UR – Frankreich/Italien - 05.04 - 18.04.2014

NANCY

 

Es kann losgehen in die Frühjahrsferien. Alle Systeme an Bord sind gecheckt! Alle? Was wir uns diesmal wirklich „gönnen“ wollen, ist eine Fahrt auf eine öffentliche Waage (findet man gegoogelt z.B. bei Recyclinghöfen).  In vielen Foren wurde darüber schon geschrieben. Dabei wird oft heftig diskutiert und gerechnet, aber im Grunde muss man einfach nur wiegen und schauen was rauskommt. Kurz gesagt: ´Ne ganze Menge! Wir hatten zwar alles drin und dran (und vollgetankt), aber auch schon ein paar Sachen weggelassen, die man vielleicht doch nicht braucht. Wir liegen mit mehr als 100 kg über dem zulässigen Gesamtgewicht von 3,50 Tonnen. Ein Schlag ins Kontor ist natürlich unser Motorroller. Ohne ihn wären wir im Limit. Allerdings sind wir auch nur zu zweit. Mit vier Personen plus Gepäck hätten wir das gleiche Problem. Also nochmal alles auf den Prüfstand, auch die kleinsten Dinge! Die 11 kg Gasflasche gegen eine Aluflasche getauscht (bringt ungefähr 6 kg) und natürlich Wasser abgelassen. Bei der ganzen Aktion geht es nicht nur um die Überladung des Fahrzeuges, sondern auch um das Bußgeld falls man (besonders im Ausland) gestoppt wird. Da sich der Tank leider immer wieder leert, kann man wahrscheinlich auch davon ausgehen, bei einer Prüfung noch etwas leichter zu sein. Das sind, beim Diesel, ungefähr 0,830 kg pro Liter.  Macht das, mit dem Wiegen, wirklich mal! Man verschätzt sich ganz schön. Gekostet hat uns das übrigens 5,-- €! Nun aber genug gefachsimpelt.

 

Stellplatz in Wipperfürth - Zentrumsnah am Sportplatz

 

Los geht’s am Freitagnachmittag! Es soll diesmal, tatsächlich, nicht nach Italien, sondern nach Frankreich gehen. Wir fahren 4 Stunden bis zum Zwischenstopp in Wipperfürth.

... nur das Wetter könnte wirklich besser sein

 

 

Das liegt, grob gesagt, im Dreieck Remscheid, Gummersbach und Bergisch Gladbach. Der gebührenfreie Stellplatz (5 Womos auf einem Parkplatz) „Ohler Wiesen“ befindet sich direkt an der Wupper und einem kleinen Fußballstadion des hiesigen Vereins. Hier wird noch gespielt. Das stört uns aber nicht und wir beschließen, nach kurzem Abendbrot, uns schlafen zu legen. Noch ein Blick auf die Solarladung! Komisch, die Lampen am Laderegler sind alle erloschen! Irgendwas nicht in Ordnung? Die kurze Antwort: Alles gut! Für „Insider“: Die Ladeanzeige der vorigen Generation blinkte wenn es draußen zu dunkel wurde. Bei den neuen MPP Solarregler gehen auch drinnen die Lichter aus. Wieder an, gehen unsere Lichter mitten in der Nacht. Mit Wachhund (der zu Hause Dienst schiebt) wäre das wohl noch eher passiert. Auf dem Parkplatz feiern ein paar junge Männer in ihrem Auto „was auch immer“. Aus den zu vernehmenden Wortfetzen, kann man aber schließen, dass es sich um zivilisierte Leute handelt und wir wohl mit keinem Überfall rechnen müssen. Das morgendliche Frühstück „genießen“ wir bei 10 Grad und Regen. Wir tanken, natürlich im, auf der Tour liegenden, Ort Wasserbillig in Luxemburg. Hier ist nämlich auf jeden Fall der Diesel billig: 1,18 €/Liter!

(Nur mal so, aus der Serie „Hat sich nix verteuert“: Vor genau 10 Jahren haben wir hier 0,66€/Liter bezahlt).

