Mit dem WOMO im Elsass - Herbst 2015

Wir waren zwar schon einige Male im Elsass, aber das waren nur kurze Tagesvisiten. Colmar, Kaysersberg, Riquewihr, Haguenau und Wissembourg sind uns dadurch bekannt und wir wissen das Elsass als sehr schöne und ruhige Ferienregion zu schätzen. Unser diesjähriger Urlaub soll uns nun diese Gegend etwas näher bringen.

Die Fahrt in das Elsass ist von Sachsen doch etwas weit, daher haben wir auch Zwischenübernachtungen und den Besuch von Sehenswürdigkeiten entlang der Reiseroute eingeplant.

Freitag, 11. September 2015

 Nach der Arbeit am frühen Nachmittag starteten wir. Die Fahrt auf der A72 von Chemnitz aus begann gleich mit einem Stau. Südring und Neefestrasse waren dicht. Wir schafften es aber dann doch auf die A72, allerdings ging es ab Neukirchen bis Stollberg nur mit Stop and Go. Ursache waren Unfälle auf der Gegenfahrbahn. Kurz nach Zwickau West war dann wieder Ruhe. 20 min haben wir bis Treuen länger gebraucht. Die Gegenrichtung hat es aber ordentlich erwischt: Mehrere Unfälle im Baustellenbereich. Wir fuhren am ca. 15 km langen Stau vorbei. Später hörten wir im Radio dass der Stau auf 25 km angewachsen sei. Bis Forchheim kamen wir danach aber gut durch. Hier fahren wir auf den Stellplatz Sportinsel und treffen uns mit unseren Freunden Felicitas und Jürgen. Gemeinsam spazieren wir durch die Altstadt von Forchheim und essen im „Alten Zollhaus“ zu Abend. Ein etwas gehobenes Lokal, die Speisen aber vorzüglich. Da löhnt man auch gerne die nicht gerade moderaten Preise. Im Stadtlockal (kein Schreibfehler!) saßen wir noch eine Weile. Es war ein schöner Abend, nächstes Jahr verbringen wir ein Wochenende miteinander.

Stellplatz Forchheim: 49°43'15.5"N 11°02'59.3"E

Sonnabend, 12. September 2015

 Heute liegt eine längere Fahrt vor uns, Der Rhein bei Rastatt ist unser Ziel. Kleinere Staus behinderten auch heute unser rasches fortkommen. Das war aber nichts gegen den Stau auf der Gegenrichtung bei Heilbronn, der auch über 10 km betrug.

Das Navi zeigte uns eine Ankunftszeit von 14:00 Uhr für Rastatt an, wir haben also noch viel Zeit. Und so entschlossen wir uns kurzerhand nach Schwetzingen (bei Heidelberg) zu fahren und das dortige Schloss mit dem großen barocken Schlosspark zu besuchen.

Für Führungen durch das Schloss hätten wir noch zwei Stunden warten müssen, so besuchten wir nur den Park. Und da kamen wir voll auf unsere Kosten.


Schloss Schwetzingen war die Sommerresidenz der pfälzischen Kurfürsten Karl Philipp und Karl Theodor Es wurde mehrfach umgebaut und gegen Ende des Dreißigjährigen Kriegs sowie 1689 im Pfälzischen Erbfolgekrieg zerstört. Kurfürst Karl Ludwig ließ das Schwetzinger Schloss für seine Geliebte Luise von Degenfeld wieder aufbauen Der Barockgarten ist ein formaler Garten nach französischer Art und in strengen geometrischen Formen angelegt. Die wichtigsten Elemente sind die Hauptachse, die Querachse und das Kreisrund. In den beiden Gartenteilen befinden sich neben vielen Statuen folgende "Ausflugsziele" für den Fürsten und Teile seines Hofs: Merkurtempel (künstliche Ruine), See vor der Moschee mit Medrese, Minervatempel, Apollotempel, Tempel der Botanik, das Badhaus (kleines Lusthaus), die Orangerie

Nicht Alles haben wir besichtigen können. Dazu ist die Zeit eines Nachmittages einfach zu kurz.



Das Badehaus haben wir besichtigt. Und den dazugehörigen Garten. Eine Attraktion des Badhausgartens ist der Brunnen der wasserspeienden Vögel. Im mittleren Bassin sitzt ein Uhu aus Eisenblech, der in seinen Fängen einen toten Fasan hält. Oben auf der Einfassung aus Lattenwerk, das die Anlage umgibt, sitzen andere Vögel, die den Uhu (mit Wasser) bespucken. Das Thema des Brunnens geht auf eine Fabel von Äsop zurück, die vom Zorn der guten Vögel über den bösen Uhu handelt.

Nach dem Garten erblicken wir das Ende der Welt. Das Perspektiv, im Volksmund auch als „Ende der Welt“ der Welt bezeichnet, schließt die Hauptachse des Badhausgartens nach Norden hin ab. Es zeigt eine weite Flusslandschaft, die auf eine gewölbte, vom Tageslicht beleuchtete Wand gemalt ist. Besonders aus der Entfernung, durch den langen Korridor aus Lattenwerk, betrachtet, wirkt es sehr realistisch.


Ohne große Probleme fuhren wir anschließend weiter nach Rastatt zur Rheinfähre. Am anderen Ufer ist schon Frankreich, der Rhein ist hier die Grenze. Es kommen auch Schiffe vorbei. Leider fängt es an zu regnen, so dass wir uns in unser WOMO zurückziehen müssen. Zu Weißwurst und Hasseröder Bier.

Stellplatz (Parkplatz): 48°53'13.9"N 8°08'13.7"E


Sonntag, 13. September 2015

 Nachts hörten wir ein paar Schiffe brummen doch morgens wurden wir von Anderen geweckt. Vor dem WOMO standen drei Herren und palaverten über Gott und die Welt, und über die 3. Bundesliga. Wir hatten den Eindruck, dass da Gerd Dudenhöffer, der bekannte Kabarettist, mit dabei ist. Das einzige, was wir verstanden war „Ei Joo“. Geschlagene eine Stunde dauerte das, trotz Regen! Ohne Schirm!

