stellplatzkosten incl.), Weiterfahrt durch das Allgäu nach Kempten. Der kleine Stellplatz bietet keinen Platz mehr für uns, wir parken an der Straße, besichtigten die Altstadt, kaufen ausgewählten Allgäuer Käse für ein Käse-Bankett am Abend im WoMo.

Zur Übernachtung fuhren wir weiter nach Immenstadt zum Stellplatz am Viehmarktplatz (13€).

Mi. 22.9.21: Mit dem Fahrrad durch die Immenstädter Altstadt und an den großen Alpsee.

Nach dem Mittagskaffee ging es mit dem WoMo weiter über Pfronten, Reutte in Österreich, Fernpaß, Landeck bis nach Ried am Oberen Inn. Auf unserer Fahrt durch die Alpen entschieden wir uns nämlich auf dem Acsi-Campingplatz in Ried zu übernachten (25€ mit acsiCard). Abendspaziergang durch Ried (Schloß, Sonnenuntergang in den Ötztaler Alpen).

Do. 23.9.21: Mit einem Abstecher in die Schweizer Enklave nach Samnaun, bei einer Steigung von 22% und einem Bergspaziergang an der Baumgrenze bzw. einer steuerfreien Dieseltankfüllung für unser WoMo, ging es weiter nach Reschen am Reschensee. Übernachtungsplatz direkt am See (Parcheggio della Funivia, 15€), anschließend tourten wir mit unseren Rädern um den Reschensee und genossen in mehreren Pausen die Sonnenstrahlen im Hochgebirge.

Fr. 24.9.21: Die Nacht war frisch, unsere Heizung verrichtete ihren Dienst und sorgte für angenehme 22 Grad im WoMo. Nach dem Frühstück fuhren wir weiter ins Etschtal hinab, hinein ins Vintschgau, Schlanders, Meran bis nach Lana. Zwischenstopp, Wanderung durch die Gaulschlucht und zum Schloss Braunsberg. Spontan entschieden wir nochmal in einer exponierten Lage auf dem Wohnmobilstellplatz in Castelfondo zu übernachten. Die Anfahrt war abenteuerlich und ziemlich steil. Auf dem Plateau, auf dem der Stellplatz lag, hatte man einen traumhaften Ausblick auf die Südtiroler Alpenwelt. Preis 15€.

Sa. 25.9.21: Die Temperaturen in der Nacht erreichten einstellige Werte. Das änderte sich schnell als die Sonne über die hohen Berge hervorkam und der Nebel sich verzog. Für die Weiterreise ließen wir uns Zeit. Es waren noch weitere Wohnmobilosten aus Deutschland hier. Sogar ein Pärchen aus unseren Heimatort hat sich hierher verirrt. Sie waren auf der Durchreise nach Griechenland.

Es war schon 12:00 Uhr als starteten, wieder hinunter in das „Val de Non“, Trento, durch das „Val Lagarina“ nach Monzambano auf den bewachten Stellplatz „Ares Comunale Oasis Monzambano“ (15€). Den Abend genossen wir noch den Sonnenuntergang vor dem Mobil.

So. 26.9.21: Eine Regenfront zog über uns, so dass wir uns nach einer Ortsbesichtigung entschieden nach Verona weiterzufahren. Idealer Weise auf den strategisch günstigen Acsi-Platz „Verona Villages“ (20€). Es regnete immer noch. Wir nutzten den Nachmittag und „fütterten“ die platzeigenen Waschmaschine. Die Bundestagswahl verfolgen wir abends am Fernseher im Wohnmobil.

Mo. 27.9.21: Mit dem Bus, direkt vom CP in Altstadt von Verona, Altstadtrundtour mit den wichtigsten Sehenswürdigkeiten, wie Arena, Haus der Julia (wegen Filmaufnahmen geschlossen), Piazza delle Erbe, Castel Vecchio, uvm … zu Fuß. Einen Audioguide auf dem Handy hatten wir dabei.

Di. 28.9.21: Übers das mit den Euganäischen Hügeln duchsetzte flache Land ging es weiter nach Chioggia, dem sogenannten kleinen Venedig, auf den Stellplatz „Parcheggio Comunale“ (6€). Eine Altstadt- und Küstenradtour bis zum Sonnenuntergang schloß sich an.

Mi.29.9.21: Nach Venedig waren es gerade noch 30km immer der Lagune nach Norden entlang. Wir wählten wieder einen strategisch günstigen Acsi-Platz, „Camping Venecia“, der in Mestre lag (20€). Mit dem Bus und einer 2-Tageskarte ging es nach Venedig. 2 Tage, den 29. und 30.9., tourten wir per Wasserbus und zu Fuß, um und durch die malerische Lagunenstadt. Venedig alleine war die Reise schon wert.