Mit viel Glück haben wir noch einen Platz bekommen

 

Um kurz vor 15:00 Uhr erreichen wir Nancy. Für uns ist dieses Ziel interessant, weil unsere Tochter hier ein Auslandssemester verbringen will. Die Stadt wirkt im ersten Moment größer als angenommen, aber unser Navi bringt uns sicher zum Stellplatz am Hafen „Porte Saint Georges“. Es stehen ein paar Womos dort, die noch freien Plätze sind mit Flatterband abgesperrt. „Na, ob das was wird?“ Es wird! Im gleichen Moment erscheint der Hafenmeister, der uns auf Deutsch (!) begrüßt! Er weist uns einen Platz zu, unterhält sich sehr nett mit uns und wir bezahlen gern die 12,40 € für eine Nacht. Man hat auf der linken Seite eine Parkplatzreihe für Stadtbesucher, auf der anderen eine kleine Promenade am Hafenbecken. Hier liegen ein paar Hausboote und kleinere Yachten.

Das "blaue" ist das Büro des Hafenmeisters

 

Auch gibt es hier, neben dem kleinen Büro, eine top gepflegte Sanitäranlage, die man tagsüber nutzen kann. Das Ganze mitten in der Stadt. Die Atmosphäre stimmt schon mal. Das intensiviert sich noch, während wir in das Centrum laufen.

Der Blick aus dem Fenster
Wir machen uns auf den Weg in die Innenstadt

 

 

Vorbei an eindrucksvollen Gebäuden und gekreuzt von einer modernen Straßenbahn zieht es uns zu Gold verzierten Gittertoren! Place Stanislas! Absolut sehenswert. Ein großer Platz (Unesco Weltkulturerbe), umgeben von klassizistischen Gebäuden. Und mittendrin das Volk. Heute gerade beim Schauen des Daviscups auf einer Großleinwand. Ja, uns fällt das rege Treiben besonders auf. Die Stadt wirkt lebendig ohne zu erdrücken.

 


Place Stanislas
Public Viewing - Davis Cup 2014
Rue Sainte Catherine
Tolle Deco
Es ist Samstag und wir bummeln über den gut sortierten Markt
Zum Abend kommt endlich auch die Sonne

 

 

Wir genießen die fremden Eindrücke. Ob gesprochenes oder geschriebenes Wort, die Gerüche aus Läden auf der Straße oder im „Marche Central“. Unser Start in Frankreich ist mehr als geglückt!

 


 

 

 

Am nächsten Morgen geht es weiter. Wir wollen auf Landstraßen entlang der Rhone dahingleiten. Das gelingt auch ganz gut und man spürt immer etwas mehr Frankreich. Von vielen haben wir schon gehört, dass ein tolles Land für Wohnmobilfahrten sein soll. Schon allein, wie oft es kostenlose Entsorgungsstellen an Parkplätzen gibt! Wir fahren und tanken (1,439 €/Liter Diesel) über Lyon ca. 80 km weiter bis „Tournon sur Rhone“. Hier soll es einen Stellplatz geben. Gibt es auch, allerdings ist er bis zum letzten Platz besetzt. Bei der Weiterfahrt durch den Ort erahnen wir, was uns entgangen ist. Schade! Aber wir haben keine Lust mehr und wollen eigentlich nur noch irgendwo stehen. Unser Navi fängt an zu bocken und findet einfache Adressen nicht mehr bzw. gibt es dann dort nix für Womos. Etwa 13 km weiter auf der D86 überrascht uns ein Hinweisschild. Den Hinweis darauf deuten wir, der französischen Sprache nun so gar nicht mächtig, richtig. Bei dem „Parkverbotschild“ taucht das Wort „sauf“, was in diesem Fall so viel wie „ausgenommen“ heißt, vor einem Wohnmobilsymbol, auf.

 

 

 

Blick vom Weinberg in Cornas
Womostellplatz für 4 Womos kostenfrei - sogar für Ver- und Entsorgung
Cornas - 3 Minuten vom Stellplatz ein Bäcker mit wirklich gutem Vollkornbaguette

 

Man steht hier direkt am Weinberg, auf den man kraxeln kann, bei herrlichem Sonnenschein und, man glaubt es kaum, kostenlos. (Entsorgung inbegriffen). So 4 bis 5 andere haben sich auch hierher „verirrt“. Wir schnacken ein bisschen und unser Nachbar spricht uns auf unser neues Fahrzeug an, das er aus Testberichten kennt. Wir kannten diesen Typ vorher nicht. Aber scheinbar fällt es gerade wegen dieser „exotischen Folienlackierung“ auf! Wir lassen den Abend ausklingen und genießen das, was das Leben in Frankreich auch ausmacht: Das Land, die Sonne und den Wein!

