Mit dem Wohnmobil auf Tour

km 19692 – 11:30 – Samstag 3. Sep. 2011

Diesen Herbst haben wir beschlossen, nach Italien zu reisen. Eigentlich war Sizilien auf dem Programm. Leider waren wir mit der Reservation der Fähre etwas zu spät. Was soll’s. Italien hat noch so viele Orte, die wir noch nicht kennen.

km 19881 – 14:15

Bei der Raststätte Campagnola Nord machen wir eine ausgiebige Espressopause. Die Umfahrung von Milano geht besser als ich mir das gedacht habe. Die Bauarbeiten an der neuen Kreuzung, A9-A8, sind schon beinahe abgeschlossen. Ich bin immer wieder erstaunt, wie schnell so was in Italien geht. Bei Fidenza verlassen wir die A1 und fahren Richtung Fontanellato. Hier wird in einem CONAD reichlich eingekauft.

km 20107 – 19:00

Der Stellplatz von Fontanellato ist nicht gerade ein Schmuckstück. Der ganze Platz wurde mit Solarpanell überdacht. Ich denke, wir müssen uns an diese Bilder gewöhnen. Nach dem Abendessen spazieren wir ins Zentrum. Im Mittelpunkt der Altstadt findet man eine Burg, die vom Wasser umgeben ist. Wir haben das Glück, dass gerade ein Mittelalterspektakel stattfindet. Die Restaurants bieten spezielle Menüs an und überall wird musiziert. Im Innenhof der Burg fühlt man sich ins Mittelalter zurückversetzt. Eine gut erhaltene Burg, die sehenswert ist.

km 20110 – 11:00 – Sonntag 4. Sep. 2011

Nach dem Frühstück gehen wir nochmals zur Wasserburg. Wir wollen das Ganze nochmals bei Tag besichtigen. Beim Wassergraben, der um die Burg verläuft, befinden sich etliche Fischer, die ihr Glück versuchen. Wir beobachten, wie ein älterer Mann ein richtiges Prachtstück fängt. Das anwesende Publikum applaudiert. Schade hat der Stellplatz nicht etwas mehr Charme sonst würde ich hier sicher wiedereinmal vorbei kommen. Nun geht es auf der A15 in Richtung Toskana. Nach der Passhöhe vom Cisa fängt es fürchterlich zu regnen an. Teilweise verwandelt sich die Autobahn in einen Bach und ich kann nur mit 40 km/h fahren. Bei La Spezia ist der ganze Spuck vorbei. 

km 20283 – 13:10

Bei der Autobahnraststätte vor Livorno machen wir eine Pause und beschliessen, bei Livorno die Autobahn zu verlassen und wiedereinmal der Küste entlang zu fahren. Diese Strasse kennen wir von früher sehr gut. In Rosignano Solvay entdecken wir einen Stellplatz. Nicht gerade einladend, so direkt an der Hauptstrasse.

km 20330 – 14:30

Der Stellplatz von Vada–Mazzanta ist schnell gefunden. Jetzt im September kostet der Platz 12 €, inkl. Ver- und Endsorgung. Zum Meer muss man ca. 300 Meter durch einen herrlich duftenden Pinienwald gehen. Am Abend fahren wir mit dem Velo ins Ristorante Pizzeria "L'Approdo", wo wir uns wie so oft verwöhnen lassen.

Stllplatz Vada–Mazzanta

km 20330 – 10:45 – Montag 5. Sep. 2011

Auf einer uns vertrauten Strecke geht es weiter Richtung Süd-Toskana vorbei an Grosseto bis in die Bucht von Talamone. In dieser Bucht gibt es einen Stellplatz direkt am Meer. Da der Wind direkt in die Bucht bläst, ist der Platz Ideal für Windsurfer. Also nichts für uns.

km 20464 12:35

Wir flanieren durch Talamone bis hinauf zur Burg. Es hat bestimmt über 30°. Danach fahren wir noch etwas weiter bis kurz vor Porto Santo Stefano.

km 20485 – 14:00

Hier finden wir einen vom Wind geschützten Stellplatz. Der Platzwart verlangt für die Nacht 26 €. Nebst Ver- und Entsorgung, hat es WC und Duschen. Mit den einzelnen Nischen wirkt der Platz sehr einladend. Zum Meer muss man die viel befahrene Strasse überqueren.

