Unser Schweden-Urlaub im Jahr 2009

 

Ich möchte dem Leser mit diesem Bericht die Erlebnisse und Abenteuer, die wir auf unserer Schwedenreise hatten, näher bringen.

In diesem Bericht werde ich nur einige Fotos unserer Sammlung einbinden, da eine umfassende Illustration des Erlebten den Rahmen dieses Reiseberichtes sprengen würde. Wer aber trotzdem die visuellen Eindrücke, die wir auf unserer Reise gesammelt haben sehen möchte, dem stelle ich eine Diashow zur Verfügung, die im Internetportal "Picasa" hinterlegt ist.  Die Diashow umfasst insgesamt über 220 Fotos.

Die Geschwindigkeit des Bildwechsels ist in der Grundeinstellung auf 3 Sekunden gesetzt, lässt sich aber von Betrachter individuell in der unteren Leiste einstellen. Natürlich sind die Bilder dann in einem Bildschirmfüllenden Format zu sehen.

Wir empfehlen ca. 7-10 Sekunden, eine entspannende Musik im Hintergrund und ein gutes Glas Wein dazu

ZUR DIASHOW  HIER KLICKEN 

Insgesamt wurden etwa 1100 Fotos gemacht und Filme mit einer Laufzeit von ca. 2 Stunden aufgenommen.

Die Fotos wurden mit einer Canon Powershot SX 10 IS und einer CasioExilim EX-Z500 gemacht.

Für die Videoaufnahmen benutzten wir eine JVC Everio und die Canon SX 10 IS.

Wer ganz genau wissen möchte wo die einzelnen Fotos gemacht wurden, der kann sich die Standorte in einer Landkarte anschauen.

ZUR LANDKARTE  HIER KLICKEN

Man kann oben rechts in der Karte den Kartentyp, "Straßenkarte, Satellit oder Gelände" auswählen. Ein Tipp: Wähle die Bilder des Autorennens und lasse dir den Kartentyp als Satellitendarstellung anzeigen, dann kann man die Rennstrecke aus der Vogelperspektive sehen.

Wir waren in der Zeit vom 16.8.-6.9.2009 im südlichen und mittleren Schweden unterwegs und haben dabei eine Entfernung von mehr als 3500 km mit dem Wohnmobil und weiteren 1700 km auf den Motorrädern zurück gelegt.

 

Nun aber zu unserer Reise:

Am Sonntag Mittag war es dann endlich soweit, unsere Reise ins Nordland Schweden konnte beginnen. Wir fuhren am ersten Tag bis zum Fähranleger auf der Insel Fehmarn um am nächsten Morgen schon recht zeitig mit der Fähre nach Dänemark über zusetzen.

 

Den Abend auf dem großen Parkplatz genossen wir mit einem wunderschönen Sonnenuntergang, bevor wir uns dann zum Schlafen hinlegten.

Am nächsten Morgen ging es dann schon vor Sonnenaufgang aufs Schiff und während der Überfahrt malte die aufgehende Sonne die Umgebung in ihr rotes Licht.

 

Es ging dann über dänische Autobahnen, bis nach Helsingør, von wo aus wir noch einmal mit der Fähre nach Helsingborg übersetzten.

 

Nun waren wir in Schweden, unserem diesjährigen Urlaubsland angekommen und steuerten zunächst unseren ersten schwedischen Campingplatz in diesem Jahr entgegen.

 

Wir hatten uns einen recht gemütlichen Platz am Hamburgsund, in der Nähe von Fjällbacka ausgesucht. Der Platz war gut überschaubar und

lag inmitten der westlichen Schärenküste und überall erhoben sich riesige Felsen aus dem Boden.

 

Wir fanden einen schönen Platz direkt am Wasser und konnten die Fischerboote von unseren Liegestühlen aus beobachten.

