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Hammerfest Norwegen 2018
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Reisebericht

Mit Pizza und Übergewicht 17.5.2017

Wir sind etwas zu schwer unterwegs, kommen aber gut voran und gönnen uns doch etwas

Am Vormittag belade ich unser Knutschi, wasche die Scheiben sauber und die Regenstreifen weg, erledige den restlichen Haushalt und die wichtigsten Büroarbeiten. Danach bin ich bereit zur Abfahrt und staune nicht schlecht, als Anita eine Stunde zu früh von der Arbeit kommt. Das ist ja top und schon sind wir unterwegs.

Unsere Hauptstrasse im Dorf wird frisch asphaltiert, so dass wir noch einen Umweg machen müssen und entschliessen uns noch ganz kurzfristig, bei der Waage vorbeizufahren um zu schauen, wie schwer unser Wohnmobil reisefertig ist. Mit zwei Insassen, zwei Rädern hinten auf dem Ständer, ca. 60 l Wasser und 45 l Diesel, vollen Gasflaschen und was man so alles braucht inkl. Getränke, Kleider etc, sind wir genau 100 kg zu schwer. Mist, 3.6 t !

Na gut, es könnte eine Busse geben, aber von der Sicherheit wenigstens kein Problem, das gesamte Fahrzeug hat 3.85t Garantiegewicht, also kein Problem für Bremsen, Pneu etc.

Kurz nach der Grenze zu Österreich tanken wir auch noch 80 l Diese hinzu, das wären dann schon 160kg zu viel. Also essen wir auf der gesamten Fahrt nichts ausser eine rohe Karotte. So nehmen wenigstens wir Gewicht ab, so dass es dann vielleicht doch mal noch passt.

100m vor dem ausgewählten, heutigen Stellplatz in Plattling, sticht uns noch eine Pizzeria ins Auge. Schöner Mist, jetzt wo wir so richtig Hunger haben und eigentlich abnehmen wollen. Wir parken unser Womo auf dem Stellplatz, schauen uns kurz in die Augen und machen uns zu Fuss zur Pizzeria. Schliesslich habe wir doch sicher 30l Diesel verbraucht, also 30 kg leichter, dann liegt doch auch noch eine Pizza drin, oder?

Wir sind heute einigermassen gut vorangekommen, ausser dass uns in einer Baustelle ein überholender Fiat Ducato (darf doch nur bis einer Breit von 2.10 auf die zweite Spur und ein Ducato hat von Spiegel zu Spiegel mindestens 2.50m) am Spiegel gestreift hat. Uns hat es nichts gemacht und dem „Gegner“ hat es den Rückspiegel eingeklappt! Bei der nächsten Ausfahrt musste er raus und ihn wieder reinklappen. Da hat er eine Menge Zeit gewonnen, in Baustellen zu überholen ;-) Wir konnten uns ein Grinsen nicht verkneifen.

Morgen Vormittag werden wir wahrscheinlich schon in Böhmen ankommen.

Übernachtung

Plattling - am Freibad***
Stellplatz

für eine Nacht auf Durchreise super

Koordinaten: 48.77226,12.872771
N 48° 46' 20.2"  E 12° 52' 22"
letzter Besuch: 5.2017

Mulmiges Gefühl und schon verliebt 18.5.2017

Von unserem ersten Tag in Tschechien sind wir schon begeistert

einfach nur schön, Lipno Stausee

Wir haben morgens schnell zusammengepackt und sind wieder unterwegs, es fehlen uns noch 100km bis zur Grenze. 1km vor dem Grenzübergang überkommt mich auf einmal ein mulmiges Gefühl. Ich war noch nie in Tschechien und als Kind waren das ja immer die Bösen hinter dem eisernen Vorhang. Auch während meiner Radkarriere hatte ich viele Kämpfe gegen die Staatsamateure mit den blauen Tricots mit den senkrechten Streifen in der Mitte. An den Rennen gab es jeweils Tauschgeschäfte, wir lieferten ihnen alte Bremens, Bremskabel und sonstiges Material, vorwiegen Campagnolo, und sie tauschten ihre Tschechischen Collies, Pariba, mit uns. Das waren die langlebigsten Pneus, die man sich vorstellen konnten, wenn sie das erste Mal Luftfüllen überlebten… Und jetzt, tatsächlich nach 51 Jahren überschreite ich das erste mal diese Grenze. Klar, ich gewann schon mal die Polenrundfahrt, aber das ist eben nicht das gleiche…

An der Grenze müssen wir nicht mal anhalten und können auf der schönen Strasse durchfahren. Ich habe es tatsächlich geschafft!