Der Regen zwang uns im WOMO zu frühstücken, Schiffe kamen auch keine vorbei.

Das heutige Ziel ist Mauchen, der Gasthof „Zur Krone“. Den führt der Sohn meiner ehemaligen Arbeitskollegin und das wollten wir uns mal anschauen, wenn wir schon mal dort unten sind.

Aber erst wollten wir noch etwas durch den Schwarzwald „spazieren“ fahren. Auf dem Weg dahin liegt das kleine Gebirge Kaiserstuhl mit seinen Wein- und Obsthängen. In Endingen machten wir Halt und besuchten den hübschen kleinen Ort. Das ist ja hier auch eine schöne Gegend, wert, einmal Urlaub hier zu machen.

Stellplatz (Parkplatz, Wohnmobile willkommen) 48°08'17.5"N 7°42'13.2"E


  
 
    

Wir wollten auch mal auf den höchsten Berg des Kaiserstuhles hinauf. Dort führt aber keine Straße hoch, nur Wanderwege. Die wenigen Wanderparkplätze als Ausgangspunkte waren aber hoffnungslos überfüllt, so dass es nichts wurde mit einem Blick vom Kaiserstuhl.

Nun in den Schwarzwald. Staufen war unser nächstes Ziel. Die Parkplätze waren rappelvoll, wir konnten aber gerade noch einen Platz für unser WOMO ergattern. Die zahlreichen Besucher strömten in die Stadt und wir vermuteten schon ein Stadtfest. Aber weit gefehlt. Sie besuchten einfach wie wir das Städtchen. Die zahlreichen Straßencafés waren gut besucht, ein buntes Treiben in der Stadt.

 
 

Danach ging es aber richtig in den Schwarzwald und hoch hinauf. Unser WOMO quälte sich die vielen Serpentinen hinauf und oben angelangt, erwartete uns eine gesperrte Straße. Die Fahrt hinunter war uns verwehrt. Eine Umleitung war nicht ausgeschildert und so mussten wir uns selbst einen Ausweg suchen. Das ging eine Weile ganz gut, doch dann war wieder eine Straße gesperrt. Dieses Mal war aber eine Umleitung ausgeschildert. So lernten wir unfreiwillig wunderschöne Routen durch den Schwarzwald kennen.

   

Kurz vor 18:00 Uhr kamen wir dann in Mauchen an der Krone an. In diesem kleinen Ort gab es aber keine Möglichkeit, dass wir mit dem WOMO dort übernachten könnten. Vor dem Gasthof waren die wenigen Parkmöglichkeiten alle besetzt, selbst der schmale Weg, den wir daneben hochfuhren, bot uns keine Stellmöglichkeit. Schade. So mussten wir dort auf eine Einkehr verzichten.

Einen Stellplatz fanden wir dann in Müllheim am Schwimmbad. Hier ist es ruhig, heute Abend finden hier 4 WOMOS ihren Übernachtungsplatz.

Stellplatz: 47°48'08.6"N 7°38'08.2"E

Montag, 14. September 2015

 Zum Frühstück fahren wir zum Edeka-Center und holen uns frische Brötchen.

Nun fahren wir über den Rhein nach Frankreich. Neuf-Brisach ist unser Ziel. Das ist eine außergewöhnliche Stätte – ein Bauwerk von Vauban, der es 1699 bis 1703 schuf.

Die Stadtanlage ist repräsentativ für die Militärarchitektur des Barock, als unter Ludwig XIV. viele befestigte Städte an den französischen Grenzen angelegt wurden. Erbaut wurde die Stadt vom Festungsbauer Vauban, der sie als Planstadt in Form eines Achtecks mit zentralem Exerzierplatz, der heute als Marktplatz genutzt wird und einem schachbrettförmig angelegten Straßennetz, als Idealform einer Festungsstadt anlegte. In der Stadt gab es Unterkünfte für die Soldaten und Offiziere, Versorgungseinrichtungen, eine Kirche, Häuser für nicht-militärische Einwohner der verschiedenen Stände sowie eine beeindruckende Anlage aus Mauern, Gräben und Toren um die Stadt.

Wir besichtigten die alten Festungsanlagen und lernten dabei viel über die damaligen Tricks des Festungsbauers Vauban.

Möglicher Stellplatz: 48°00'60.0"N 7°31'54.5"E




Weit nach Mittag fahren wir zurück nach Deutschland und besuchen Breisach. Hier ist auch ein großer WOMO-Stellplatz am Rheinufer (48°01'46.7"N 7°34'32.7"E). Sturm und Regen lassen uns noch etwas im WOMO ausharren bis wir uns aufmachen, Breisach zu besuchen. Fußgängerzone ist wie in allen Städtchen, so steigen wir den Berg zum Münster hoch. Von hier oben haben wir eine wunderbare Aussicht auf den Kaiserstuhl, dem Schwarzwald und über die Rheinebene zu den Vogesen.

Zu Abend essen wir im „Elsässischen Hof“.

Zurzeit bereiten wir uns auf die morgige Fahrt in die Vogesen vor, wälzen Prospekt- und Kartenmaterial.

 

Dienstag, 15. September 2015

 Noch schnell das WOMO entsorgt, getankt und dann ab über die Grenze. Unser erstes Ziel ist Guebwiller. Das Zentrum des kleinen Ortes finden wir aber nicht richtig und so landen wir im Nachbarort Soultz. Das WOMO parken wir auf einem zentralen Parkplatz, hier gibt es sogar eine WOMO-Entsorgungsstation (47°53'17.4"N 7°13'53.1"E).

Nicht weit davon ist der Marktplatz mit dem Hotel de Ville (kein Hotel, sondern das Rathaus). Wir finden einen Hinweis auf das Schloss Bucheneck, eine ehemalige Wasserburg, das heute ein Museum ist. Gar nicht weit davon befindet sich das Schloss Anthès, ein Wohnhaus, das Georg Heecleren Anthès gehörte. Den Namen schon mal gehört? Das ist der, der 1837 den russischen Dichter Puschkin ermordet hat. Das haben wir aber erst später aus einem Flyer erfahren.