Am nächsten Tag machten wir uns dann mit den Motorrädern auf, um die nähere Umgebung zu erkunden. Dem Hafenstädtchen Fjällbacka

wollten wir auch einen Besuch abstatten.

Wir hatten in unseren Reisevorbereitungen davon gelesen, dass in einer kleinen Felsschlucht nahe dem Hafen einige Filmszenen zu

Astrid Lindgren´s "Ronja Räubertochter" gedreht wurden und dass man von dort aus auf einen riesigen Felsen klettern kann.

Von dort oben sollte der Ausblick über die Schärenküste eines der ganz tollen Sehenswürdigkeiten dieser Landschaft sein.

Wir stellten also die Motorräder im Hafen ab und kletterten durch die Schlucht und auf den Felsen und genossen den fantastischen Ausblick.

In den folgenden Tagen machten wir immer wieder Ausfahrten und bekamen auf diese Weise sehr viel von der Umgebung zu sehen.

Ein sehr schöner Ausflug führte uns auch nach Smögen, einer kleinen Stadt mitten in den felsigen Schären.

Die Felsen und Klippen wurden von der Sonne mit einem gelblichen Farbton beleuchtet, welcher diese doch sonst so raue Küstenlandschaft in einem weichen und angenehmen Licht erscheinen ließ.

 Zu Fuß kletterten wir durch die großen Steinblöcke und schauten uns auch den Ort ein wenig genauer an.

Selbstverständlich tummelte sich sehr vielfältiges Leben in dem Nordsee-Wasser.

Die Haupteinkauftsstraße zog sich entlang eines kleinen Fjordes und

endete im Fischereihafen, wo sich die kleinen Hütten der Seeleute an die Felsen duckten.

Auf der Rückfahrt nahmen wir noch einen Blick von der großen Brücke über den Fjord.

Nun wollten wir aber weiter, denn an unserem nächsten Ziel warteten schon unsere Freunde, die wir im letzten Jahr in Südschweden kennen gelernt hatten. Wir hatten uns am Siljansee, nordwestlich von Stockholm, verabredet und der Ort lag etwa 450 km Fahrstrecke von Fjällbacka entfernt.

Dank der sehr gut ausgebauten Straßen und dem verhältnismäßig geringen Verkehr in Schweden, sind solche Entfernungen relativ leicht zu bewältigen.

Oft gingen die Straßen kilometerlang geradeaus und man hatte weder vor sich, noch hinter sich einen anderen Verkehrsteilnehmer.

Der Siljansee ist durch einen Meteoriteneinschlag vor mehr als 370 Millionen Jahren entstanden und liegt in einer der schönsten Gegenden von Schweden.

Der Campingplatz am nördlichen Siljansee war, wie es in Schweden meist der Fall ist, sehr Natur belassen und man konnte das Wohnmobil gerade mal so hinstellen, wie man es wollte. Da vom See ein kühler Wind wehte, zogen wir es dieses Mal vor, etwas mehr Abstand zum Wasser zu halten und bauten unser Heim auf einer großen, von der Sonne beschienenen Wiese auf.

Der Camping-Platz hatte alles, was die Camperseele brauchte und dazu gehört in Schweden auch eine große Küche, die auch als Kommunikationstreffpunkt dient. Als wir ankamen waren unsere Freunde noch unterwegs. Sie hatten uns per SMS berichtet, dass sie in einem nahe gelegenen Bärenpark sind und sich die Tiere anschauen, die hier in der Gegend auch noch frei herum laufen. Dazu zählen eben die Bären,

Biber, aber es sollen auch schon vereinzelt Wölfe gesehen worden sein. Nachts, wenn man in aller Ruhe und mit offenem Fenster in seinem Bett lag, hörten wir oft das Geheule der Wildhunde.

Wir nutzen die Zeit, um uns ein wenig den Platz und den See anzuschauen.

Während des Aufenthalts auf dem CP, unternahmen wir einige Motorradfahrten und Bootsfahrten, um uns in der Landschaft umzuschauen und

bekamen auf diese Weise auch einige bleibende Eindrücke, an die wir uns immer wieder gerne erinnern.