Talamone
Burg bei Talamone
Stellplatz Parco Sosta Lanini

km 20485 – Dienstag 6. Sep. 2011

Heute starten wir eine Rundfahrt mit dem Roller um die Insel Monte Argentario.

Ein Teil der Strasse entpuppt sich als eine sehr holprige Naturstrasse. Mit einem Wohnmobil eher abzuraten. Dafür finden wir immer wieder Plätze in unberührter Natur mit einer fantastischen Aussicht. In Porto Ercole erholen wir ins in einem der Strassenkaffees und geniessen einen Lavazza.

km 20485 – 12:55

Wir wollen noch etwas weiter in den Süden vordringen und verlassen die Toskana. An der nun folgenden Küste gibt es ein paar Stellplätze. Wir entscheiden uns für Montalto Marina. 

km 20532 – 13:50

Wir finden den Parkplatz am südlichen Ende von Montalto Marina nicht gerade einladend. Aber für eine Nacht werden wir es aushalten. Auffallend! Es gibt einen kostenlosen Parkplatz. Auf dem befinden sich ca. 8 Wohnmobile. Die stehen so eng an der prallen Sonne, das man die Tür kaum öffnen kann. Auf dem offiziellen Stellplatz, der viel grösser ist, befinden sich nur 2 Wohnmobile.
Den nahe gelegenen Strand können wir hier nicht empfehlen. Trotz der grossen Hitze sind wir nicht einmal ins Wasser gegangen.

Rundfahrt um die Insel Monte Argentario

km 20536 – 08:00 – Mittwoch 7. Sep. 2011

Heute wollen wir eine grössere Strecke hinter uns bringen. Auf der A12 geht es Richtung Rom. Danach wechseln wir auf die A1, Richtung Neapel. Unser Tagesziel ist Paestum, das sich kurz vor der Cilento Küste befindet.

km 20934 – 13:00

Nach der Autobahn A3 geht es anschliessend auf die SS18. Dort sehen wir immer wieder Hinweisschilder auf frischen Mozzarella. Also entschliessen wir uns anzuhalten und kaufen uns einen Plastikbeutel mit 3 kleinen weissen Mozzarella-Bufala. 

km 20956 – 14:45

In Paestum fahren wir an den Strand, wo sich ein Stellplatz befinden soll. Leider ist dieser Platz bereits geschlossen. Ca. 7 km weiter nördlich soll sich ein weiterer Stellplatz befinden. Wir finden einen Campingplatz, der von Dauercampern besetzt ist. Wir parken unser Wohnmobil bei einem Piknickplatz und kosten den gekauften Mozzarella-Bufala.

Fazit: Unbedingt empfehlenswert. Dieser Mozzarella ist mit demjenigen der Schweiz nicht zu vergleichen. Er schmeckt so lecker, dass es zu schade ist ihn zu würzen oder auf die Pizza zu geben. 

km 20965 – 16:20

Für die Übernachtung fahren wir zurück nach Paestum. Hier gibt es mehrere Parkplätze, auf denen man gut übernachten kann. Achtung! Nicht den Camper Park an der Via Porta Giustizia, der im Bordatlas beschrieben ist, nehmen. Der verlangt 10€ für den an der Strasse gelegenen Parkplatz ohne V&E. Wir haben für 5€ hinter einem der Restaurants auf einer grossen Wiese übernachtet. Geschützt von der alten Stadtmauer ist es da sehr ruhig. 