Beim Parkplatz ist auch eine große Patisserie (Bäckerei). Hier kaufen wir Baguettes und Croissants. Das ist unser Mittagessen. Das ofenfrische Baguette, nur mit Butter und etwas Salz, ist ein Genuss. Nicht zu vergleichen mit dem aus unserem Kaufland.

Nach diesem „opulenten“ Mittagsmahl fahren wir nach Thann. Hier schauen wir uns in einem Supermarkt etwas um, kaufen fürs Abendbrot einen Petit Münster (Käse) und eine Flasche Rotwein.

Nun beginnt die Fahrt durch die Vogesen erst richtig. Wir fahren hoch zum Pass „Col du Hunsrück“.

Jetzt fängt es auch zu regnen an. Auf der anderen Seite des Passes geht es hinunter nach Masevaux. Wir befinden uns ab jetzt auf der Route de Crêtes, der Kammstraße der Vogesen. Die Vogesenkammstraße verbindet Cerny im Süden mit Sainte Marie-aux-Mines auf 77 km und wurde während des 1. Weltkrieges vom französischen Oberkommando angelegt, um an der Vogesenfront die Verbindung zwischen den einzelnen Tälern herzustellen. Mit dem WOMO sind wir heute den südwestlichen Teil befahren und stehen nun auf dem Areal des Ballon d'Alsace auf 1250 m über NN. Von hier oben bietet sich uns eine schöne Aussicht, bis in die Rheinebene hinunter. Und natürlich zum Grand Ballon, dem höchsten Berg der Vogesen mit 1424 m.

Stellplatz kostenlos mit VE (47°48'47.1"N 6°50'28.8"E)

Eben hat uns der Münster mit Baguette und Rotwein gemundet, die Planung für den morgigen Tag beginnt. Geht's morgen auf den Grand Ballon?

   

Mittwoch, 15. September 2015

 

 In der Nacht: Regen; 8:00 Uhr: Regen; 9:00 Uhr: leichter Regen, Nebel; 10:00 Uhr: starker Regen; 11:00 Uhr: nachlassender Regen, 12:00 Uhr: starker Regen; 13:00 Uhr: kein Regen.

Trotzdem starten wir endlich. Noch nicht zum Grand Ballon, die Berge sind noch in den Wolken. Wir fahren zum Hartmannsweilerkopf.

Parkplatz: 47°51'31.1"N 7°08'55.0"E

Der Berghang des Hartmannsweilerkopfs überragt die Elsässische Ebene. Hier fand die symbolträchtigste Schlacht an der Vogesenfront im Rahmen des Konfliktes von 1914 bis 1918 statt. Ab Dezember 1914 bis zum Kriegsende war der Hartmannsweilerkopf Schauplatz verbitterter Kämpfe. Die Schlachten des Jahres 1915 waren die blutigsten. Von insgesamt 30.000 Toten auf deutscher und französischer Seite ist die Rede, eben so viel Verwundete.

Heute ist dort die beeindruckende Gedenkstätte, zu der auch der nationale Friedhof, das Gipfelkreuz und das ehemalige Schlachtfeld gehören.

Ein Parcours führt uns Besucher durch den ehemaligen Kriegsschauplatz. Als charakteristisches Schlachtfeld des Stellungskrieges gibt es hier ein bedeutendes System von Gräben und Unterständen im Vogesenmassiv. Es trägt die Spuren der Kämpfe. Auf unserem Rundgang entdecken wir die Schützengräben, Verbindungsgräben- und Tunnels, Unterstände für Tag und Nacht und unterirdische Gänge, massive deutsche Stellungen und  zahlreiche Überreste, die uns Aufschluss geben über die Militärtechnik und die Lebensbedingungen der Soldaten.

Was für ein Wahnsinn, warum und wofür das Alles? Hat man damals daraus gelernt? Offenbar nicht, denn nur 21 Jahre später begann 1939 ein noch größerer Wahnsinn.

Tiefbeeindruckt und äußerst nachdenklich, was auch das aktuelle Geschehen betrifft, verlassen wir diese Gedenkstätte.

Nun geht’s wirklich auf den Grand Ballon. Den Parkplatz, von dem ein Wanderweg zum Gipfel führt, erreichen wir am frühen Abend.

 

Parkplatz: 47°54'18.0"N 7°06'12.6"E

Einige WOMOs stehen schon hier, es bläst aber ein ordentlicher Wind. Für ein Hinaufsteigen ist es uns schon zu spät. Wegen des Windes fahren wir noch hinunter zu einem Gasthof. Hier bläst der Wind an unser WOMO von der Breitseite, der Gasthof hat geschlossen, wir fahren wieder hoch. Hier bekommen wir den Wind von hinten, ab und an schaukelt es ganz schön. Mal sehen, ob wir morgen früh seekrank sind.

So gegen 19:00 Uhr gehe ich noch einmal raus und was sehe ich? Im Sonnenlicht der untergehenden Sonne sehe ich die Alpen. Schnell Fernglas und Fotoapparat geholt und den phantastischen Anblick genossen. Was für Berge wir sehen – keine Ahnung. Von der Richtung her könnten es die Walliser Alpen sein.

Donnerstag, 17.September 2015

 In der Nacht: Regen, Sturm; 8:00 Uhr: Regen, Sturm; 9:00 Uhr: leichter Regen, Sturm, Nebel; 10:00 Uhr: starker Regen, Sturm, Nebel 11:00 Uhr: Regen, Sturm, wir sind in den Wolken 12:00 Uhr: starker Regen, Nebel.

Jetzt haben wir die Faxen dicke. Wahrscheinlich wird das hier oben mit dem Wetter nichts mehr. Wir fahren hinunter ins Tal, aber erst noch die Kammstraße weiter. Das soll hier der schönste Streckenabschnitt sein mit wunderbaren Aussichten in die Täler. Wir können bei der Fahrt nur unsere Phantasie spielen lassen.