Fr. 01.10.21: Wir brachen gegen 11:00 Uhr gegen Osten auf, immer der Adria entlang, Zwischenstopp auf dem Lido, bei Cavallino, mit einer Kaffeepause am nahezu, saisonbedingten, leeren Meeresstrand, bei traumhaftem Wetter.

Übernachtung in Lido de Jesolo auf dem kostenfreien Parkplatz der Gemeinde Cortellazzo. Zuvor bummelten wir über den Adriastrand, der gerade mal 500m vom Übernachtungsplatz entfernt lag.

Sa. 02.10.21: Gestärkt mit frischen italienischen Bäckerbrötchen fuhren zunächst nach Caorle, parkten unser Mobil auf dem Europaparkplatz radelten in die Stadt und erkundeten die Promenade und hiesige Sehenswürdigkeiten. Weiter ging es zu V/E nach Santo Stino di Livenva (Stellplatz mit kostenloser Versorgung) und anschließend nach Bibione auf den Stellplatz mitten in der Stadt (kostenlos). Radeltour zum Bibioner Leuchtturm, den wir noch besichtigten konnten. Über die Strandpromenade ging es wieder zurück.

So. 03.10.21: V/E auf den Weg nach Aquileia und Grado.
In Aquileia (einst 4 größte Stadt im röm. Reich) Besichtigung der Ausgrabungsstätten von den Römern sowie der berühmten romanischen Basilika (UNESCO Weltkulturerbe, spielte eine zentrale Rolle bei der Verbreitung des Christentums im europäischen Raum).

Grado, auf der Laguneninsel nutzten wir zur Übernachtung (Area Comunale, 4€). Radelstrandtour bis zu Insel Isola delle Splusette.

Mo. 04.10.21: Besichtigung Grado (Hafen, Sant Eugenia, Kaiserhäuser). Weiterfahrt zum Castello di Miramare, aus den Sandstränden wird felsige Steilküste mit schönen Aussichten auf die Adria, die immer wieder zu Stopps einladen. Besuch des Schlosses von Maximilian von Habsburg mit angrenzenden Park.

Als Übernachtungsplatz wählten wir den Parkplatz direkt am Sportboot-Hafenbecken von Triest (3,20€). Die Aussicht von unserem WoMo auf die Stadt und das höher liegende Hinterland war grandios. Abends schlenderten wir noch durch die Altstadt von Triest, die gerade mal 500m entfernt lag und bewunderten die klassizistischen Paläste und Häuser im Jugendstil. Aus besonderem Anlaß gingen wir Abendessen und genossen die Abendstimmung in der Altstadt bei Hugo und Aperol.

Di. 05.10.21: Tanken über die Grenze in Slowenien (hier ist Diesel 20-30ct je Liter günstiger). Im Grenzbereich zu Slowenien ging es dann aber auf der italienischen Seite weiter nach Gorizia, der geteilten und immer wieder umkämpften Stadt am Fuße der slowenischen Alpen. Auf dem Stellplatz (kostenlos) unweit der Altstadt waren wir nicht alleine. Mit einer Fahrradtour erkundeten wir die Sehenswürdigkeiten (Festung Borgo Castello, St. Ignatius), fuhren über die noch sichtbare Grenze in den Slowenischen Teil zum erhobenen Franziskanerkloster. Bei der Radeltour folgten wir Grenzbereich und schließlich über einen Schmugglerpfad, bergauf-bergab nach 19km wieder zurück zum WoMo.

Mi 06.10.21: Regentag. Zeit unsere E-bikes zu laden. Etwa 10km weiter gen Westen, auf unserer Route, fanden wir einen Stellplatz in den Weinbergen mit Stromanschluß und alles kostenlos (Parcheggio Camper Cormons). Die Anfahrt war etwas herausfordernd, wegen der herrlichen Aussicht aber lohnenswert. Dort wollten wir Abwettern. Wir vertrieben uns die Zeit mit Schreiben, Lesen und Kuchen backen.

Als der Regen nachließ und Fahrräder voll geladen waren fuhren wir weiter nach Udine auf den Stellplatz „Aero Communale“. Kaum hatten wir unseren Platz eingerichtet klopfte es an der Tür. Es war der Nachbarwohnmobiler, der fragte uns, ob wir etwas gesehen hätten, bei ihm hätte man während seiner Abwesenheit eingebrochen und die Seitenscheibe eingeschlagen. Das gab uns zu denken. Wir sind aber trotzdem geblieben, waren aber auf alles vorbereitet.

Do. 07.10.21: Nach einer verhältnismäßig ruhigen Nacht entschieden wir uns, wegen der Begebenheit am Vortag, für eine Radrunde durch die Altstadt von Udine den Platz zu wechseln. Nach V/E steuerten wir den Stellplatz beim Friedhof und in der Nähe eines Einkaufscenters an und unternahmen ruhigen Gewissens von dort aus unsere Tour durch Udine. Für die Nacht fuhren wir allerdings weiter nach San Daniele del Friuli, dessen Ortskern wir vom Stellplatz (kostenlos) aus zu Fuß erklommen und Spezialitäten für unser Abendbrot (Prosciutto, Bergkäse und Brot alles aus der Region) besorgten.

