Juli 2022 Emsland - Nordsee

8.7.2022

 

Nachdem wir lange nicht mehr im Emsland und an der deutschen Nordsee waren, haben wir uns jetzt mal wieder für rund zwei Wochen dorthin auf den Weg gemacht.

 

Als erstes Ziel hatten wir uns den Wohnmobilstellplatz an der Marina Rrecke am Mittellandkanal ausgesucht.

 

Wir starteten zeitig gegen 8:30 Uhr. Schnell waren die 180 km abgespult. Agnes hatte heute auf der A31 ihre erste Fahrstunde auf dem weißen Riesen. Sie hat es gut gemeistert, anfangs zu schnell unterwegs und immer mit leichten Zug zur Standspur, aber zunehmend sicherer.

 

Gegen 11:00 Uhr erreichten wir unser Ziel und fanden einen idyllisch gelegenen Stellplatz für 40 Mobile vor, unmittelbar an einem Sportboothafen, ca. 2 km außerhalb der Ortschaft Recke.

Das Wetter war mittelprächtig, bewölkt, um 18° und drohendem Regen. Trotzdem machten wir uns mit den Rädern auf, entlang dem Mittellandkanal,  den Ort Recke ein wenig zu erkunden. Nichts, aber auch gar nichts los hier; keine Gastronomie. Rossmann, Aldi und Edeka sind hier die Highlights. Also Verpflegung am Wohnmobil mit Brötchen vom Brotbäcker Justus.

Frühstück an der Marina Recke
Frühstück an der Marina Recke

Der Abend läßt aber hoffen. An der Marina gibts eine nette Gastronomie und es wird ab 18:00 Uhr gegrillt mit hausgemachten Salaten. Wir waren dabei. Die Terrasse um 17:00 Uhr schon fast vollständig besetzt. Wir bekamen noch einen der letzten freien Tische. Um 18:00 wurde an einem Pavillion die Rollade hochgezogen und das Büffet war eröffnen. Diverse Sorten Gegrilltes von € 1,50 für eine Bratwurst bis € 4 für ein Nackensteak standen zur Wahl, ebenso 8 - 10 verschiedene Salate, die gewogen und mit € 2/100 g berechnet wurden. Eine perfekte Idee. Alles super lecker. In Strömen kamen dann Menschen aus der Umgebung, die offensichtlich diese Nahrungsquelle kannten.

 

Die Nacht war ruhig, nur ab und an hörte man ein vorüberfahrendes Frachtschiff vom Mittellandkanal.

 

 

9.7.2022 (ein abenteuerlicher Tag)

 

 

Gegen 10:00 machten wir uns auf den Weg zur nächsten Station. Geplant war der Stellplatz Am Wasserfall in Lingen. Schon die Zufahrt ist abenteuerlich, die Parzellen noch abenteuerlicher. Es hatte Parkhauscharakter und wir machten schnell kehrt zum nahegelegenen Stellplatz Elbergen. Der entpuppte sich als Wiese für ca. 10 Fahrzeuge und war ausgebucht. Die dortige Enge und die Lage hätte uns auch gestört. Witer ging's nach Nordhorn zum Stellplatz am Vechtesee. Hier steht man nicht neben- sondern hintereinander auf Asphalt, zwischen Bäumen, die einen ordentlichen TV-Empfang in Frage stellen. Der Platz war voll - schwer zu verstehen. Uns hätte es dort nicht gefallen.

 

Also fuhren wir weiter zu einem privaten Stellplatz an einem Bauernhof, ca. 10 km nördlich von Nordhorn (Fuhlendiek 8, Nordhorn), den ich kurz zuvor auf FB gefunden und mit der Besitzerin korrespondiert hatte. O ha, sehr alternativ hier, um nicht zu sagen unordentlich und unaufgeräumt der ganze Hof. Der Stellplatz wäre auf einer abseits gelegenen Wiese gewesen ohne jeglich Infrastruktur. Wer Einsamkeit liebt ist hier richtig. Die nächste menschliche Ansiedlung ist 5 km entfernt.

