Rund um die Ostsee

Nach einem schönen Pfingstwochenende in Bad Nenndorf und einem amüsanten Comedy-Abend in Hannover mußte ich dienstags kurz- fristig in eine Werkstatt fahren, weil ich ein leises Knacken im Wohnmobil vorne links gehört habe.

 

Die Werkstatt MyCar am Autohof Lauenau in Hannover war bereit, noch am selben Tage die Reparatur durchzuführen.

 

Es mußte das Domlager (=Federbeinstützlager) gewechselt werden. Ich kann die Werkstatt empfehlen, abends konnte ich wieder im eigenen Bett schlafen.

 

2018-05-23 – Bad Oldesloe

(N 53°48'41.2“ / E 10°22'09.0“)

Am nächsten Morgen starteten wir unsere Tour. Wir wollten uns mit Dieter in Lübeck treffen und einigten uns auf den Stellplatz am Hallenbad/Sportplatz in Bad Oldesloe.

 

Die Sonne schien bereits seit Tagen und es war mehr als schwül. Direkt am Stellplatz gibt es einen Kindergedächtnis-Garten mit gebastelten Monumenten von Kindern für Kinder!

 

Gefahren: 271 km

2018-05-24 – Rostock

(N 54°07'48.2“ / E 12°05'57.3“)

Bei unseren Tagesetappen müssen wir den Termin unserer Reservierung am Hotel „Baltic“ in Kaliningrad einhalten.

Bevor wir zu unserem Übernachtungsplatz kamen, fanden wir durch Zufall drei ideale Plätze zum Parken am Straßenrand in der Nähe vom Zoo und der Endhaltestelle der Bahnlinien 3 und 6 (GPS:

N 54°04'29.7“ / E 12°05'15.8“).

 

Wir nutzten die Gelegenheit aus und konnten uns dadurch in Ruhe Rostock ansehen. Anschließend fuhren wir 15 km zum Stellplatz an der Warnow, der außerhalb der Stadt lag. Das ersparte uns einen Tag Aufenthalt in Rostock.

 

Bei unserem Rundgang kamen wir zunächst am Rostocker Löwen vorbei, dann an der Marienkirche, Nikolaikirche mit den bewohnten Dachgiebeln, am Steinernen Tor, an auffallend schönen Hanse-häusern, an einem markanten Rathaus mit großem Marktplatz und über die bekannteste Einkaufsmeile „Köpelinsstraße“ führte uns unser Weg zurück zur Bahn.

 

Gefahren: 134 km

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2018-05-25 – Stettin

(N 53°25'04.2“ / E 14°33'45.3“)

 

In Stettin wartete bereits Heinrich auf uns. Der von uns angesteuerte City-Parkplatz war total besetzt von Pkw, so dass wir bis zu einem abseits gelegenen wilden Platz in der Nähe vom Hafen fuhren.

 

Der Platz war etwas staubig, aber nicht weit entfernt vom Zentrum. Am nächsten Tag nahmen wir den Weg in die Stadt, dazu brauchten wir nur etwas zurück über die Brücke zu gehen. Stettin liegt 17 km hinter der Grenze. Es war immer noch schwül und drückend.

 

Stettin ist wie viele andere Städte sehr zerstört gewesen, so dass wir eine „Altstadt“ hier vermißt haben. Sie ist Universitätsstadt und beherbergt viele Studenten. Einen tollen Anblick bietet das „Schloß der Pommernherzöge“. Sehr modern und ansprechend hatte man den Blick auf die Philharmonie. Danach gingen wir noch zu den Hakenterrassen oberhalb der Oder und nahmen ein Bier zu uns. Der Name rührt vom Oberbürgermeister Hermann Haken von 1902 her.

 

Gefahren: 248 km

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2018-05-26 – Rewal

(CP „Klif“ N 54°04'46.3“ / E 15°00'16.8“)

Irgendwie hatten wir alle den Wunsch, bei diesem Wetter ein bißchen Meeresluft zu schnuppern zum Abkühlen und so zog es uns bis nach Rewal an die Küste. Einen schönen und gepflegten, aber teuren Campingplatz nahmen wir, ohne lange zu überlegen. Er kostete umgerechnet 18 € mit Hund und incl. alles. Aber eine Abkühlung brachte er auch nicht.