Paestum

km 20965 – 08:50 – Donnerstag 8. Sep. 2011

Heute wollen wir entlang der Cilento Küste bis nach Marina di Camerota fahren. Diesen schönen Küstenabschnitt haben wir im Frühling 2002 schon mal abgefahren. Die erste Etappe führt uns bis nach Marina di Ascea. Genau wie 2002 ist heute Markt und wir erinnern uns, dass uns die Marktleute in der früh geweckt haben, weil wir auf Ihrem Marktplatz standen. Heute befindet sich beim Sportplatz ein offizieller Stellplatz. Nach einem Bummel durch den Markt nehmen wir ein erfrischendes Bad im Meer. Weil uns der Stellplatz überhaupt nicht zusagt, fahre ich mit dem Velo ans andere Ende von Marina di Ascea. Hier gibt es sehr grosse Naturparkplätze, die sich zum Übernachten eignen würden.  

km 21011 – 13:00

Wir entscheiden uns weiter bis nach Marina di Camerota zu fahren. Ab hier führt die Strasse steil den Berg hinauf bis nach Ascea. Die Aussicht auf die Cilento Küste ist fantastisch. Nach Ascea kommen grosse Warntafeln. Die schreiben irgendwas von „Strassendeformation“. Wir denken noch was das alles soll. Eine Höhen- oder Breitenbeschränkung haben wir keine gesehen. Nach einer Spitzkehre kommt die Überraschung. Der ganze Hang, inklusive Strasse ist abgerutscht. Statt die Strasse neu zu bauen haben die Italiener einfach drauflosgeteert, um irgendwie die Verbindung wieder herzustellen. Nach einer schmalen Durchfahrt geht es so steil hinauf, dass ich in den ersten Gang schalten muss. Es kommt noch besser. Plötzlich beginnen die Vorderräder durchzudrehen. Wir bleiben mitten im steilsten Stück stehen. Was nun?

Ganz langsam rolle ich etwas zurück. Es ist so steil, dass ich mit voll durchgetretener Bremse runter rutsche. Zurück kann ich auf keinen Fall. Also starte ich einen zweiten Versuch. Mit Vollgas im ersten Gang, mit quietschenden Rädern, von denen bald ein blauer Rauch zu uns dringt, schaffen wir dieses steile Stück Strasse. Es stinkt fürchterlich von Gummi. Gott sei Dank ist da nichts passiert.

Doch wir haben uns zu früh gefreut, denn in Pisciotta ist für uns die Route unpassierbar.

Hier ist der Hang mitten im Dorf runtergerutscht. Die Strasse wurde mit einer provisorischen Brücke verbunden. Ich weiss nicht, wie breit diese Brücke war. Vielleicht hat sie 2.5m. Eine Tafel war keine zu sehen. Sie hatte eine Rampe, bei der ich hinauffahren sollte. NEIN!  Da bleibe ich bestimmt irgendwo hängen.

Kurz zuvor sind wir an einem kleinen Parkplatz vorbeigefahren. Wir fahren zurück und wenden. Heidi zittert im ganzen Körper. Was? Jetzt müssen wir das Ganze wieder zurückfahren? Wir haben keine andere Wahl.

Entlang der Cilento Küste
Im ersten Gang mit voll durchgetretener Bremse

Im ersten Gang mit voll durchgetretener Bremse fahren wir das steile Stück Strasse wieder hinunter.

Schlussendlich sind wir heil in Marina di Ascea angelangt und fahren zum Parkplatz, den ich zuvor mit dem Velo aufgesucht habe. Hier werden wir vom Platzwart abgewiesen. Er meint, dass dieser Parkplatz nicht für Camper geeignet ist und wir sollen uns auf den offiziellen Stellplatz stellen. Was soll’s. Eine Nacht auf dem stinkigen Parkplatz werden wir überleben. Neben zwei Italienern steht noch ein Deutsches Wohnmobil hier.