Wir waren an Wasserfällen und Stromschnellen, in tiefen Waldregionen, in denen wir froh waren, dass wir unser Navigationsgerät dabei hatten und wir sind in den schwedischen Skigebieten gewesen.

Unser Mittags-bzw. Abendessen brachten wir meist direkt aus dem Wald mit nach Hause. So fanden wir immer reichlich Pilze und Beeren, aber haben auch hin und wieder bei einer Räucherei angehalten, um uns mit einem frischen Lachs, oder einer großen Forelle einzudecken.

An einem Tag kamen wir an einem kleinen Flugplatz vorbei, an dem die schwedischen Motorsportfreunde ein großes Beschleunigungsrennen austrugen. Wir, also Gitte und ich, wurden durch unsere deutschen Kennzeichen gleich in die Kategorie "Gast" eingestuft und durften uns auch, ohne dass wir ein Eintrittsgeld bezahlen mussten, an die Rennstrecke begeben.

Es war schon beeindruckend, mit welchen Gewalten die Fahrzeuge, die meist aus aufgemotzten Serienautos bestanden, nach vorne katapultiert wurden.

Oftmals waren es BMW´s, die mit einem Turbolader und Lachgaseinspritzung, ausgerüstet waren, aber es waren auch echte Funny-Cars und Dragster dabei.

 

Auf diesem Video, erstellt mit meiner Canon Powershot SX 10 IS, kann man die enorme Beschleunigung sehr gut nach vollziehen.

 Dieses Schauspiel schauten wir uns eine ganze Zeit, von einem sonnigen Platz aus an, aber dann zog es uns doch wieder in die endlos schöne Natur zurück.

Die Abende waren meist sehr kühl und man musste sich schon in Wolldecken einwickeln, wenn wir mit unseren Freunden zusammen vor dem Wohnmobil sitzen wollten. Aber es gab zur Not ja auch noch die große Gemeinschaftsküche in der wir uns gemütlich niederlassen konnten.

In einer Vorrecherche zu unserer Reise, am heimischen PC, hatte ich von dem einzigartigen Freilicht-Theater "Dalhalla" gelesen, welches an der südöstlichen Ecke des Siljansee´s, etwa 7 km entfernt von der Ortschaft Rättvik liegt. Dieses Theater ist in seiner Konstruktion eines der wenigen Freilichtbühnen, die tief in einem ausgedienten Steinbruch liegt und deren Bühne sich in einem türkisfarbenen See befindet.

Dalhalla, oder Draggängarna, wie es früher genannt wurde, ist der Name eines seit 1990 stillgelegten Kalksteinbruchs. Durch puren Zufall wurde der Kalk so abgebaut, dass man ein vollkommenes natürliches Amphitheater schuf.

Länge, Breite und Tiefe betragen in etwa 400 x 175 x 60 Meter und haben eine Art goldenen Schnitt ergeben, der drei Dimensionen umfasst.

 

Ein natürliches Amphitheater mit einem smaragdgrün schimmernden See und über 4300 Sitzplätzen entstand. 1991 wurde Dalhalla von der Opernsängerin Margareta Dellefors, bei der Suche nach einer geeigneten Sommerbühne, entdeckt. Seitdem finden hier Jahr für Jahr viele große Ereignisse statt.

Im Sommer 2009 wurde Mozart´s Zauberflöte zum Besten gegeben.

Nach einigen wunderschönen Tagen am Siljansee, die wir mit unseren Freunden aus dem norddeutschen Rendsburg genossen, trennten sich allerdings unsere Wege wieder. Sie mussten leider so langsam an die Heimreise denken und wollten sich schon etwas nach Südschweden absetzen und wir hatten noch Zeit und so zog es uns weiter gen Norden.