Am Morgen kurz zu Fuß zum Bäcker. Vielleicht geht die Bestellung ja auch ohne große Zeichensprache. Der Franzose hinter dem Tresen ist jedenfalls super bemüht und nett! Fällt uns schon wieder auf!

 

 

Ein letzte Blick auf den Stellplatz, dann fahren wir weiter

 

Knapp 2 Stunden und rund 110 km weiter befindet sich „Le Pont d’Arc“ im „ Dèpartemente Ardèche“, nahe der Stadt „Vallon-Pont-d‘Arc“. Es ist eines, von „148“ Zielen, die wir uns für diesen Urlaub, gesteckt haben. Aber genauso, wie man nicht alle „Mails checken“ muss, werden auch nur eine Handvoll übrigbleiben.

 

 

 

Da ist sie also, die berühmte Pont d'Arc ....
.. und Ana

 

Die „Arc“ daran ist eine Steinbrücke über den Fluss „Ardeche“. Sie ist auf natürliche Weise, durch Abtragungen des Kalksteins, entstanden. Lässt sich schon anschauen! In der Gegend gibt es einige Campingplätze, die aber teils, wegen der Jahreszeit (07.04.) noch geschlossen sind. Der „l’Ardéchois“ hat aber, bei diesem Wetter, seine Tore schon geöffnet. Die Adac-Karte nehmen sie erst in der Saison, aber auch so gibt es einen „spécial“ Preis von 28,70. Ist es uns wert!

 

Ein wirklich parkähnlicher Campingplatz - was fürs Auge!

 

 

Ein, ebener, Topp-Platz, umgeben von kleineren Hügeln und Felsen. Schöne Poolanlage. Sofort rein! Danach gegrillt und darauf einen Liter kalten Weißwein (Rivaner) Wir sind jetzt in Frankreich angekommen.

 

 

 


Vom Campingplatz aus: super Einstieg für Kanufahrten auf der Ardeche

Ramatuelle  08.04. - 11.04.2014

 

Richtung Cote d`Azur. Genauer zum „Camping des Mures“. Den haben wir uns im Internet ausgeguckt. Er liegt in der Bucht praktisch gegenüber von St.Tropez kurz vor Port Grimaud. Aber wie das mit dem „Ausgucken“ und Internet so ist. In der Wirklichkeit sieht es oft anders aus. Es liegt vielleicht auch daran, dass wir uns grad mal in der Vorsaison befinden und alles noch recht unbewohnt erscheint. Das scheint allerdings nicht nur so. Wir checken bei einer, wieder überaus freundlichen Französin, ein und suchen uns einen Platz. Man hat ja meist sofort eine Sympathie für die eine oder andere Seite.

 

Nach kurzer Zeit stehen wir, hadern aber noch mit unserer Entscheidung. Okay, der Satellitenempfang klappt, aber es gibt ja doch noch ein paar andere Bewertungskriterien. Jedenfalls will so rechte „Muggeligkeit“ nicht aufkommen. Als wir feststellen, dass auf diesem Platzteil der Strom noch nicht eingeschaltet ist, die Sanitäranlagen noch katastrophal aussehen und wir auf den Anderen, „ungeliebten“ müssten, gibt uns das den Rest. Wir checken, mit mehrmaligem Pardon, bei der immer noch super freundlichen Rezeption, wieder aus. Da uns die Plätze, die wir im Vorbeifahren gesehen hatten, auch nicht zusagten, hilft jetzt nur Plan B! Das heißt, es gibt fast überall, egal wo man ist, in der Nähe einen CP, den alle toll finden und der mindestens 25 Sterne hat. In diesem Fall ist es der „Les Tournels“.
 

Einfahrt les Tournels
Rezeption - aus einer anderen Perspektive

 

Gut, er hat vom ADAC so 4,5 Sterne, aber ob er uns gefällt? Er liegt jedenfalls ein kleines Stück weiter bei Ramatuelle. Leicht hügelig dorthin, aber nicht schlimm. Wir parken vor der Schranke.

Es macht, auf den ersten Blick, alles einen sehr „professionellen“ Eindruck. Die Damen vom Empfang, na klar, freundlich, sprechen Englisch. Er hat dieses Jahr seit dem 29.03. geöffnet und wir drücken rund 28 € pro Nacht ab. Wir sollen uns erst einen Stellplatz aussuchen und dann zurückkommen. Klappt alles. Er ist terrassenartig angelegt, aber man hat keine Probleme beim Rangieren, da auch die asphaltierten Wege breit genug sind.