 

Uns war es zu alternativ und wir fuhren weiter nach Haren (Ems) auf den kostenlosen Stellplatz direkt an der Ems. Oh Wunder, ein Platz war noch frei, den wir dann auch gleich besetzten. Es war 15:00, alle Gaststätten hatten ihre Küchen schon geschlossen. Mit knurrendem Magen radelten wir duch die Stadt bis wir auf der Wesuwer Str. 52 den Schlemmergrill sahen. Das ist eine klare Empfehlung für alle, die in Haren mal Hunger haben. Hier gibt's keine Inflation. Ein Zigeunerschnitzel (2) aus der Pfanne, Güteklasse A, mit Pommes Frites, Mayonnaise und Salat kostete € 9,80! Sollten wir noch einmal in Haren stehen, dort werden wir wieder hingehen.

 

10.7.2022

 

Heute fahren wir nach Weener zum Stellplatz an Alten Hafen. Die Fahrzeit war nur kurz und wir fanden am alten Hafen auch sofort einen freien Stellplatz.

Kulinarisch hatten wir Weener nicht in bester Erinnerung. Um es vorweg zu nehmen, es änderte sich heute auch nicht. Wir hatten uns für das Gasthaus am Yachthafen entschieden. Der gelieferte Rotbarsch war TK-Ware, paniert und in der Friteuse vergessen worden.

Das Wetter war ebenso schlecht wie der Rotbarsch. Ein Schauer jagte den nächsten. Immer dunkle Wolken rund um den schönen Innenhafen von Weener.

11.7.2022

 

Ditzum hieß das nächste Ziel.

Zunächst steuerten wir den Stellplatz am EDEKA-Markt an. Viel zu eng für uns, also zurück zum Stellplatz am Deich. Oh Wunder, nur 50 % belegt der Platz. Schnell war eine schöne Parzelle gefunden.

Dann rauf aufs Rad und mal sehen, was sich in den letzten 10 Jahren so verändert hat. Nicht viel, alles sieht noch aus wie vor 30 Jahren als wir zum ersten Mal in Ditzum waren.

12.7.2022

 

Heute hatten wir uns eine Radtour nach Emden vorgenommen. Um 11:00 Uhr setzten wir mit der kleinen Fähre von Ditzum nach Petkum auf der anderen Seite der Ems über.

Eine knappe Stunde durch Feld- und Waldwege, an Kanälen mit schicken Booten und Yachten entlang und wir waren mitten in Emden am Delft, genau gegenüber dem Otto-Haus.

Emden am Delft, im Hintergrund das "Otto Haus"
Emden am Delft, im Hintergrund das "Otto Haus"

Schnell stellten wir fest, dass sich Emden sehr verändert hat in den letzten Jahrzehnten. Es ist eine bunte, moderne, lebendige Stadt rund um den Delft entstanden, mit allem was dazu gehört. Selbst ein innerstädtischer Wohnmobilstellplatz wird angeboten.

Ein besonderes Erlebnis hatten wir im Restaurant Weelvart, das wir uns wegen der vielen positiven Rezensionen bei Google ausgesucht hatten. Der Einfachheit halber hier die Wiederholung meiner Google-Rezension:

"Gerne hätten wir die Qualität der Speisen ebenso positiv beurteilt wie viele Rezensoren vor uns. Leider war uns das nicht vergönnt. Nach unserer Ankunft haben wir einen nicht als reserviert gekennzeichneten Tisch auf der Strassenterrasse besetzt. Dann trafen wir auf die wohl unfreundlichste Kellnerin, die uns in vielen hundert Restaurantbesuchen je begegnet ist. Wenn Sie etwas essen möchten, müssen Sie sich das innen auf den Tafeln aussuchen, ließ sie uns wissen. Also nach innen, Essen aussuchen. Als wir unsere Wünsche bei ihr an der Bar loswerden wollten, hörten wir: "Wir sind ein Restaurant, da bestellt man doch nicht an der Theke". Auch das nahmen wir noch recht gelassen hin und begaben uns wieder zu unserem Tisch. Kurz darauf erschien sie wieder am Tisch und wollte wissen, ob wir zufällig vorbei gekommen wären. Nein, sagte ich ihr, wir wären gezielt wegen der vielen positiven Bewertungen gekommen. Ja dann, erwiderte sie, müsse ich doch wissen, das man eigentlich reservieren soll; denn der Koch müsse sich doch schließlich vorbereiten. Das war genug. Ein solch unverschämtes, dummdreistes Verhalten darf man einfach nicht tolerieren. Wir haben das Lokal verlassen, obwohl mich der viel gepriesene Labskaus schon gereizt hätte."