Fr. 08.10.21: Wetter leicht bewölkt, 14 Grad. Die Alpenüberquerung lag vor uns. In Deutschland kamen für die nächste Woche die ersten Schneemeldungen.

Der „via Julia Augusta“ entlang fuhren wir nach Talmezzo, Zwischenstopp, Altstadtspaziergang, Plöckenpass (steile, kurvenreiche, teilweise unübersichtliche Fahrt auf der italienischen Seite), Zwischenstopp,

Übernachtung in Kötschach (Österreich) AcsiCampingplatz (20€). Radelrundfahrt im Ort, Abendessen im Restaurant Erlenhof (Empfehlung).

Sa. 09.10.21: Wetter sonnig, Besuch des Freilichtmuseums zu den Grenzkämpfen Italien/Österreich 1913-1918 Plöckenpass, Weiterfahrt übers Drautal nach Spittal an der Drau zum Übernachtungsplatz Drautal Parkplatz am Hallenbad. Radeltour zum Millstätter See nach Seeboden und über den Bergrücken über St. Wolfgang zurück. Auf dem Parkplatz übernachteten wir mit zwei weiteren Mobilen kostenlos.

So. 10.10.21: Wetter sonnig, 9 Grad, Wir entschieden uns die Spuren der Römer weiter zu folgen, d.h. 2 Pässe, Katschberg (etwa 1700m, Steigung 19%), und Obertauern (Radstädter Tauernpass, etwa 1800m, Steigung 15%), hier lag bereits Schnee am Straßenrand. Tanken in Hallein, Österreich (25ct günstiger als in D). Gegen 15:00 Uhr erreichten wir Deutschland, Wohnmobilstellplatz in Oberau, (oberhalb des Ortes, steile Anfahrt, 12€, herrliche Aussicht). Etwas Bergwandern im Umkreis bis zum Sonnenuntergang tat uns nach der langen Fahrt noch gut.

kurzer Stopp in Obertauern

Mo. 11.10.21: Die Temperaturen in der Nacht unterschritten bereits die Nullgradgrenze. Die Dächer in Oberau waren von Raureif überzogen. Als der Watzmann und die umliegenden Berge in der Morgensonne ihr bestes gaben, wurde es langsam wärmer. Wir lagen im Schatten, die Berge in der Sonne. Der Ausblick vom WoMo während des Frühstücks war unbeschreiblich schön. Nach einer Weile brachen wir trotzdem auf. Wegen den kühlen Temperaturen hatten wir schon vor Tagen unsere Reservegasflasche anpacken müssen und es war Zeit sich um Ersatz zu bemühen. Auf unseren Weg zum Waginger See (wärmste See Bayerns) fanden wir einen Baumarkt, der Alu-Gasflaschen tauschen konnte. Mittags, gerade noch rechtzeitig vor der Mittagspause, erreichten wir den AcsiCampingplatz am Tachinger See (18€). Wir unternahmen bei Sonnenschein noch eine Radelrundfahrt um den Waginger/Tachinger See (42km) und erkundeten Bootsliegeplätze am See für einen späteren Ausflug mit unserem Conger.

Di. 12.10.21: Die Nacht war wieder kalt. Zum Glück haben wir eine Gasheizung im Mobil. Gäste nebenan verbrachten ihre Nacht im Autodach- Zelt. Bewundernswert. Für uns ging es weiter, dem Inn entlang, nach Passau. Bei wechselhaftem Schauerwetter schlugen wir unser Nachtquartier am Stellplatz im Winterhafen (kostenlos) auf. Zu Fuß und mit Regenschirm bewaffnet schlenderten wir von dort aus in die 5km entfernte Altstadt, erkundeten uns über die Busverbindung für den Rückweg und besichtigten die Dreiflüssestadt.

Nach dem Abendessen im Bayrischen Hof fuhren wir mit der Buslinie 8 vom ZOB zur Haltestelle Stelzhammerstr. (2*1,50€) und liefen die 100m bis zu unserem WoMo zu Fuß.

Mi. 13.10.21: Bei naßkaltem Wetter brachen wir für die letzte Etappe auf dieser Tour nach Hause auf. Auf der Fahrt legten wir noch zwei Zwischenstopps ein. Einmal in Laaber, Confiserie Seidl, Werksverkauf und in Neumarkt, Berger, Campingausstatter (Frostschutz für Frischwasseranlage im Angebot). Gegen 15:00 Uhr und nach 4 Wochen kamen wir wohlbehalten wieder zu Hause an.

Resümee: 4 Wochen mit dem Ziel rund um Veneto, fast 2600km, nicht ganz 300€ Übernachtungskosten, fast 22kg Gas.

Reiseroute und Übernachtungsplätze

 

G.&I. on Tour