Nun erreichen wir den Pass „Col de la Schlucht“. Natürlich regnet es noch, wir sehen aber die Brasserie und sehen auch, dass sie geöffnet hat. 13:00 Uhr, Zeit zum Mittagessen. Bonjour und schon wurden wir an einem Tisch platziert. Nicht viele Gäste in dem großen Gastraum. Die Speisekarte offerierte uns, dass hier unser Geldsäckel ganz schön schrumpfen wird. Ulla entschied sich für Flammkuchen (10,50 €) und ich mich für Fleischnacka (13,00 €). Ich wusste aber nicht, was ich da bestellt hatte. Irgendwelches in Nudelteig eingewickeltes Fleisch. Naja, unter der berühmten elsässischen Küche hatten wir uns was anderes vorgestellt. Der Flammkuchen war so lala und mein Essen – hier müssen gerade sämtliche Gewürze dem Koch oder der Köchin ausgegangen sein. Also, das war nichts. Daher gebe ich auch keine Koordinaten an.

Nun ging es aber hinunter ins Tal, ins Münstertal. Hier liegt Münster und ringsum in den Dörfern jede Menge Käsereien. Der Münsterkäse ist ja sehr bekannt. Bei einem Stadtbummel kauften wir noch in einer Patisserie Baguette und einen Kugelhupf. Das ist ein Napfkuchen, eine elsässische Spezialität. Münster ist aber auch die Stadt der Störche. Mitten in der Stadt haben sie ihre Nester auf den Schornsteinen.

Es war noch zu zeitig, einen Stellplatz anzufahren, die Sonne kam nun auch hinter den Wolken vor, und so entschlossen wir uns weiter zu fahren. Turckheim soll ein schönes Städtchen sein, laut Reiseführer. Ja wirklich, schon der Gang durch das Stadttor offenbarte uns einen schönen Anblick. In der Touristinfo bekamen wir einen deutschsprachigen Flyer für einen historischen Stadtrundgang. Den absolvierten wir in rund einer Stunde – sehr schön. In einer kleinen Vinothek machten wir halt, Ulla probierte einen Wein und kaufte eine Flasche Gewürztraminer. Der soll hervorragend zu den Münsterkäse passen. Und ich bekam ein Heftchen mit Rezepten Elsässer Spezialitäten. Und darin habe ich eben das Rezept zu den „“Fleischnacka“ gelesen. Ich wäre am liebsten noch einmal zum Col de la Schlucht gefahren und hätte dem Wirt dieses Heftchen gebracht.

Wir bleiben gleich für heute Nacht hier in Turckheim auf einem Parkplatz stehen. Der befindet sich zwar zwischen Bahn und Straße, es kam aber schon lange kein Zug mehr. Und mit Ohrstöpsel ist das auch ganz egal.

Parkplatz: 48°05'11.0"N 7°17'00.3"E

 

Freitag, 18. September 2015

 Zum Frühstück gibt es ein Stück Kugelhupf. Soll eine Elsässische Spezialität sein. Für uns Sachsen ein simpler Aschkuchen aus Hefeteig. Hat Oma früher immer gebacken. Habe ihn genauso trocken in Erinnerung.

Wir können uns nun nicht länger im Südelsass aufhalten, wir müssen auch daran denken, dass unser Urlaub einmal zu Ende geht. So fahren wir Richtung Norden und haben auf einem Flyer (Faltblatt) das Fort de Mutzig gesehen. Das wird auch als Feste Kaiser Wilhelm II. bezeichnet.

In der Wikipedia ist dazu u.a. zu lesen:

Die Feste Kaiser Wilhelm II., oder auch Fort de Mutzig ist eine Festungsanlage im Elsass.

1893 wird in Mutzig (Elsass) auf Befehl von Kaiser Wilhelm II. die erste Panzerfeste gebaut. Zum ersten mal werden Beton, Stahlpanzertürme und elektrische Belüftung und Beleuchtung nebst Stromaggregaten in einer Festung eingesetzt. Im Laufe der Entwicklung - es wird 22 Jahre an der Feste Kaiser Wilhelm II gearbeitet - wird 1897 die aufgelöste Festung entwickelt – die Feste.

Die Feste ist 1914 254 ha groß, besteht aus ca. 50 Bauwerken, die unterirdische Fläche beträgt ca. 40.000 m². 7.000 Mann sind stationiert. Sie ist mit 22 Panzertürme (10 cm und 15 cm Haubitzen) und einer maximalen Feuerleistung von 6,5 Tonnen Granaten pro Minute die stärkste Festung in Europa.

Ein Teil der riesigen Anlage wurde restauriert und kann besichtigt werden. Nahezu sämtliche original Teile, Geräte und Panzertürme sind erhalten. Eine Führung dauert ca. 2 1/2 Stunden.

Gewaltig, Wahnsinn, Warum, Wofür? Unser Festungsführer hat uns vieles sehr anschaulich, teils auch sehr emotionsgeladen, aber auch mit viel Humor erklärt. Er verstand es hervorragend, Zusammenhänge aufzurollen, alles sehr einleuchtend. Diese Führung war echt toll.

Festung: 48°33'31.6"N 7°27'24.3"E

Es ist schon spät am Nachmittag, wir fahren noch zu einem Supermarkt um den Wochenendeinkauf zu erledigen. Danach fahren wir zum Pass Col du Donon. Vielleicht gibt es dort oben einen Parkplatz, wo wir übernachten können. Das hat geklappt, bis jetzt sind wir das einzige WOMO hier.

Waldparkplatz: 48°30'22.1"N 7°08'15.5"E

 

Sonnabend, 19. September 2015

 Vor dem gestrigen Zubettgehen waren wir noch einmal aus unserem WOMO gestiegen. Wozu, das dürfte nach Wein- und Biergenuss klar sein, aber als wir nach oben schauten erblickten wir einen wunderbaren Sternenhimmel. Ganz deutlich über uns die Milchstraße, fast am Horizont der Große Wagen. Wir waren ja auch weit entfernt von den großen Städten, hier war so gut wie kein Lichtsmog. Kann man in den Großstädten bei uns die Milchstraße erkennen?
Wir sind übrigens immer noch das einzige WOMO hier, weit und breit keine Menschenseele.