Bevor wir allerdings unseren nächsten Campingplatz erreichten, haben wir noch an einigen Stationen Rast gemacht und die schwedischen Sehenswürdigkeiten bestaunt.

So kamen wir durch einige Ortschaften und sahen die hiesigen Kirchen, die natürlich auch aus Holz gebaut sind.

Wir sahen die alten Dörfchen, die Blockhäuser und die Stallungen. Die vorherrschende Farbe der Bauten ist dabei immer ein mattes bis dunkles Rot.

Längs unseres Weges zogen sich immer wieder große Seen und Flussläufe und an diesen reihten sich die wunderschön gelegenen, aber leeren Wohnmobilstellplätze.

Immer waren Feuerstellen und kleine Schutzhütten auf den Plätzen und man konnte meist direkt vom Platz aus in den See steigen, oder in den Wald zum wandern gehen.

Der Weg war mit knappen 160 km die kürzeste Entfernung, die wir in diesem Jahr zwischen zwei Camping-Plätzen zurück legen mussten.

Unser nördlichstes Ziel war "Sörälvens Fiske Camping", nahe der Ortschaft Idre. Dieser Platz erschien uns als ein guter Ausgangspunkt für unsere Motorrad-Exkursionen in den schwedischen und auch norwegischen Landesteil. Und wie wir von den holländischen Platzeignern erfuhren, war diese Gegend auch der südlichste Teil von Schweden, in dem man wilde und freilebende Rentieren antreffen kann.

Wie der Zufall es wollte, sollte auch gerade am Abend unseres Ankunftstages ein Barbecue stattfinden, zu dem wir freundlich eingeladen wurden.

Es war ein gemütlicher Abend, der zunächst mit einem gemeinsamen Essen von gegrilltem Rentier-und Elchfleisch, Fisch, Wildschwein und diversen Beilagen, wie Bratkartoffeln und verschiedene Salate begann und später gemütlich bei lustigen Geschichten und Berichten aus dem Campingleben am offenen Kamin endete. Der CP war sehr gut ausgestattet und man merkte gleich, dass er seit über zehn Jahren von einem holländischen Auswandererpärchen geleitet wurde.

 

An dem Flussufer, an dem der Platz lag, waren Angelmöglichkeiten und die bekannten Schutzhütten mit einer großzügigen Feuerstelle.

Am folgenden Morgen präsentierte uns der Camping-Platzbesitzer stolz eine Ladung Bärenkot, die er vor dem CP gefunden hatte und er berichtete, dass eine Bärin mit einem Jungen durch das angrenzende Gebiet streift.

Gegen Abend machten wir uns dann, natürlich mit einer angemessenen Vorsicht, auf den Weg in Wald, in der Hoffnung ein Rentier,

Elch, oder eventuell sogar einen Bären vor das Foto-Objektiv zu bekommen. Außer großen Mengen an Hufspuren, Tierdung, Pilzen und

Moosen bekamen wir leider nichts zu sehen, zumindest an diesem Abend nicht.

Der kommende Tag war trocken und wir beschlossen mit den Motorrädern einen Abstecher nach Norwegen zu machen. Wir hatten nämlich erfahren, dass es direkt hinter der Grenze einige Rentierherden geben soll, die in dem Land frei herum laufen.

Gesagt getan und keine 5 Kilometer hinter dem Grenzstreifen, laufen uns doch tatsächlich die ersten Rentiere über unseren Weg.

Die Überraschung war groß und wir hielten natürlich sofort an, um die Tiere mit dem Fotoapparat und der Videokamera einzufangen. Wir machten eine Rundfahrt, um dann weiter nördlich, beim Naturreservat "Grövelsjön", wieder auf schwedisches Gebiet zu gelangen.

Auf dieser Strecke haben wir an so vielen Stellen wilde Rentiere gesehen, dass wir später schon gar nicht mehr zum Fotografieren angehalten haben.