Wir sind sofort von der Landschaft fasziniert, alles voller Blust, blauer Himmel, gelbe Wiesen. Zwischendurch fahren wir Nebenstrassen, halten an, machen Fotos und dann schon um 11:15 Uhr kommen wir am herausgeschriebenen Campingplatz an. Ein Zettel an der REception, zwischen 11 und 17 Uhr ist sie nicht besetzt, man soll sich einen Platz suchen, sich platzieren und am Abend vorbeikommen und bezahlen.

Und wir sind schon wieder begeistert. Ein grosses Wiesengelände, das bis an das Seeufer reicht, herrliche Aussicht. Was will man mehr? Schon zu diesem Zeitpunkt haben wir uns in das Land verliebt.

Zuerst erholen wir uns ein wenig in unseren Campingstühlen, bis es es dann doch zu langweilig wird. Allso Räder runter und ab ins nächste Dorf, wir haben nämlich noch keine Tschechischen Kronen. Der Radweg führt abseits des Verkehrs dem See entlang, einfach herrlich, bis wir direkt im Dorf Horni Plana sind. Sogar ein Geldautomat ist schnell gefunden, und wir lösen mal 5000 Kronen. Da es auch grad ein Supermarkt hat, sind wir schnell drin und sehen uns um. Es ist echt Krass günstig hier, eine 2-l Cola-Flasche kostet nicht mal 1 sFr. Und es ist keine Aktion! Wir kaufen Fleisch, Früchte, Käse etc und sehen dann anscheinend noch eine Spezialität „Houskovy knedlik vareny ve vode“. Wir können uns nicht einigen, ist es Teig, Eier, Gemüse oder sonst etwas. So etwas gibt es bei uns nicht und ist anscheinend typisch Tschechisch, denn es hat es in vielerlei Ausführungen. Wir kaufen es und werden dann nach einem Rezept im Internet suchen, es ist sicher fein, da sind wir optimistisch. Am Schluss beim Bezahlen kostet alles zusammen fast 7 sFr. !! Man, so bringen wir unser Geld ja nie durch!

Wieder auf dem Campingplatz geniessen wir das Leben und warten, bis wir uns anmelden können. Das Restaurant hier mit Terrasse und super Seesicht merken wir uns schon mal vor für das Abendessen, falls wir keine Lust haben, selber zu kochen.

Jetzt studieren wir den Übersetzer von Google, denn wir waren glaub noch nie in einem Land, wo wir nicht mal Danke und Bitte in der Landessprache sagen können, und das ist ja schon etwas beschämend. Aber es ist verdammt schwer und ziemlich kompliziert… Aber wenigstens ein paar Brocken auf Tschechisch müssen drinliegen!

Übernachtung

Horni Plana - Autocamp Jenisov****
Camping

fast wie frei stehen und direkt am See

Koordinaten: 48.75017,14.044346
N 48° 45' 0.6"  E 14° 2' 39.6"
letzter Besuch: 5.2017

Wir fahren uns fest 19.5.2017

Unser Knutschi macht kein Wank mehr, weder vor noch zurück. Es bleibt einen ganzen Tag einfach stehen.

Es ist einfach viel zu schön hier, so dass wir einfach nochmals 15 € bezahlen und nochmals eine Nacht auf diesem Campingplatz stehen bleiben. Irgendwie schade und irgendwie einfach nur schön. Wir wollten uns ja ein paar Dinge von Tschechien reinziehen und jetzt hängen wir immer noch keine 50km hinter der Grenze fest und wollen gar nicht mehr weiter.

Dieser Campingplatz ist so was von friedlich, echt, Frei stehen an einem See ist wirklich nicht besser! Ok, inzwischen habe ich den Campingplatz auf meiner persönlichen Sterneskala von fünf auf vier Sterne zurückgestuft. Zum einen, wenn man auf dem Platz duschen will muss man noch zusätzlich sFr. 1 bezahlen (was mich aber nicht stört) und zum anderen habe ich Fotos gesehen, wie er zur Hochsaison aussieht, und da ist er dann doch ziemlich voll. Wahrscheinlich nichts mehr mit der jetzigen Idylle zu tun, wo man einfach nur Vogelgezwitscher und den Wellenschlag hört. Aber vier Sterne ist echt auch noch toll und voll zu empfehlen.