 

Gegessen haben wir dann beim Griechen, aber auch das war kein Highlight.

 

Auf dem Rückweg haben wir uns dann auch noch verfahren, so dass am Ende fast 40 km auf dem Tacho erschienen.

 

Wieder auf dem Stellplatz angekommen, hatten wir zwei nette, neue Nachbarn aus Schaffhausen, mit denen wir das ein oder andere Pülleken getrunken haben.

13.7.2022

 

Heute haben wir uns einen Tisch mit Restaurant Altes Haus am Siel in Ditzum reserviert.

Wie schon vor vielen Jahren wird der Fisch noch bruzzelnd in der Pfanne serviert.

Kabeljau- & Rotbarschfilet, Senfsauce, Brat- und Salzkartoffeln
Kabeljau- & Rotbarschfilet, Senfsauce, Brat- und Salzkartoffeln

14.7.2022

 

Uns weil's gestern so war, heute gleich wieder zum Alten Haus am Siel. Dieses Mal Matjes Hausfrauen Art mit Bratkartoffeln.

Matjesfilet Hausfrauen Art mit Bratkartoffeln
Matjesfilet Hausfrauen Art mit Bratkartoffeln

15.7.2022

 

Das Wetter ist wechselhaft und wir entscheiden uns noch in Ditzum zu bleiben. Am Wochenende ist hier Hafenfest.

16.07.2022

 

Gegen Mittag machen wir uns auf den Weg zum Hafen, um zu sehen wie die Ostfriesen so ein Hafenfest gestalten. Eigentlich eine kleine Kirmes, mit vielen Ständen, die Handwerksgegenstände, Schmuck etc. anbieten; ebenso Futterbuden und Biestände. Für Musik sorgte eine Oldie-Band, die das gesamte Repertoire der Flippers rauf und runter spielte, sehr zum Vergnügen der überwiegend anwesenden Altersklasse. Am Abend wechselte die Musik in Richtung ACDC und das bis zum nächsten Morgen um 2:30. Wir haben das jedoch nur akustisch aus einiger Entfernung erlebt.

17.7.2022

 

Wir ziehen um nach Norddeich auf den großen städt. Stellplatz (€ 16 incl. Kurtaxe), Strom wird über Mümzautomaten bereitgestellt.

Für mich gab's heute mal keinen Fisch. Ein Hauch von Kroatien.

19.7.2022

 

Unsere nächste Etappe führte uns nach Strücklingen in den Reisemobilhafen Sagter Ems. Im Sommer macht der Platz einen ganz anderen Eindruck als an einem verregneten Tag im Spätherbst, als wir ihn das erste Mal besuchten. Wir wurden freundlich empfangen und fanden nach einigem Hin- und Herrangieren auch einen schönen schattigen Platz (Nr. 4), denn es war mit knapp 40° C unerträglich heiß.

 

Zum Stellplatz gehört auch Annas Stüble mit einem netten Biergarten, in dem bayrisches Bier zu Emder Matjes und Greetsieler Krabbenbrot mit Spiegelei gereicht wird. Uns hat es sehr gut geschmeckt.

21.7.2022

 

Am späten Vormittag starten wir in Strücklingen Richtung Reken, das  ich als nächstes Etappenziel entdeckt hatte, nicht zuletzt wegen dem viel gelobten Rstaurant des angrenzenden Campingplatzes. Das Restaurant hatte schon das ganze Jahr geschlossen und wohl die Corona Krise nicht überlebt. Also kalte Küche, auch nicht schlecht.

 

Der Stellülatz hingegen ist sehr schön angelegt und verfügt über alles was der Mobilist braucht. Die Umgebung bietet sich für ausgiebige Radtouren an.

22.7.2022

 

Wir besuchen zwei Wohnungslose, die vorübergehend in Moers auf dem Wohnmobilstellplatz Unterschlupf gefunden haben.

23.7.2022

Wir sind wieder zu Hause und haben uns, wie immer, bei unserem

 

zu bedanken. Er hatte wieder ein wachsames Auge auf uns.