Wie kann man auf einen solchen Parkplatz den Urlaub verbringen. Nachdem wir uns etwas erholt haben, überlegen wir, ob wir wirklich hier bleiben sollen. Als dann der Platzwärter, der uns eben von einen schönen Platz verjagt hat, vorbei kommt und für diesen stinkenden, mit Schutt verwüsteten Platz 10€ kassieren wollte, waren wir recht erbost. Wir fahren ca. 4 km zurück nach Dominella. Hier haben wir beim vorbeifahren ein Schild mit der Aufschrift „Sosta Camper“ gesehen.
Hinter einer Strandbar befindet sich ein Parkplatz mit Wasser und Stromanschluss. Nach einigen Verhandlungen mit dem Platzbesitzern werden wir uns einig: 10€ inklusive Wasser. Strom brauchen wir nicht.

Stellplatz in Dominella

km 21075 – 10:15 – Freitag 9. Sep. 2011

Auf dem Platz hier könnte man es noch ein paar Tage aushalten. Doch uns zieht’ s noch etwas weiter Richtung Süden. Da die Strasse entlang der Küste für uns nicht geeignet ist, geht es zurück auf die SS18. Diese Strasse wurde neu ausgebaut und so ist Sapri schnell erreicht.

Ab Sapri folgt eine wunderbare Steilküste bis nach Tortora. Bevor es nach Tortora hinunter geht, hat man eine tolle Aussicht über die Bucht von Tortora. Hier sehen wir unten in der Bucht ein paar Wohnmobile.    

km 21184 – 14:15

In Praia a Mare werden wir abermals enttäuscht. Überall Abfall und Gestank. Zwischen dem Abfall Wohnmobile. Ein Parkplatzwärter wartet nur darauf, bei uns einzuziehen. Nicht mit uns. Die sollen zuerst ihren Abfall weg räumen. Das ist ja schlimmer als in Griechenland. 

km 21195 – 14:40

Wir fahren auf den Platz, den wir kurz zuvor von oben gesehen haben. Auch hier ist ein Parkplatzwart, der von uns 5€ verlangt. Wir schauen uns kurz um und sind einverstanden. Hier ist es wenigstens sauber.
Als wir das Wohnmobil bereits abgestellt haben, kommt der Parkplatzwart nochmals vorbei und empfiehlt uns den Platz unter einem Sonnendach aus Stroh.
Das ist ein Service. Hier bleiben wir. Gegen Abend verlassen die Tagesgäste den Platz und wir sind hier ganz alleine.

Ab Sapri folgt eine wunderbare Steilküste bis nach Tortora.

km 21195 – 09:00 – Samstag 10. Sep. 2011

Mit dem Roller fahren wir nach Praia a Mare um das nötigste einzukaufen. Danach verbringen wir den ganzen Tag am Strand.

Unser Stellplatz mit Sonnendach aus Stroh.

km 21195 – 09:00 – Sonntag 11. Sep. 2011

Am frühen Morgen ist der Himmel mit schweren Wolken verhangen die sich aber nach kurzer Zeit auflösen.
Auch heute wollen wir noch hier an diesem schönen Strand verbringen. Um ca. 09:00 kommt der Platzwart und kassiert 5 € und wünscht uns einen schönen Tag.

km 21195 – 10:30 – Montag 12. Sep. 2011

Wir wollen ca. 30 km weiter bis nach Diamante, das für seine Wandmalereien bekannt ist. Bei Scalea fahren wir vorbei am Zio Tom Sosta Camper, auf dem sich einige Wohnmobile befinden.

km 21227 – 11:20

Kurz vor Diamante finden wir "Area Sosta Camper Lido Tropical". Dieser Stellplatz befindet sich an einem Kiesstrand mit vorgelagerter Insel. Das Wasser ist glasklar. Einziger Nachteil ist die  hinter dem Stellplatz verlaufende, vielbefahrene Hauptstrasse. Jetzt in der Nachsaison bezahlen wir 9.50 € inkl. V&E, Strom und Duschen. Obwohl dieser Stellplatz das ganze Jahr offen hat, ist man überall am aufräumen. Anscheinend ist hier die Saison zu Ende.