 

Das Naturreservat "Grövelsjön" lag leider in dicken Wolken und es sah aus, als wenn wir jeden Augenblick mit einem Regenguss rechnen müssten.

Angesichts der Tatsache, dass es auf einem Motorrad immer sehr ungemütlich ist, wenn man in einen Regenschauer kommt, haben wir uns entschlossen die Tour abzubrechen.

Unser nächster Ausflug sollte uns zu Schwedens höchstem Wasserfall, dem Njupeskär, in dem Nationalpark Fulufjället führen. Der Nationalpark ist der jüngste Park Schwedens und liegt in der Provinz "Dalarna", an der norwegisch-schwedischen Grenze auf einer Hochebene und wir mussten etwa 30-40 km Schotterpiste fahren, um ihn zu erreichen.

Bei der Zufahrt zu dem Parkplatz kommt man an einem Elch-Gehege vorbei, durch das man gegen einen kleinen Beitrag eine "Safari" machen und Elche in ihrer natürlichen Umgebung sehen kann.

Wild lebende Elche bekamen wir während unserer Reise leider nur an zwei Stellen zu sehen und es war auch immer schon dunkel, sodass wir nicht einmal ein Foto von ihnen machen konnten.

Das Fulufjäll kann man auf gut ausgebauten Holzstegen durchwandern, welche immer wieder über kleine Wasserläufe und Tümpel geführt sind.

Zum Wasserfall geht es dann bergauf und bergab über Treppen und Stege und in der Motorradkleidung wurde es ganz schön warm bis man zum Schluss in einer Sackgasse vor dem 93 Meter hohem Wasserfall stand.

Von diesen 93 Metern fällt das Wasser ca. 70 Meter im freien Fall, den restlichen Höhenunterschied überwindet das Wasser in mehreren Felskaskaden. Im Winter, wenn sich eine dicke Schicht Eis auf den Fels gelegt hat, muss der Reiz dieses Wasserfalls noch viel größer sein, als es jetzt im Spätsommer der Fall war.

Auf dem Rückweg zum CP kamen wir immer wieder an den großartigsten Ausblicken vorbei und man konnte sich trotzdem an der Schönheit dieses Landes nicht satt sehen.

Zum Glück machten uns 2 Regentage die Abreise zu unserem nächsten Ziel etwas leichter, denn wenn man die ganze Zeit auf die paar Quadratmeter eines Wohnmobils beschränkt ist, will man irgend wann wieder in ein trockenes Gebiet, damit man das Fahrzeug auch mal wieder verlassen kann.

Also machten wir uns auf den Weg, um nach Tived-Camping, an den Undensee zu kommen. Diese Strecke war durch ein paar Schotterpisten und Waldwegen mit knappen 500 km mit Abstand die erschwerlichste Etappe auf dieser Reise.

Als Lohn für diese Anstrengungen bekamen wir aber auch eine wunderschöne Parzelle, zwischen Kiefern, Erikabüschen und Felsfindlingen.

Wir konnten unser Wohnmobil von einigen Bäumen geschützt, bis fast an das Seeufer stellen. Und abends zeigt sich der Himmel in seinen schönsten Seiten.

In diesem Teil Schwedens war das Landschaftsbild schon ein bisschen kultivierter und nicht mehr so großzügig von Wäldern bewachsen, wie es weiter im Norden der Fall war.

Hier verändern Seen, Viehweiden, Landwirtschaft und Wälder regelmäßig das Gesicht der Gegend und doch ist hier ein Naturschutzgebiet, wie es in Schweden seines Gleichen sucht.

Der Tiveden Nationalpark ist ein märchenhafter Urwald zwischen dem Vänern-und dem Vätternsee.

Früher ein Schlupfloch für Räuber und Banditen, ist er heute eher ein mächtiges Naturerlebnis. Der Wald ist übersät mit riesigen Findlingen und mit Moos bewachsenen Felsen und Baumstämmen.