Vor dem ausgiebigem Frühstück joggten wir noch einige wenige Kilometer für unser schlechtes Gewissen, danach noch einen Schwumm im Lipno-See, der schon erstaunlich warm war. Wirklich, und das auf 725m.ü.M. mindestens 20 Grad hatte das Wasser sicher. Allerdings ist das Wasser ziemlich rötlich verfärbt, wohl eine Eigenschaft der Moldau. Das hat meine Badefreuden auf den ersten Blick ein wenig getrübt, aber das Wasser soll wirklich sauber sein. Auch darum verlor der Platz einen Stern ;-) denn ich bin keine Wasserratte und ziemlich heikel, bis ich schwimmen gehe…

Danach liegen wir herum, sonnen unsere weisse Haut schön rot und ich beobachte zum ersten Mal meine Solaranlage (280 Watt) etwas intensiver. Sie lädt hier Mitte Mai 10A bei voller Sonne, Mittags waren die Batterien also schon wieder mehr als voll (Verbrauch Abends von Kaffemaschine, TV und Internet, Laptop, Handy etc.). Was ich aber bis jetzt nicht wirklich geglaubt hatte, stimmt: Fällt etwas Schatten von der Sat-Schüssel auf ein Panel, so ca. 1/10 eines Panels und ich habe ja zwei, fällt der Ertrag des Stroms auf 3 A runter. Das ist das, was mir mit den seriell verschalteten Panels auch gesagt wurde, ich aber nicht wirklich glauben wollte. Und noch was: Mit dem Womo steht man zu 90% mit der Aufbautür und der Markise gegen Süden. Also müssten beide Solarpanels auch auf diese Seite des Fahrzeuges montiert werden, damit sie weniger schattenanfällig sind. Dies muss ich in meiner Anleitung noch korrigieren. Auf was man alles kommt, wenn man nur faul an der Sonne liegt und all seinen Gedanken nachhängen kann?

Der grosse Stausee an dessen Ufer wir sind, entstand übrigens Mitte des letztes Jahrhunderts und hatte zwei Zwecke: zum einen der Stromgewinnung und zum anderen der Hochwasserregulierung. Aus diesem Grund traten beim letzten grossen Hochwasser (Donau, man erinnert sich) die Städte Krumau, Budweis und Prag keine Schäden an. Der Pegel des Sees kann bis zu 3m erhöht werden, was auf einer Fläche von 42 km2 eine Unmenge an Regenwasserspeicher ergibt.

Aber zum Glück regnet es nicht, die Sonne strahlt um die Wette und die Temperatur ist bei 24 Grad am Schatten. Zum Glück liegen wir aber an der Sonne.

Um 17 Uhr fahren wir mit unseren Rädern mal noch etwas gegen Osten zu einem Restaurant, das uns empfohlen wurde. Wir verdrücken beide ein Rumpsteak mit Kroketten, da es leider keine Knödel gibt. Wir wollten diese mal probieren, denn die selbergemachten gestern hatten wir echt nicht im Griff und wissen nun noch immer nicht, wie sie eigentlich schmecken sollten.

Nun sitzen wir um 19 Uhr immer noch an der Sonne, blicken auf den See und sind einfach rundum zufrieden. Morgen geht es dann wieder weiter, wahrscheinlich nach Krumau und/oder Budweis.

Übernachtung

Horni Plana - Autocamp Jenisov****
Camping

fast wie frei stehen und direkt am See

Koordinaten: 48.75017,14.044346
N 48° 45' 0.6"  E 14° 2' 39.6"
letzter Besuch: 5.2017

Tschechische Gastfreundschaft 20.5.2017

Nach der Besichtigung vom schönen Städtchen Krumau platzen wir in eine Geburtstagsfeier

Krumau

Wir verlassen unseren schönen Standort am Lipno-See und fahren die 25km nach Krumau. Es soll ein schönes Städtchen mit imposantem Schloss an der Moldau sein. Schnell finden wir eingangs Stadt auf dem Busparklplatz den Bereich für Wohnmobilie. Man dürfte dort gegen entgeld sogar übernachten, ansonsten kostet eine Stunde parkieren ungefähr ein Euro. Der Weg in die Altstadt und zum Schloss ist nur ganz wenige 100 m und schon sehen wir die bekannte Schlossbrücke mit Fussgängerüberführung (oder wie heisst das Ding eigentlich). Das Städtchen ist wirklich sehr schön und wird von der Moldau (immer noch mit rötlichem Wasser) umflossen. Wir flanieren durch die Altstadt, das Schloss, den Schlossgarten und geniessen zwischendurch Palatschinken. Es gefällt mir sehr gut, haut mich aber nicht vom Hocker. Aber dafür kann das Städtchen wirklich nicht, es hat für meinen Geschmack einfach viel zu viele Chinesen, die Bussweise im Minutentank hergekarrt werden. Anscheinend ist Krumau eine Station auf ihrer Europareise.