 

Rechts unser Stellplatz
Noch einmal vom Nachbarstellplatz fotografiert mit Lillybaert

 

Da fast überall große Bäume stehen, muss man ein wenig auf das „Satellitenloch“ achten, besonders während der „Champions-League“ Phase.  Während wir uns „einrichten“ und unseren Roller abladen, werden wir von dem französischen Ehepaar hinter uns beobachtet. Der freundliche (wir zählen mal das Wort „freundlich“ während des Aufenthalts in Frankreich) Herr spricht uns in Englisch(!) auf unseren Heckträger an, nicht ohne sich vorher zu entschuldigen, dass er kein Deutsch könne! Als wir alles chico haben, wollen wir uns die hoch gelobte Badelandschaft ansehen.


 

Eine der schönsten Badelandschaften, die wir je gesehen haben
Überall sehr gemütliche Liegen
Tische des Außenbereichs des Restaurants zwischen alten Olivenbäumen

 

Es gibt hier sogar ein Hallenbad, das man allerdings extra bezahlen muss. Ja, wie soll man es sagen? Kurz: Toll! Etwas länger: Wir sind immer kritisch, wenn etwas so auf Hochglanz poliert wird, weil wir das eigentlich gar nicht brauchen. Braucht man auch nicht. Jetzt kommt‘s: Aber! Wirklich schön angelegt. Verschiedene Ebenen, viel mit Holz, Bar, Restaurant. Im Wasser gibt es eine Art „Rundkurs“ mit leichter Strömung. Insgesamt ist es bei diesem Platz jedenfalls so, dass er hält, was er verspricht.

Gut, es gibt „immer“ was zu meckern. Die Pizza kostet hier 14 Euro (Puh!) und auf dem Campingplatz gibt es keinen Laden. Der Nächste, und das ist auch der Einzige in 10 km Umkreis, ist 700 m entfernt. Er ist auch recht klein. So richtig „groß Einkaufen“ also vorher! Oder halt mit dem Zweirad los. Aber geben Sie bitte Acht: Untrainierte Körper sollten, wegen der Steigungen, hier auf eine Unterstützung durch einen Motor, nicht verzichten! Auch ein Strand ist zu Fuß schlecht erreichbar. Genauso wie eine Stadt oder gar eine Promenade. Das muss man halt nur wissen. Jedenfalls in der Vor- oder Nachsaison. In der Hauptsaison gibt es einen Shuttleservice. Mit der Erholung haut es jedoch hin. Natürlich ist auch das Wetter „schuld“, wir können wieder wunderbar im Pool baden.

 

Veranstaltungsarena
Phantastischer Ausblick vom höhergelegenen Platzteil
Ein wirklich hübsches Fleckchen Erde - und dann dieses Wetter im April

 

Da wir ja einen Roller mithaben sind wir natürlich mobil. Wir nutzen ihn zum Beispiel um nach St. Tropez zu fahren. Machen wir eigentlich auch nur, weil der Name so gut klingt und man zu viele „Louis de Funès“ Filme gesehen hat. Wir waren vor ewigen Zeiten mal dort (Hochzeitsreise). Hat sich im Grunde nix verändert. Die kleinen Bars und Cafés könnten mal ´ne Renovierung gebrauchen. Sieht auch nicht besser aus als an Nord- oder Ostsee.



 

 

St. Tropez - auf dem Weg zum .....
genau ... Hafen!

 

 

Nach unserer Meinung “lebt“ hier alles vom Image. Zu große Yachten, zu teure Schuhe (gesehen: High Heels für 1250,-- €), halt ein paar Läden von Gucci bis Fiorucci!

 

 

Und natürlich Leute die sich so benehmen als müsste man sie kennen. Wenn das nicht wäre, hätten wir ein normales, kleines Dorf mit Hafen. Aber was soll´s! Wir gucken uns das ab, was wir brauchen und genießen! Es ist hier vom Gefühl schon fast Sommer und so bleiben wir 3 Nächte in Ramatuelle bis es uns weiterzieht. Wir kommen vielleicht mal wieder.