Diamante ist für seine Wandmalereien bekannt.

km 21227 – 10:15 – Dienstag 13. Sep. 2011

In Frankreich kommt der Bäcker oder der Metzger auf den Stellplatz. Hier kommt ein Fischer und verkauft frischen Fisch. Wir kaufen uns zwei Doraden. Nachdem allen entsorgt ist fahren wir auf der SS18 weiter, immer der Küste entlang und erreichen den Golf di Eufemia. Dieser Golf mit den endlosen Sandstränden war früher ein gefürchteter Malariaherd. Uns würde es nicht wundern wenn hier eine neue, bis jetzt unbekannte Krankheit, ausbrechen würde. Überall berge von Abfall. Der Gestank ich beinahe unerträglich. Es ist erdrückend Heiss.

km 21348 – 12:25

In der Hoffnung uns im Meer etwas abzukühlen, fahren wir am ende der Bucht, bei Olivara, Richtung Meer. Auch hier, im Umkreis eines überfüllten Kontainers, liegt stinkender Abfall. Die Italiener die beim nahen Piknikplatz einen rast machen scheint das nicht zu stören. Wir beschlissen weiter bis nach Tropea zu fahren.

km 21389 – 13:30

In Tropea angekommen fahren wir auf den Camping Marina dell’ Isola direkt unterhalb des senkrecht abfallenden Kliffs, zwichen Ort und Strand. Trotz Routenplaner verfahre ich mich und lande mitten in der Altstatt am Rande der Fussgängerzone. Die Italiener nehmen das gelassen.
Tipp: Zunächst in Richtung Porto fahren. Danach kann man entlang der weissen Küste fahren.

Der Platz kostet ohne Strom 12€, mit 15€

Camping Marina dell’ Isola

km 21389 – 08:00 – Mittwoch 14. Sep. 2011

Morgens in der Früh starte eine Fototour durch den vom Tourismus geprägten Ort. Es geht bereits sehr lebhaft zu und her. Eine Bäcker mit frischem Brot zu finden ist allerdings eine Herausforderung. Lauter Souvenir Geschäfte, Caffee’s und Restaurants aber kein Bäcker. Am Rande der Innenstadt werde ich in einem kleinen Lader der alles verkauft fündig. Zwar nicht ganz frisch, aber die Frau hinter der Ladenteke sucht mir das frischesste Banini das sie hat heraus. „Lustige Szene.“

Nach dem Frühstück unternehmen wir eine kleine Roller-Tour rund um Tropea. Den Nachmittag verbringen wir am weissen Strand und unter den Bäumen auf dem Campingplatz. Bei eintreten der Dämmerung gehen wir die 100 Stufen hinauf in die Altstadt. In einer sehr schmalen Seitengasse finden wir eine kleine Pizzeria mit Holzofen. 
In Wikipedia steht folgendes:
Tropea ist für seine roten Zwiebeln, die sogenannten "Cipolle rosse", bekannt, die einen besonders süßen Geschmack haben.
Diese roten Zwiebeln haben wir nicht gesehen. Dafür gibt es überall „Peperocini Rossi“

Tropea

km 21389 – 08:45 – Donnerstag 15. Sep. 2011

Nachdem alles Ver- und Entsorgt ist, brechen wir auf. Bei einem kleinen Supermarkt wird nur das nötigste eingekauft. Es wirkt alles etwas schmudelig. Danach fahren wir auf dem kürzesten Weg auf die SS18. Auf dieser fahren wir bis kurz vor Gioia Tauro. Gioia Tauro umfahren wir auf der Autobahn, verlassen dies aber kurz danach wieder.
Auf der SS111 geht es bis nach Cittanova.