Danach in der Nacht trommelte wieder Regen auf unser Dach. Früh kam aber wieder die Sonne durch, begleitet aber von dunklen Wolken. Wir ließen uns aber davon nicht beeindrucken und machten uns auf dem Weg zum Donon. Vom Pass müssen wir dazu 300 Höhenmeter bewältigen. Anfangs ließ es sich gut laufen, doch dann ging das Laufen in Steigen über. Große Gesteinsbrocken mussten überwunden werden, ganz schön anstrengend. Nichts für Sandalenwanderer, obwohl hier oben auch schon die Römer waren.

Erst erblicken wir den Sendeturm und dann auf dem Gipfel einen Tempel. Der Donon war schon in vorgeschichtlicher Zeit befestigt und umkämpft. Reliefsteine, Stelen und andere Funde erinnern an die Anwesenheit von Kelten, Römern und christlichen Menschen. Und heute, am 19. September 2015 haben Sachsen den Gipfel erklommen. Der weithin sichtbare Tempel ist nicht so alt wie er scheint, er wurde 1869 als Museum erbaut.

Von hier oben hat man ebenfalls eine phantastische Rundumsicht. Die gusseisernen Richtungstafeln weisen sogar die Richtung, in der Dresden liegen soll. Dresden ist aber im Wolkennebel verschwunden. Zeitweilig sieht man nicht einmal den nur einige hundert Meter entfernten Sendeturm.

Den Abstieg machen wir uns leicht, wir laufen die Straße. Damit ersparen wir uns das bestimmt mühevolle und in die Knie gehende hinabsteigen über den „kurzen“ Weg. Wer mit dem Steigen so seine Schwierigkeiten hat, der sollte auch auf der Straße bis zum Sendemast gehen. Etwas weiter, aber nicht so „alpin“.

Das Ganze hat so 3 Stunden gedauert und wir fahren erst einmal wieder hinunter ins Tal, Wein nachtanken.

Nun steuern wir einen Campingplatz an. Das WOMO muss ent- und versorgt werden und wir sehnen uns auch nach einer Dusche und WLAN. Das finden wir auf dem Weg nach Savern/Zabern in Wangenbourg auf dem Camping Municipal Les Huttes in Wangenbourg-Engenthal. Wir werden sehr freundlich aufgenommen, man spricht auch deutsch hier, und die WOMO-Plätze sind sehr schön angelegt.

Koordinaten: 48°36'57.1"N 7°18'26.3"E

Die Sanitäreinrichtungen sind neu, es gibt Waschmaschinen, alles top. Nur, wir sind aber das erste Mal auf einem Campingplatz in Frankreich, das Toilettenpapier muss man selbst mitbringen. Und die Toilettenbecken haben keine Brillen, obwohl die Löcher für die Befestigung im Porzellanbecken vorhanden sind. Wie benutzt nun so einer wie ich, der etwas längere Sitzungen gewöhnt ist und nicht so kräftige Oberschenkel wie ein Skirennläufer hat, damit er die ganze Zeit in der Hocke ist, diese Toilette? Nun, das Becken war sauber und gar nicht so kalt. Setzen sich die Franzosen aber wirklich auch auf das nackte Porzellan? Vielleicht frage ich morgen den netten Platzwart.

Sonntag, 20. September 2015

 Ich habe ihn gefragt! Die Toiletten ohne Brille seien der neueste Standard auf allen neuen Campingplätzen in Frankreich. Meine Frage: „Zeitunglesen beim Geschäft?“ Seine Antwort war ein Lächeln. „Setzt man sich einfach so darauf?“ Er sagte, „Ja ich setze mich halt so darauf“. „Das ist doch kalt!“. Er: „Wir haben doch geheizt, auch im Winter“. Damit hatten wir das Problem geklärt.

Nun fahren wir nach Saint-Luis Arzviller. Hier befindet sich ein Schiffshebewerk des Rhein-Marne-Kanals. Das Besondere daran ist, dass die Schiffe in einem quer zum Hang liegenden Trog eine schiefe Ebene mit einem Höhenunterschied von 44 m befördert werden. Man kann auch mit Ausflugsschiffen die Passage über die vielen Schleusen von Saverne (Zabern) aus erleben.

Parkplatz „unten“: 48°42'45.4"N 7°13'03.0"E

Wir fahren aber weiter nach Saverne hinein und gleich wieder heraus zur Burg Haute Barr. Eine andere Straßenverbindung gibt es nicht. Kurz vor der Burg gibt es aber ein bemerkenswertes Technisches Denkmal: Der optische Télégraphe Chappe. Er wurde 1794 in Betrieb genommen und ermöglichte mithilfe geometrischer, leicht erkennbarer Signalzeichen, Nachrichten in kurzer Zeit über große Entfernungen zu übermitteln. Bis 1852 in Betrieb umfasste das Netz etwa 550 Stationen über insgesamt 4000km. Danach kam für dieses System durch den elektrischen Telegraphen das Aus. Wir hatten Glück, an diesem Wochenende war in Frankreich der Tag des offenen Denkmals und so wurde uns von den dortigen Vereinsmitgliedern, der den Telegraphen 1968 aus Trümmern wieder aufbauten, alles wunderbar erklärt.

Nur wenige Schritte davon besteigen wir die Burg Haut Barr. Sie war im Besitz der Bischöfe von Straßburg, wurde aber im Dreißigjährigen Krieg zerstört. Bischof Johannes hatte hier die Hornbruderschaft eingerichtet. Der Name kommt von der Aufnahmeprüfung, man musste ein 11 Liter fassendes Horn leeren.