Vier Stunden nach Ankunft fahren wir Richtung Budweis, denn wir wollen morgen das Schloss Frauenberg besichtigen. Den Campingplatz am See finden wir ziemlich schnell, aber kein Mensch ist an der Reception. Also sind wir so frech und fahren einfach auf einen Platz wieder direkt am See. Wir stellen uns Womo hin und wissen nun, dass wir hier kein Sat-Internet haben, wohl direkt am See aber auch im Wald und der Wald ist gegen Süden, also kein Empfang. Aber wirklich echt schön!

Nach dem wir uns eingerichtet haben, machen wir uns auf zum kleinen Restaurant, vielleicht finden wir dort ja jemanden. An der Aussentheke bestellt und dann wollen wir uns an einen freien Tisch setzten. Nur ein Tisch ist mit sechs Tschechen besetzt, die uns sofort zu sich rufen und zeigen, wir sollen uns zu ihnen setzten.

Nach einer Stunde palavern, diskutieren, sie in Tschechisch, wir in Deutsch und Englisch. Vielleicht 10% verstehen wir uns, mehr liegt nicht drin und dann sind wir plötzlich an ihre Geburtstagsfeier eingeladen, die bald mit Musik und Tanz beginnen wird. Es stellt sich heraus, dass die Frau des Präsidenten des Campingclub Budweis den 50. Geburtstag feiert.

Um 15 Uhr sind wir losgezogen, um jemand von der Reception zu suchen, jetzt um 22 Uhr sind wir endlich wieder am Womo, mit durchgetanzten Schuhen, dicken Bäuchen und nach Strich und Faden verwöhnt und jemand von der Reception haben wir noch immer nicht...

Es war echt ein herrlicher Abend, mit tschechischen Spezialitäten, viel Bier, guter Musik und ganz vielen neuen Freunden, auch wenn wir nicht alle verstehen. Wir durften den ganzen Abend nichts bezahlen, aber schliesslich konnte ich mit dem Gastgeber wenigstens einen Deal aushandeln, ich mache Fotos und stelle sie ihm dann gratis zur Verfügung und im Gegensatz müssen wir nichts bezahlen... Zwischendurch hat er mir noch sein selbstgebautes Wohnmobil Jahrgang 1971 gezeigt, kaum grösser wie ein VW-Bus aber Platz für fünf Personen!

Wir sind echt überwältigt von der Gastfreundschaft, haben aber immer noch ein schlechtes Gewissen, weil wir „schwarz“ auf dem Campingplatz stehen. Das werden wir aber dann morgen regeln…

Übernachtung

Dasny - Camping Bezdref****
Camping

so gut wie frei, direkt am See, Sanitärgebäude etwas weit weg

Koordinaten: 49.03440,14.399548
N 49° 2' 3.8"  E 14° 23' 58.4"
letzter Besuch: 5.2017

Schloss Hlubotka und Wellengeplätschere 21.5.2017

Wieder ein ruhiger Tag nach dem gestrigen Fest.

Dieser ruhige Abend direkt am Seeufer mit grillen, Seele baumeln lassen und Blog schreiben ist genau das richtige nach dem gestrigen Abend mit viel Tohuwabohu. Auch kochten und grillen wir wieder selber und in ruhe, nachdem wir ja gestern an dieser Feier Gulasch, Schnitzel, Aperitif, kalter Küche und was weiss ich noch alles verwöhnt wurden. Da mussten wir heute Morgen dann doch so richtig ausschlafen und genossen den Morgen am Seeufer. Es ist schon einmalig, wie hier die Wiese des Campingplatzes direkt an den See grenzt. Anscheinend ist dieser See immer genau gleich hoch, denn 20cm mehr Wasserstand und er würde die Wiese überschwemmen.

Das ist in der Gegend anscheinend bekannt, denn alle Camper (ausser uns) haben da ein ferngesteuertes Modellwasserflugzeug oder ein Modellboot hier. Es gibt also immer etwas zu schauen. Momentan fliegt über dem See auch wieder ein Modell-Doppeldecker-Wasserflugzeug, bestimmt mit einer Tragflächenspanne von 2m. Da packe ich meinen Multikopter für die Fotos besser nicht aus, da würde ich mich ja lächerlich machen.

Gegen Mittag schnappen wir dann unsere Räder und fahren die vier Kilometer auf idyllischen Nebenstrassen nach Hlubotka, denn wir wollen dieses Schloss besichtigen. Es sieht genau so aus, wie ich als Kind jeweils die Schlösser gezeichnet habe! Es ist eindrücklich schön.