 

Gefahren: 134 km

 

2018-05-27 – Danzig

(Camperpark N 54°22'13.2“ / E 18°43'48.0“)

Für Danzig hatten wir zwei Tage eingeplant. Die Fahrt verlief ohne Probleme durch große Ebenen mit viel Landwirtschaft. Direkt neben dem Campingplatz „Stogi“ liegt der Camperpark für umgerechnet 12 € incl. warmen Duschen. Er ist sehr gepflegt und ideal für den Besuch von Danzig und hat freies WLAN. Nur 300 m entfernt liegt die Endhaltestelle der Linie 8, mit der man bis zur Haltestelle Chmielna fährt, um ins Zentrum zu kommen und die wichtigsten Sehenswürdigkeiten wahrnehmen kann.

 

Ideal für über 70-jährige, die Fahrten mit öffentlichen Verkehrsmitteln sind gratis und unter 70 Jahre kann man sich mit einem Rentenausweis einen Kinderfahrschein kaufen. Das erleichtert ungemein das Interesse an Stadtbesichtigungen.

 

Danzig liegt an der Weichsel und es führen mehrere Flußarme, wie z.B. Motlawa, durch die Stadt. Begonnen haben wir am Neptun-brunnen, der vor dem Artushof liegt. Vorbei am Bernsteinmuseum kamen wir zum Goldenen Tor und schauten uns noch die fantastische Fassade des Großen Zeughauses an. Zurück zum Hafen und am Ufer der Moldau nahmen wir noch das alte Krantor wahr und wollten wieder zurück, da es bei der erdrückenden Hitze keinen Spaß mehr machte und so viele Menschen trotz Wochenbeginn unterwegs waren.

 

Gefahren: 314 km

 

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2018-05-29 – Braniewo (Braunsberg)

(N 54°22'53.7“ / E 19°49'42.9“)

Heute wollten wir so nah wie möglich an die Grenze kommen, um am nächsten Tag früh genug die Zollformalitäten über uns ergehen zu lassen. Es soll immer noch 30° und heißer bleiben.

 

Wir haben ca. 10 km vor der Grenze einen Platz gefunden in Braniewo am Stadtion / Schwimmbad. Bei dieser Schwüle sucht man ein Plätzchen, um im Schatten draußen zu sitzen, die Wohnmobile stehen allerdings in der Sonne.

 

Hinter uns hören wir das Rauschen von Wasser, das über kleine Kaskaden in den Fluß läuft. Unsere Hunde freuen sich über das flache Wasser. Schwimmen ist leider verboten!

 

Wir räumten ein bißchen die Wohnmobile um und bereiteten uns mit unseren Papieren für die Grenzkontrollen vor.

 

Gefahren: 122 km

2018-05-30 – Kaliningrad (Königsberg)

(Hotel Baltic N 54°42'27.3“ / E 20°36'57.9“)

Wir hatten am nächsten Tag nur 13 km bis zum Grenzübergang Gronowo. Wir sind verhältnismäßig früh losgefahren, weil wir nicht wußten, wie schnell es dort zugeht.

 

Angenehm überrascht waren wir mit der ganzen Behandlung und den sympathischen Grenzbeamten, die sogar beim Ausfüllen der Zoll-einfuhrpapiere geholfen haben. Manche sprachen ein wenig deutsch.

 

Entsprechend zügig kamen wir bereits nach knapp 2 Stunden weiter und waren sehr früh am Baltic-Hotel. Durch die Hitze allerdings haben wir uns einen entspannten Nachmittag gegönnt, im Hotel ein Bier getrunken und abends dort gegessen. Ein wenig Geld wurde uns an der Rezeption in Rubel getauscht, damit wir am nächsten Tag mit dem Bus in die Stadt fahren konnten. Alles andere konnten wir mit der Kreditkarte zahlen.