Parkplatz: 48°43'25.9"N 7°20'15.0"E

Nachdem wir die herrliche Aussicht genossen haben, weit im Dunst konnten wir sogar das Münster von Straßburg sehen, fahren wir nach Savern hinein. Der Reiseführer verspricht: „Schöne Fachwerkhäuser, hübsche Straßencafés, flanieren am Kanal, einen lohnenswerten Bummel über die Grand´Rue“ Ich sage wieder: Naja. In Reiseführern steht eben viel.

 

Zeit wird es nun, dass wir uns einen Übernachtungsplatz suchen. In Zabern gibt es einen WOMO-Stellplatz. Heute findet aber daneben ein Volksfest statt. Da ziehen wir doch lieber ein ruhigeres Plätzchen vor.

Wir fahren wieder Richtung Schiffshebewerk. Fahren aber zu dem alten Kanal, der durch das heutige Schiffshebewerk stillgelegt wurde. Der Schleusenkanal wurde 1853 gebaut, damit der Rhein-Marne-Kanal die Vogesenschwelle überschreiten konnte; er umfasste 17 Schleusen über 3,8 km. Um diese zu überwinden brauchte man fast einen ganzen Tag. Radweg, Wanderweg sind an diesem alten Kanal neu angelegt wurden und an der Schleuse Nr. 3 auch ein großer Parkplatz. Hier stehen wir nun.

In einem öffentlichen Bücherschrank finden wir sogar ein paar deutschsprachige Bücher.

Parkplatz: 48°43'28.7"N 7°11'04.2"E

 

 

Montag, 21. September 2015

Heute hat uns wieder einmal die Sonne geweckt. Der alte Schleusenkanal hat uns gestern gut gefallen und so wandern wir heute Vormittag entlang des Kanals. Die Häuser der Schleusenwärter werden heute restauriert, teils als Ferienwohnungen, teils als Heime für Vereine. Wir gehen bis zur Schleuse 10 und kehren dann um. Eine anderthalb Stunde schönen Weges.

Unsere Weiterfahrt führt uns nach La Petite Pierre. Kurz davor biegen wir aber von der Hauptstraße ab und fahren nach Graufthal. (48°49'10.4"N 7°16'51.1"E)
Der Ort wird von überhängenden, rosafarbenen Sandstein überragt. Diese Überhänge wurden ausgenutzt und drei Felsenhäuser daran gebaut, die heute restauriert sind und uns Besuchern den Lebensraum der früheren Bewohner entdecken lassen. Die letzte Bewohnerin, die Catherine Oppermann, ist 1958 dort gestorben. Der Felsen bildet in den Häusern den Boden, die Rückwand und die Decke, das Dach. Wir hatten schon im Fernsehen in einem Film über den Elsass davon gesehen. Auch heute wurde in den Häusern ein Film gedreht.

 

Im Restaurant „Au Cheval Blanc“ haben wir dann zu Mittag gegessen. Wie fast alle anderen Gäste das Menu de Jour, das Tagesmenü. Diese 12 Euro haben sich gelohnt.

Das Menü bestand aus einer schmackhaften legierten Suppe mit Pilzgeschmack, dem Hauptgericht Blutwursttorte auf Möhren und Sellerie mit Bratkartoffeln und einem Dessert.

Ganz toll und in einem wunderbaren Ambiente. Nicht zu vergleichen mit dem Mittagessen am Col de la Schlucht. Dort hätten wir wirklich nach dem Studium der Speisekarte wieder gehen sollen.

Nun fahren wir nach La Petite Pierre. Auf hohem Bergrücken erhebt sich dort das Schloss. Dort gibt es laut Karte auch einen Parkplatz, den ich im Navi eingegeben hatte. Aber meiner holden Beifahrerin war die Spitzkurve und Auffahrt zu steil, so dass sie mich anwies, weiter geradeaus zu fahren und dort lieber einen Parkplatz zu suchen. So fuhren wir durch den ganzen Ort, erst am anderen Ortsende fanden wir an der zugeparkten Straße einen Platz. Das Ergebnis war nun, zum Besuch der Burg mussten wir erst wieder ca. 1,5 km durch den Ort zurücklaufen. Dann sahen wir, dass der Parkplatz, den ich anvisiert hatte, genügend freie Plätze hatte. Eignet sich sogar zum Übernachten. Ich habe mir schon oft geschworen, nicht mehr auf solche Anweisungen von der Seite zu hören, ich falle aber immer wieder darauf herein. Wahrscheinlich, weil ich meinen Burgfrieden im WOMO haben will.

„Mein“ Parkplatz: 48°51'24.8"N 7°19'06.9"E

Die Burg war geschlossen, Aussicht gab es auch keine, also wieder die 1,5 km zurück.

   

Wir sind nun schon in den Nordvogesen und Bitche mit der Zitadelle ist nicht mehr weit. Dort ist auf dem riesigen Parkplatz auch ein Teil für WOMOs reserviert, auch mit einer Ver- und Entsorgungsstation. Die 5 parzellierten Stellplätze sind schon besetzt, so stellen wir uns eben auf dem riesigen leeren Platz an eine andere Stelle.

Stellplatz: 49°03'15.7"N 7°26'03.4"E

Bis zum Abendbrot ist noch Zeit und wir laufen auf dem Wall hoch oben über dem Ort Bitche einmal um die gesamte Zitadelle. Ein gewaltiges Bauwerk.

In der Wikipedia ist davon zu lesen:

Touristischer Hauptanziehungspunkt ist die ab 1680 von Vauban errichtete Zitadelle. Die im Krieg von 1870/1871 genutzte Zitadelle - sie war Rückzugspunkt der Soldaten aus Froeschwiller-Woerth und Metz - hielt der Belagerung vom 8. August 1870 bis zum 26. Februar 1871 stand. Nachdem Napoléon III. die Kapitulation unterschrieben hatte, wollten die Preußen die Festung übernehmen. Commandant Teyssier lehnte aber angeblich mit den Worten ab: „Frankreich hat kapituliert, ich aber nicht“. Die Festung hielt sich noch bis zum 25. März 1871. Die preußische Armee erlaubte den Abzug der französischen Soldaten unter Waffen. Die Preußen nahmen die Zitadelle erst in Besitz, nachdem alle Franzosen - auch die Zivilisten - die Zitadelle verlassen hatten.