Schnell haben wir auch die Eintritte für die einstündige Führung gelöst, ca. 6 € pro Person. Die Führung ist auch tschechisch, wir erhalten aber alle Informationen auf einem Beiblatt auf deutsch, das wir halt selber lesen müssen. Im Schloss innen ist fotografieren verboten, aber es ginge nicht wirklich gut, denn es ist vom dunklen, vielen Holz ziemlich düster. Alles ist wirklich sehr gut erhalten und die vielen Schnitzereien sind sehr eindrücklich, obwohl das Ganze nicht unbedingt mein Geschmack ist. Als Schlossherr hätte ich es anders eingerichtet.

Danach fahren wir mit unsern Rädern wieder zurück und geniessen den ruhigen Abend direkt am See. Auf dem Weg kaufen wir uns aber noch einen Fleischspiess zum grillen. Zuerst wollten wir zwei, aber der eine hatte schon über 500 g…

Übernachtung

Dasny - Camping Bezdref****
Camping

so gut wie frei, direkt am See, Sanitärgebäude etwas weit weg

Koordinaten: 49.03440,14.399548
N 49° 2' 3.8"  E 14° 23' 58.4"
letzter Besuch: 5.2017

Ich bin der Dümmste aller Dummen 22.5.2017

Ultimat Super getankt statt Ultimat Diesel

Wie konnte mir so was nur passieren. Dabei lache ich über all jene, die Diesel in den Wassertank füllen und jetzt passiert mir fast das selbe! Und ich kann keine Schuld oder Ausrede bringen!

Dabei fing alles so gut an: ein wunderschöner Morgen am See, Frühstück draussen und dann brechen wir langsam Richtung Schweiz auf. Wir verlassen Tschechien, durchqueren Bayern und fahren spritsparend Richtung Heimat. Wenn nämlich alles gut geht, reicht unsere Tankfüllung vom Hinweg auch auf dem gesamten Rückweg. Allerdings könnte es knapp werden, aber es reicht. Wir steuern die uns bekannte Tankstelle in Österreich an (30% günstiger wie in der Schweiz) und da ich weiss, dass der Tank leer ist und mindestens 100l Diesel platz haben, halte ich direkt neben der Säule für die LKW, geht ja etwas schneller. Leider funktioniert diese Säule nicht, also muss ich doch die mit dem kleinen Stutzen nehmen. Und ich gönne unserem Knutschi den etwas teureren Ultimat Diesel. 106l haben Platz, also waren noch 14 Liter drin, da wären wir ja locker nochmals 100km weit gekommen.

Anita „Du, dort hat es gleiche noch einen Hornbach, komm wir holen noch schnell eine neue Terassenabdeckung!“ Als herzensguter Mann habe ich keine Einwände und fahre dort auf den Parkplatz. Der Motor unseres Womos tönt aber total anders wie normal, wie ein alter zwei Tackter aus dem Weltkrieg. Schön komisch. Was ist da los, hat die Kupplung einen Defekt oder das Getriebe? Leistung gleich null, es geht wenig bis gar nichts mehr. Was machen? Und warum jetzt, so kurz vor zu Hause? Einfach komisch, aber erst seit wir getankt haben. Mir schwant Böses und ich laufe die 80m zur Tankstelle zurück und begutachte die Tanksäule, wo ich getankt hatte. Nix von Diesel, nur Super und Bleifrei!  Welcher Idiot tankt denn Super in meinen Dieseltank!

Einziger Ausweg jetzt, meiner Pannenhilfe der Versicherung telefonieren (wir sind immer noch in Hohenems, 1km von der Grenze entfernt, aber halt im Ausland) und bin schon mal froh, dass ich dort jemand auf Schwizerdütsch höre. Es geht dann alles ganz schnell und freundlich, schon 30min später ist die Pannenhilfe aus der Schweiz bei uns und erklärt uns, dass sie das Womo abschleppen müssen. Da dies eher etwas mühsam ist, würden sie uns gerne zur nächsten Fiat-Fachwerkstätte in Dornbirn schleppen, das sei nur 8km. Mir ist in diesem Moment so ziemlich alles recht, und so sind wir eine halbe Stunde später bei der Werkstatt, wo zum Glück noch der Chef da ist. Alles paletti, sie werden morgen früh den Tank aussaugen und die Filter wechseln.

Und der Pannendienst fährt uns gleich auch noch nach Hause, da er zufällig vom Nachbardorf kommt.

Die Dummen haben immer Glück! Wir sind jetzt ohne Knutschi zu Hause

Es beruhigt aber, dass der Pannendiesnt meiner Versicherung so toll, schnell, freundlich und unbürokratisch geklappt hat.

Fortsetzung folgt morgen...

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