 

Die ganze Straße zum Hotel ist immer noch eine Baustelle.

Die Bushaltestelle befindet sich direkt vor dem Hotel.

Mit den Bussen Linie 37 (großer Bus) und Linie 75 (kleiner Bus)

kamen wir für 20 bzw. 22 Rubel (ca. 0,25 €) pro Fahrt in die Stadt.

Wir stiegen an der Haltestelle „Marshal Valinewski Square“ aus, befanden uns am Bernsteinmuseum und gingen von dort zu Fuß bis zur Cathedrale mit der Immanel-Kant-Grabstätte.

 

Eine kleine Bootstour gab uns einen Eindruck über die gewaltigen Hafenanlagen und den Blick auf Kaliningrad aus anderer Perspektive. Leider drehte das Boot kurz vor dem neuen Stadion um, so dass wir nur erahnen konnten, wie futuristisch es gebaut wurde. Verschö-nerungs- und Instandsetzungsarbeiten sind überall erkennbar.

 

Gefahren: 74 km

 

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2018-06-01 – Klaipeda (Litauen)

(Karkle Camp N 55°48'30.0“ / E 21°04'24.0“)

Weil uns wieder ein Grenzübergang bevorstand, haben wir uns früh auf den Weg gemacht. Kurz hinter Kaliningrad haben wir nochmal nachgetankt. Wir kamen zu einem kleinen Grenzübergang und mußten alle Kontrollen durchmachen, sogar bei den Hunden wurde der Chip mit einem Lesegerät überprüft. Alle Beamten waren sehr freundlich und nach knapp 1,5 Stunden war alles erledigt.

 

Bevor wir zum Campingplatz kamen, wollten wir einkaufen gehen. Dazu fuhren wir einen kleinen Umweg und kamen zu einem großen Einkaufscenter mit Maxima und Norfa (GPS: N 55°42'44.7“ /

E 21°22'53.0“).

 

Unser CP, den wir vom letzten Jahr noch kannten, liegt im Norden von Klaipeda im OT Palango. Inzwischen ist die Straße fertig und es wurden mehrere große Parkplätze entlang der Straße angelegt. Der Ort entwickelt sich zu einem idyllischen touristischen Freizeitgelände.

 

Am nächsten Morgen war es immer noch heiß und wir wollten unsere Hunde nicht im Wohnmobil lassen. Uschi bot sich an, mit ihrem Wohnmobil zu fahren. Das war Glück für uns, denn im Zentrum war heute Hafenfest und der am Wochenende kostenfreie Parkplatz voll besetzt. Es dauerte jedoch nicht lange, bis ein Platz frei wurde, den wir mit dem 6 m kurzen Wohnmobil nutzen konnten.

 

Nach einem kleinen Rundgang beendeten wir den Tag mit einem Essen im einem Restaurant am Theater.

 

Gefahren: 250 km

2018-06-03 – Riga (Lettland)

(Riga Camperpark City N 56°57'23.0“ / E 24°04'48.0“)

Heute hatten wir eine größere Etappe geplant und sind dadurch bewußt früh gefahren. Unsere Route nahmen wir über Siauliai,

um unseren beiden Mitfahrern die Gelegenheit zu geben, sich den Berg der Kreuze anzusehen. Wenn man einmal in der Gegend ist, sollte man sich dieses Erlebnis nicht entgehen lassen.

 

Bevor wir unser Ziel in Riga (ABC-Hotel N 56°55'52.4“ /

E 24°01'01.4“) anfahren konnten, hatten wir mehrere gesperrte Straßen und Umleitungen. Heute war der Europäische Fahrradtag und ganze Familien waren unterwegs mit ihren Rädern. Leider war im Hotel niemand und es gab auch keine Parkmöglichkeit für Wohnmobile. Wir suchten in den umliegenden Nebenstrassen leider ohne Erfolg nach einem möglichen Übernachtungsplatz.

Wir steuerten einen weiteren Stellplatz an und kamen zum Camperpark Riga City. Er liegt gegenüber der Altstadt auf der anderen Seite der Daugaver in Kipsala.