 

 

Cervo - 11.04. - 12.04.2014

In der Ferne Cervo

 

Uns zieht es wieder nach Italien. Stoppen wollen wir in Cervo. Jemand aus dem Forum hatte über den Stellplatz berichtet. Mal schauen. Der kleine, am Berg gelegene Ort, liegt ungefähr 70 km östlich von Menton. Er gehört zu der Vereinigung „schönste Dörfer Italiens“. Geprägt durch mittelalterliche Festungen ist die Stadt fast autofrei. Die engen und steilen Gassen können meist nur zu Fuß bewältigt werden, was wir auch ausgiebig „genießen“.

Tolles Panorama
Und der Blick in die andere Richtung
Kritischer Blick! Letztendlich wurde es ein sehr leckeres Thunfischsteak

 

Wir orientieren uns dann aber wieder „abwärts“, Richtung Meer, um ein wenig auszuruhen und etwas zu essen. Es gibt hier auch eine paar Campingplätze und eine Promenade. Alles ganz okay, kann man sich mal anschauen, aber es ist halt nicht „unser Italien“. Wir finden, trotz stark gefühlter Vorsaison, ein nettes und preiswertes Restaurant. Diese Stärkung war nötig.

Gut besucherter Stellplatz - fast nur Italiener

 

Zurück zum Stellplatz. Auf dem „Area di Sosta Cervo“ können 108 Mobile auf geschottertem Untergrund stehen. Eine Nacht kostet 10 Euro (15 in der Hochsaison/3 Euro Strom).

 

 

 

 

Er eignet sich als Zwischenübernachtung, falls man, wie wir, von Frankreich oder gar von Spanien aus, die Küste nach Italien „abfährt“.

Blick auf den Fluss - abendliches Froschkonzert garantiert!

 

 

 

Lazise  - 12.04. - 17.04.2014

 

Am nächsten Tag geht es (Leser, die unsere Seite öfter besuchen, ahnen „Schlimmes“) an einen Ort der mit „La“ anfängt und mit „se“ aufhört. Zu berichten gibt es hier eigentlich nur ein paar „Updates“. Das ist, im Grunde interessant, da sich zwar bestimmte Eindrücke gut darstellen lassen und oft auch bleibenden Charakter haben, manche Fakten sich aber ändern. Der Check-in auf dem „Spiaggia d´Oro“ ist zum Beispiel, etwas „entschleunigt“. Man muss jetzt erst das Fahrzeug abstellen, sich einen Platz suchen und kann dann zur Anmeldung. Für „Dauergäste“, wie uns, etwas überflüssig, aber naja! Dafür hat das Wetter ein „Upgrade“ bekommen. Es ist diesmal, in den 5 Tagen, die wir hier sind, super sonnig.

Super Wetter im April
Käfertreffen - Da kommen Erinnerungen auf
Und zum Abschluss eines langen Tages ein Glas Vino

 

Am letzten Nachmittag fragt uns unser Nachbar, ob wir nicht auch noch Wein bräuchten. Er kennt da zwei Adressen und so fahren wir mit den Rollern los. Solche Tipps sind immer viel wert und wir merken, dass man oft gerade Naheliegendes nicht kennt. Also: Man fährt die „Via Gardesana“ nur kurz nach Süden, dann die Erste links in die „Via Terminon“ Richtung „Cola“. Nach ca. 2 km steht man meist an einer Ampel vor einer Tordurchfahrt. Davor links und nach ein paar hundert Metern wieder links, führt eine Art Feldweg, direkt zu einem Agriturismo-Betrieb. Hier kann man nicht nur Wein kaufen (und auch trinken), sondern auch essen und übernachten.

Phantastischer Blick auf den schneebedeckten Monte Baldo

 

Der Blick über die Felder bis zu den Bergen steht der Toskana in nichts nach. Falls man nun nicht links abfährt, sondern die Durchfahrt passiert, liegt ca. 1 km hinter Cola an der „Via Pirlaron“ links der nächste Weinhandel. Wir probieren hier einen weißen, süßen „Dollo Knallo“ und nehmen eine Kiste (3 Euro die Flasche) davon mit. Als wir gerade bezahlen und uns der Chef noch eine Flasche Roten zum Probieren schenkt, tauchen 3 Männer in schnieken Uniformen auf. Die Gendarmerie! Der, wahrscheinlich aus deutscher Herkunft, entstehende Gedanke, es könnte jetzt zu einem Alkoholtest kommen, wandelt sich schnell in ein italienisches „Leben und leben lassen“: Die Polizei gönnt sich auch eine Kostprobe! Unser Nachbar hat noch eine Adresse auf dem Zettel. Etwa 500 m weiter, an der „Via Confine“ liegt, auf der linken Seite, eine Schuhfabrik.  Hier gibt es einen Werksverkauf mit günstigen Angeboten. Also, liebe Damen: Falls noch zu viel Geld vorhanden ist…                                          

Die genauen Standorte um das Konto zu erleichtern, findet Ihr auf unseren Google Karten.   