Es finden sich überall Schotterwege, auf denen man zu verstecken Seen und zu ruhigen Angelplätzen gelangt.

Mitten in dem Gebiet befindet sich ein Informations-Zentrum, in dem der Besucher vieles über die Geschichte und die Tiere der Region erfahren kann. Etliche Kilometer an Wanderwegen durchstreifen das gesamte Gelände und wenn man Glück hat, dann findet man irgendwo, mitten im Wald, einen schwehlenden Holzmeiler, an dem gerade wieder einmal Holzkohle hergestellt wird.

Wir trafen zufällig auf einen älteren Herrn, der noch aktiv bei der Arbeit war und für die Anwohner der Umgebung Holzkohle herstellte.

Er hatte gerade Besuch von Freunden, wollte uns aber trotzdem ganz genau erklären, wie man diese schwere Arbeit ausführt.

Er zeigte uns an vielen Beispielen, was er alles herstellt und wie man damit umgehen muss und wir haben von ihm erfahren können, wie man aus uralten Kiefern und Pinienwurzeln Pech brennen kann.

Damit wir alles besser verstehen und begreifen konnten, übersetzte uns seine Bekannte die Worte ins Englische.

Gleich neben den Holzmeilern hatte der Mann seine kleine Unterkunft, in der er für die komplette Sommerzeit wohnte. Es handelte sich dabei um eine Art Indianerzelt, aber aus Holzstangen aufgestellt und dann von außen mit Sand uns Grassoden abgedeckt.

Innen waren zwei schmale Liegeflächen und dazwischen, am Kopfende, eine kleine Feuerstelle. Damit der kalte Wind ausgesperrt wurde, hatte das Ganze eine alte Holztüre als Eingang. Wir blieben eine ganze Zeit bei diesen liebenswerten "Waldgeistern" und haben dabei eine Menge über deren Tätigkeiten erfahren können.

Am Abend genossen wir dann wieder das Farbenspiel am Himmel, direkt bei uns am Wohnmobil.

Tags drauf, der letzte Sonntag unserer Urlaubsreise, sollte in dem nahe gelegenen Ort Tived ein kleines Volksfest, inklusive einem schwedischen Bauermarkt, stattfinden. Das konnten wir uns natürlich nicht entgehen lassen und so machten wir uns auf den Weg.

Die Motorräder durften wir freundlicher Weise in den Vorgarten eines der schwedischen Landhäuser stellen und konnten uns gleich ins Getümmel stürzen.

Es war ein buntes Treiben, mit vielen Verkaufsständen und einige der ansässigen Landwirte präsentierten ihre prämierten Zuchttiere.

Beim Dorfkrämer gab es allerlei an Gegenstände des täglichen Lebens und andere hatten einen großen Grill aufgebaut, auf dem Spezialitäten der Landesregion  gebrutzelt wurden.

 Man fühlte sich wie in einer Geschichte, die vor langer Zeit von Astrid Lindgren geschrieben wurde.

In den nächsten Tagen machten wir noch weitere Ausflüge und fuhren z.B. nach Askersund, um einen Spaziergang durch dieses feine Hafenstädtchen zu machen.

Dort sind die Holzhäuser meist sehr alt, aber in einem erstaunlich gutem Pflegezustand und meist sehr bunt angestrichen.

Nach langer Zeit mal wieder in einem großen Supermarkt, staunten wir nicht schlecht, als wir die Süßigkeitenauswahl an der Bonbontheke sahen, eben so farbenfroh, wie es draußen im Ort die Häuschen waren.

Von dem Spaziergang hungrig geworden, machten wir auf dem Rückweg zu unserem Campingplatz bei einer Fisch-Räucherei eine Pause und nahmen einen frischen Fischimbiss zu uns.

Gitte bestellte sich ein frisches Krabbenbrötchen und für mich sollte es ein ordentliches Stück Räucherlachs sein. Dieses ließen wir uns dann im Sonnenschein, auf einer Bank im Hafen schmecken.