 

Man geht nur über die Brücke und schon ist man in der Altstadt.

Wir entschieden uns für die andere Möglichkeit. Wir fuhren für 15 € mit dem Hop-on/Hop-off-Bus und bekamen sehr viele Informationen in deutscher Sprache per Kopfhörer. Die Haltestelte ist ca. 300 m entfernt und liegt vor der Brücke.

 

Den letzten Bus, der über die Brücke fährt, haben wir allerdings verpaßt, so dass wir bei aufkommendem starken Wind den Rückweg zu Fuß machen mußten. Das Wetter hatte sich abgekühlt und das angekündigte Gewitter blieb aus.

 

Gefahren: 324 km

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2018-06-05 – Pärnu (Estland)

 (N 58°23'16.0“ / E 24°29'43.0“)

Das Wetter hatte sich abgekühlt, es blieb aber sonnig und windig. Die Fahrt an der Küste entlang war schön, obwohl wir nur an zwei Stellen aufs Meer schauen konnten. Es gab nur wenige Orte, die wir passierten. Weite Felder und einen breiten Streifen Nadelwald säumten abwechselnd die Straße.

 

Unser Grenzübergang nach Estland lag bei Ainazi mit dem bekannten Alkoholshop, den ich bereits vor 2 Jahren besucht habe.

 

In Pärnu standen wir direkt am alten Hafengelände. Der Platz sah nicht besonders einladend aus, erfüllte aber unseren Zweck für eine ruhige Nacht und kostete nur 2 € für 24 Stunden. Nicht weit entfernt gab es viele Lokale und Restaurants, wo wir gut gegessen haben.

 

Besonders ideal war die umliegende Parkanlage, wo wir mit unseren Hunden gut spazieren konnten.

 

Gefahren: 185 km

 

2018-06-06 – Tallinn

(N 59°26'34.5“ / E 24°45'27.6“)

 

 

Die Fahrt nach Tallinn war durch die langgezogenen geraden Straßen ziemlich eintönig, obwohl die Land-schaft durch die extremen Weiten beruhigend wirkte.

 

Durch den anhaltenden Wind und die Sonne wechselten die Temperaturen mal ins Kühle, mal ins Schwüle.

Zielstrebig und ohne Probleme erreichten wir den Parkplatz am Terminal A. Hier konnten wir für 9 €/24 h sehr gut übernachten und zur Altstadt war es nicht weit.

 

Man hatte den Blick auf die große Strandpforte und die Dicke Margarethe sowie auf die St. Olaikirche. Restaurants und Ein-kaufsmöglichkeiten gab es in unmittelbarer Nähe bis 19 Uhr.

 

Danach wurden hier die Läden geschlossen. Dadurch gingen wir bereits am ersten Abend in die Stadt und entschlossen uns für ein erstklassiges Goodwin Steak Restaurant in gehobener Preisklasse.

 

Das Essen und die Atmosphäre waren fantastisch. Danach wollten

wir auf dem Heimweg noch ein „preiswerteres“ Bier trinken und entdeckten aus Neugier ein im Keller liegendes Lokal mit sehr netter Bedienung. Wir versprachen der Bedienung, am nächsten Tag zum Essen wieder zu kommen. Es war ein uriges, von außen nicht erkennbares super nettes Lokal.

Am nächsten Tag machten wir ohne Hunde einen ausgiebigen Stadtbummel und kamen auch in die Gegend des alten Hafen-geländes mit den ehemaligen Speicherhäusern, die mit neuen Anbauten modern kombiniert umgewandelt wurden zu Einkaufs- und Bürohäusern.

 

Als Abschluß wollten wir im „NoNii“ unser Versprechen einlösen und essen gehen. Normale Touristen gehen dort nicht hin, es sei denn,

sie sind genau so neugierig wie wir.

 

Wir haben sehr gut gegessen und ich kann dieses Lokal empfehlen, preiswert und gut! Es befindet sich unmittelbar am Viru-Tor.

 

Gefahren: 129 km

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