 

Wie man sieht, ist Lazise immer eine Reise wert. Gerade das Hinterland ist superschön und man entdeckt auch wieder etwas Neues. Beim „Auschecken“ alles normal: Bis zum 16.04. kostete es uns 20 Euro die Nacht (10 der Platz/ 5 pro Person). Für den 17. April (bis 21.04.) allerdings schon 31 Euro (17 der Platz/7 pro Person). Es macht schon Sinn, ´mal einen Blick auf den Kalender zu werfen. Bei diesem CP gibt es zum Beispiel übers Jahr 17 verschiedene Tarifzeiten.

 

 

Kitzingen - 17.04.2014

Womo-Stellplatz Kitzingen - voll besetzt....

 

Da uns ein Krankheitsfall in der Familie etwas schneller nach Hause zwingt, gibt es für die Rückfahrt nur einen Zwischenstopp, und zwar in Kitzingen. Es ist ein, sogenannter, „Top-Platz“, direkt am Main gelegen. Er kostet 7 Euro die Nacht (Strom 0,5 €/kWh) und es können dort 70 Womos stehen. Eigentlich auch mehr, denn wir stehen etwas am Rand der Markierung, da es, jetzt nachmittags, schon ziemlich voll ist.

 

 


... doch unterhalb der Brücke finden wir noch einen Platz für Lillybaert

 

Wir „Nordlichter“ schauen hier wieder Schiffe an und spazieren ca. 15 Minuten ins Zentrum. Unsere Rückreise ist etwas „gehetzter“ und dadurch genießen wir die Stadt nicht wirklich. Das holen wir aber nochmal nach.

Schön angelegte Promenade
Über die Pipinsbrücke ....
.. in die sehenswerte Innenstadt von Kitzingen
Biergarten in der "Goldenen Gans"

 

Als Tipp noch: Zu Fuß 10 Minuten bis zum „Gasthaus Goldene Gans/Brauerei Kesselring“. Nur so „nebenbei“: Das alkoholfreie Weizen für 2,70!

 

Am nächsten Nachmittag sind wir zu Hause. Von Lazise bis Kitzingen 8 Stunden (Gesamt mit Pausen) und nochmal 7 bis Krempe. „Schneller Fahrer? Nein! Schnelles Auto!“ Die 131 PS mit Tempomat, guten Sitzen und Armlehne, machen das Ganze doch komfortabler. Fanden wir, jedenfalls, ganz flott und das ohne dem „Seb“ oder besser, zurzeit, dem „Nico“ Konkurrenz machen zu wollen.

 

Fazit. Wir haben es geschafft. Nicht die ganze Fahrt, ja doch, die natürlich und Gott sei Dank, auch. Wir haben aber dieser wahnsinnigen Anziehungskraft des „italienischen Magneten“ widerstanden und sind tatsächlich nach Frankreich „abgebogen“! Besonders positiv fielen uns, schon mehrfach erwähnt, die freundlichen Französinnen und Franzosen, auf. Das kannten wir so nicht und hatten es auch nicht erwartet. Wie der Zeitgeist manches ändert. Politisch betrachtet ist es seit unserem letzten richtigen Frankreichurlaub eine Generation her und unsere beiden Länder spielen in der EU Entwicklung eine wichtige Rolle. Vielleicht sind aber, wie man jetzt häufiger hört, wir Deutschen doch langsam etwas beliebter, weil wir uns in einigen Bereichen nicht so „schlimm entwickelt“ haben wie befürchtet. Sei´s drum, wie auch immer! Uns hat das jedenfalls sehr gefreut und wir fahren dort gern wieder hin, auch weil Frankreich, tatsächlich, ein „womofreundliches“ Land ist. Zum Gardasee hat´s uns dann doch noch gezogen. Liegt aber auch auf dem Weg, oder?  Grad der letzte Tag mit dem „Toskana-Gefühl“ und den Flaschen Wein unterm Arm, haben, selbst ohne den Wein gleich zu trinken, ein sehnsüchtiges Gefühl hinterlassen. Genau das ist etwas, was wir mit unserem „rollenden Zuhause“ erreichen wollen!