Da jetzt auch am Undensee das Wetter merklich schlechter wurde und wir mit ordentlichen Stürmen konfrontiert wurden, beschlossen wir, dass wir zu einer letzten Station, zu der südwestlichen Landzunge, auf die Halbinsel Falsterbo, ausweichen werden. Die Entfernung zwischen Tived und Falsterbo betrug auch in etwa 500 km, aber wir konnten größtenteils auf der Autobahn fahren.

In Falsterbo quartierten wir uns auf den für schwedische Verhältnisse sehr großen "Ljungens-Camping" ein und waren überrascht, welch endloser Sandstrand hier im Süden die Küste säumt.

Aber leider war der gesamte Strand mit Seegras und Tang gedeckt und uns war es wirklich nicht danach, zum Schwimmen durch dieses stinkende Zeugs ins Wasser zu waten. Also machten wir unsere Motorräder startklar, um das Nahgebiet zu erkunden.

Wir fuhren auf den Straßen entlang der Küste und kamen dabei aus dem Staunen nicht mehr heraus, denn hier reihte sich ein feudales Grundstück an das nächste. Dort standen Häuser, wie man sie sonst nur in Berichten aus den Vereinigten Staaten aus dem Fernsehen kennt. So tuckerten wir ganz gemächlich durch die riesigen Siedlungen, vorbei an Golfplätzen und Swimmingpools und hatten unsere Freude an der außergewöhnlichen Bebauung.

Gleich neben dem CP war ein fast unüberschaubar großes Feld, an dessen Rand es hunderte von Vogelkundlern zog. Alle saßen mit ihren groß dimensionierten Okularen am Wiesenrand und schauten erwartungsvoll und gespannt in die Lüfte, denn über der Halbinsel von Falsterbo sammeln sich in der August/Septemberzeit die ersten Raubvogelschwärme, um von dort gemeinsam in die wärmeren Gebiete zu ziehen.

Die Halbinsel bildet eine der kurzen Seeüberquerungen zwischen Schweden und Dänemark und bildet die so genannte "Vogelfluglinie".

In den folgenden Tagen wurde aber auch hier unten im Süden von Schweden das Wetter immer schlechter und wir wurden von vielen Schauern und orkanartigem Wind geplagt. So war es dann auch nicht erstaunlich, dass wir uns zu einem fluchtartigen Abbruch unseres Urlaub entschlossen. Es wären uns zwar noch 2 Urlaubstage übrig geblieben, aber angesichts der Tatsache, dass man diese beiden Tage auch nur im Wohnmobil sitzen würde, fiel uns die Entscheidung recht leicht. Also machten wir uns am frühen Morgen auf den Weg nach Malmö, um von dort aus, bei einer zünftigen Windstärke, in Schlangenlinien über die Öresund-Brücke zu fahren. Den Rest der Strecke legten wir zwar immer noch unter starken Windböen zurück, aber doch mit der Gewissheit, dass wir uns am Abend in ein ruhiges und nicht mehr schwankendes Bett legen können.

Es war insgesamt eine wunderschöne Reise und sollten wir sie noch einmal wiederholen, so werden wir aus unserer Erfahrung heraus eine sommerlichere Jahreszeit wählen.

Zum Schluss dieses Berichtes möchten wir uns noch ganz herzlich bei Herrn Dr. Walther Plette, dem Betreiber des Internetportals

Schweden Tipps - Direkt aus Schweden,

 bedanken, denn er konnte uns, wie schon im letzten Jahr, über seine informativen Seiten wieder viele interessante Tipps und Infos zu lohnenden Ausflugszielen geben.

Wir hoffen, dass es euch Spaß bereitet hat, auf diese Weise an unserer Reise teilnehmen zu können.

Über eine Widmung in unserem Gästebuch würden wir uns sehr freuen.

Einen lieben Gruß vom Niederrhein,

Gitte und Peter