 

Dienstag, 22. September 2015

 In der Nacht hat es wieder geregnet und am Morgen sieht es auch nicht besser aus. Wir haben uns für heute sogar den Wecker gestellt. Wir wollen bei Lembach das „Four à Chaux“ besichtigen und laut Reiseführer beginnt die Führung dort 10:30 Uhr. Dieses Bunkergelände mit seinen sechs Kampfblöcken war im Zweiten Weltkrieg ein Teil der Maginot-Linie. Kurz nach Zehn waren wir dort, eben verschwand die geführte Gruppe hinter der Stahltüre. Die Führung begann schon 10:00 Uhr.

Parkplatz zum Fort: 48°59'34.8"N 7°47'36.3"E

Gar nicht weit weg liegt da Fort de Schoenenbourg, das ebenfalls zur Maginotlinie gehört. Das Fort ist noch im Originalzustand und vollständig eingerichtet. Das Fort ist aber erst ab 14:00 Uhr geöffnet. (48°57'59.2"N 7°54'43.9"E)

 

Also fahren wir über Lauterbourg an den Rhein und suchen uns einen geeigneten Stellplatz am Rheinufer. Den finden wir bei Seltz, genau gegenüber dem Stellplatz, an dem wir vor zwei Wochen gestanden haben, nur auf deutscher Seite, bei Rastatt.

Ein Spaziergang am Rhein, ein „französischer Hamburger“ (Beefsteak im Baguette) am Imbiss, Lesen, den regen Schiffsverkehr beobachten – das war für heute unser Tag.

Parkplatz am Imbiss, inoffiziell?: 48°53'21.2"N 8°08'02.9"E

 

Mittwoch, 23. September 2015

 Heute ist unser letzter Tag in Frankreich und in den Vogesen. Für heute Abend haben wir eine Verabredung in Nothweiler mit Elsbeth und Ingo. Sie haben dort auch eine Ferienwohnung, wo wir schon oft zu Gast waren, als wir noch kein WOMO hatten. Jetzt fahren wir so aller zwei Jahre mal vorbei. Es ist immer wieder ein herzliches Wiedersehen.

Doch bevor wir nach Nothweiler fahren, besuchen wir noch Wissembourg

Günstiger Parkplatz: 49°02'16.3"N 7°56'07.0"E

Das ist ein schönes Städtchen, immer wieder eines Besuches wert. In der Innenstadt war heute ein großer Markt aufgebaut. Hier hatte ich dann auch etwas zu Mittag bekommen: eine Kalbsbratwurst vom Grill. Als leidenschaftlicher Bratwurstesser hat sie mir ganz gut geschmeckt. Sie steckte zwar nicht in einem Brötchen, sondern, es war aber auch nicht anders zu erwarten: in einem kleinen Baguette. Hinterher hatte ich eine ordentliche Knoblauchfahne, laut Ulla. Ich habe nichts gemerkt.

Danach fahren wir wieder nach Deutschland. Bier auftanken, die vielen angesammelten Plasteflaschen, die wir in Frankreich nicht losgeworden sind. Dort gibt es kein Pfand auf Getränkedosen und Plasteflaschen.

Und dann waren wir in Nothweiler angekommen. Hier auf dem Stellplatz (Parkplatz) am Ortsrand und direkt an der Grenze zu Frankreich standen wir schon öfters.

49°03'57.6"N 7°47'43.8"E

 

Elsbeth und Ingo erwarteten uns schon, sie hatten einen „Pfälzer Abend“ vorbereitet. Das Wiedersehen war äußerst herzlich und das Abendessen dann typisch pfälzisch. Saumagen, Leberknödel und Bratwurst, dazu Sauerkraut und Kartoffelbrei. Wir waren „genudelt“, das ist hier aber nicht der richtige Ausdruck, es gab ja gar keine Nudeln. Alles hat so gut geschmeckt. Elsbeth hat für uns auch noch vorgesorgt, wir können wieder Saumagen mit nach Hause nehmen.

Weit nach 23 Uhr sind wir wieder in unserem WOMO und haben durch diverse Alkoholitäten auch die nötige Bettschwere.

 

Donnerstag, 24. September 2015

 Die Bettschwere war in der Nacht nur langsam abbaubar, so dass wir erst gegen halb Zehn aufstanden. Heute haben wir auch eine lange Fahrt vor uns. Wir fahren nach Hackenheim. Das liegt bei Bad Kreuznach und in Hackenheim ist das Weingut von Uwe Schöneich. Die Fahrt dorthin verlief ohne größere Staus und so konnten wir erst noch einen Stadtbummel durch Alzey einschieben. Alzey wir schon im Nibelungenlied erwähnt mit einem Volker von Alzey. In der Stadt heißt dann auch alles Volker: Einkaufszentrum, Buchladen, Gaststätte, Imbiss, Schule usw.
Auch sonst scheint man hier nicht ganz mit der Zeit zu gehen: Es gibt eine Ostdeutsche Straße.

Nach 16 Uhr sind wir schon in Hackenheim. Winzer Uwe Schöneich hat noch zu tun, es hat eben die Weinlese begonnen. Nach Sechs hat er dann Zeit vor uns und zeigt uns erst einmal voller Stolz sein neu gebautes Weingut, mit Wohnung, Vinothek und Veranstaltungsraum. Natürlich alles mit modernster Technik, da hat er wohl ein Fable dafür. Vieles ist noch nicht fertig, aber bald. Dann lädt er zur Weinprobe und baut sein ganzes Sortiment vor uns auf. Und so probieren wir. Und die Entscheidung ist schwer, welchen Wein nehmen wir denn nun mit?

   

Wir haben es aber entschieden, wir nehmen eben mehrere Sorten mit. Nun haben wir Mühe, die vielen schweren Kartons im WOMO zu verstauen. Aber auch das haben wir geschafft.
Tipp: Weingut Schöneich: http://www.weingut-schoeneich.de/

Stellplatz am Bonnheimer Hof: 49°49'45.4"N 7°54'29.1"E

Hier am Bonnheimer Hof gibt es auch einen Tierpark.


Freitag, 25. September 2015

 Die Weinprobe lieferte auch gestern wieder die Bettschwere, wieder war es erst halb Zehn Uhr, als wir aufstanden. Da hing schon ein Beutel mit frischen Brötchen und Croisants an unserem WOMO. Ein schöner Gruß von unserem Weinbauer. Er kam dann auch wieder mit dem Trecker vorbei, so dass wir uns herzlich bedanken konnten und vielleicht sehen wir uns nächstes Jahr wieder.

Wieder lagen über 200 km vor uns. An Frankfurt vorbei ging es recht zügig.

  

Ab ca. 80 km vor Würzburg auf der A3 aber ging es bis Würzburg nur noch sehr schleppend. Hier reiht sich Baustelle an Baustelle. Vor Würzburg verließen wir die Autobahn und fahren auf Landstraße bis Kitzing. Hier gibt es einen Stellplatz direkt am Main. Wir wollten aber nur Toilette entsorgen und Frischwasser tanken. Mit Frischwasser gab es so seine Schwierigkeiten. 10 Cent sollten 8 Liter Wasser kosten, dafür kamen aber höchsten 2 Liter aus dem Hahn. Zum Schluss hatte ich dann 10 Liter für 60 Cent. Hier müsste einmal das Eichamt kommen. Laut Stellplatzführer kostet der Platz 5,-€, aber das war vor 4 Jahren. Heute kostet er 9,-€. Das ist uns für nur Schlafen zu viel und so fahren wir nach Veitshöchheim. Hier soll es, ebenfalls am Main, einen kostenlosen Platz geben.

Um dahin zu gelangen, müssen wir auf dem Stadtring durch Würzburg. Freitag, 16:30 Uhr, es geht fast nichts mehr. Nach 20 Minuten haben wir uns dort durchgequält. In Veitshöchheim erwartet uns ein Stellplatz ohne Alles, die für WOMO reservierten 5 Stellflächen sind natürlich belegt. Daneben ist aber noch genug Platz.

Stellplatzkoordinaten: 49°50'10.7"N 9°52'08.9"E

Abendbrotzeit. Wir spazieren am Main entlang, es gibt hier eine sehr schöne Uferpromenade.

Wir entscheiden uns für das Abendessen im Restaurant Fischerbärbel.

Schön eingerichtet, Ulla nimmt Knusperkarpfen (Filetstreifen vom Karpfen, knusprig gebacken) mit hausgemachten Kartoffelsalat. Ich wähle ein Frankfurter Schnitzel (Schnitzel mit Grüner Soße und Schwenkkartoffeln). Die Grüne Soße ist eine hessische Spezialität, eine kalte Kräutersoße, und die gibt es auch zu gekochten Eiern, zu Tafelspitz, zu Rinderfilet. Mir als Sachse hat es geschmeckt.

 

Sonnabend, 26. September 2015

 Bevor wir Veitshöchheim wieder verlassen besuchen wir den Rokokogarten mit dem Schloss. Über 200 Skulpturen bevölkern die Gartenanlage. Tierdarstellungen, steinerne Hofgesellschaft und Götter und Künste sind bildhaft mit vielen Details dargestellt. Mir fiel auf, dass die Damen alle sehr verhüllt dargestellt wurden, im Gegensatz zu anderen Gärten. Hier war eben die Sommerresidenz der Würzburger Fürstbischöfe, während die barbusigen Skulpturen in den Gärten der weltlichen Fürsten stehen.

Nun ist es schon Mittag, wir starten unverzüglich Richtung Osten. In der Fränkischen Schweiz, in Ebermannstadt, machen wir noch einmal Halt. (49°46'58.7"N 11°11'19.5"E)

Im Gasthof Resengörg essen wir zu Abend, Fränkisches Schäuferla. Eine im Ofen gebackene Schweineschulter. So richtig war die aber nicht gelungen, es hatte den Anschein, dass das Schäuferla nicht frisch aus dem Ofen war. Es schmeckte sogar regelrecht alt. Die Soße dazu war auch nicht vom Schäuferla, sie war irgendwie irgendeine braune dunkle Bratensoße. Schade, aber das weiß man vorher eben nicht. Das nächste Mal, wenn ich wieder einmal Schäuferla in Franken essen sollte, dann frage ich, ob es frisch aus dem Ofen kommt.

  

Hinterher tat aber ein Marillenschnaps sehr gut.

Als wir wieder zum WOMO kamen, saß die etwas ältere WOMO-Besatzung im Nachbar-WOMO (Kennzeichen BA) immer noch im Führerhaus, immer noch nach vorn herausschauend, mittlerweile nun schon 3 Stunden. ? Sollte das unsere Zukunft sein, wird das WOMO verkauft.

 

Sonntag, 27. September 2015

 Übrigens hat der Marillenschnaps doch nicht ganz geholfen. Früh gegen 5 Uhr trieb es mich aus dem Alkoven auf die Toilette, bin regelrecht nach hinten raus explodiert. Nicht vorzustellen, wenn das oben im Alkoven passiert wäre.

 Nun geht es aber nach Hause. Wir fahren aber weiter an der Wiesent entlang. Nach Pottenstein kommen wir zur Teufelshöhle. Ein Besuch ist zu empfehlen, wenn man mit dem WOMO dort einen Parkplatz bekommt. (49°45'15.3"N 11°25'16.8"E)
Hier ist auch eine Forellenzuchtanlage und wir kaufen eine schöne große, frisch geräucherte Forelle. Damit ist für heute Abend das Abendbrot gesichert. Am frühen Nachmittag erreichen wir dann Chemnitz und wir können in aller Ruhe das WOMO wieder ausräumen.

   

 

Ulla und Achim Schöneich

www.schoeneich-chemnitz.de

e-mail: info@schoeneich-chemnitz.de

 

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