km 21477 – 11:30

Bei der Dorfausfahrt in Richtung Berge steht ein Schild das uns gar nicht gefällt. Wegen Bauarbeiten an der Strasse, Allgemeines Fahrverbot. Wir halten an und besprechen bei einer kleinen Mittagsessen den weiteren Verlauf unserer Tour. Heidi hat von der Bergstrecke an der Celento Küste noch genug und will auf keinen fall weiterfahren. 

km 21477 – 12:00

Nach dem ich eine neue Route programmiert habe fahren wir weiter. Wir schauen uns die besagte Tafel nochmals genau an. Da winkt uns ein vorbeifahrender Automobilist, wir sollen fahren, das Schild habe keine Gültigkeit mehr. Also fahren wir mit einem etwas unguten Gefühl auf der SS111 den Berg hinauf. Nach ein paar Zerbentinerkehren sehen wir den Grund der Tafel. Auch hier ist die ganze Strasse den Berg hinunter geruscht. Aber die Bauarbeiten sin hier bereits abgeschlossen. Nun führt und eine gut ausgebaute Strasse mitten durch den Parco Nazionale dell'Aspromonte. Die Fahrt durch den kühlen Wald ist eine richtige Wohltat. 

km 21501 – 13:10

Wir fahren auf den neu erstellten Sosta Camper in Gerace. Trotz der Hitze, gehen wir zu Fuss hinauf ins kleine Bergdorf mit den verwickelten Gassen. Vom normannischen Dom der sich hier oben befindet, es ist der grüsste Dom Kalabriens, sehen wir nur den kleinen Kirchturm mit der Kirchglocke. Wegen Renovartionsarbeiten ist der ganze Dom eingepackt.

km 21501 – 14:30

Nach einem Espresso fahren wir das kleine Stück hinunter an den Strand. Bernd, aus dem Wohnmobilforum-Schweiz hat mir in Marina di Ardore einen Strand angegeben bei dem wir übernachten wollen. 

km 21517 – 15:20

Dank GPS finden wir die Stelle wo man die Bahnlinie überqueren kann und fahren an den Strand. Hier befindet sich bereits ein Concorde mit Deutschem Kennzeichnen. Heidi gefällt es zunächst überhaupt nicht. Überall liegt Abfall herum und die Mülltonne die sich ganz in der Nähe befindet ist leer.

Ich nehme einen Abfallsack und sammle den herumliegenden Abfall zusammen. Danach sieht der Strand ganz akzeptabel aus. Mit Ursel und Peter kommen wir schnell ins Gespräch und verbringen den schönen Abend mit einem Glas Wein. Peter nenn diesen Strand, „Der Rammler Strand“.

 

Rammler Strand

km 21517 – 08:00 – Freitag 16. Sep. 2011

Beim Metzger holen wir uns ein gutes Stück Rindfilet. Danach verbringen den ganzen Tag am Strand. Es ist unerträglich heiss. Jetzt um 14:00 steigt das Thermometer auf 36°. Am Abend wird zusammen mit Ursel und Peter gegrillt, und wir verbringen abermals einen lustigen Abend.
Tagsüber kommen immer noch ein paar Badegäste. Nach 19:00 sind wir ganz alleine.
Ab und zu fährt die Polizei vorbei um nach dem rechten zu schauen.

km 21518 – 09:10 – Samstag 17. Sep. 2011

Wir wollen diese Küsten noch etwas besser kennen lernen und verabschieden uns von Ursel und Peter.  Weit wollen wir nicht fahren. Nur bis Marina di Caulonia. Dort befindet sich der Camping Villaggio Camping Calypso. Bestimmt ist der Strand dort auch sehr schön und auf dem Camping gibt es höchst wahrscheinlich schattenspendende Bäume.

km 21552 – 10:10

Die einfahrt zum Camping Calypso ist schnell gefunden doch als wir um eine Ecke fahren, endet die Strasse in einem Bachbett. Nein, da fahre ich nicht durch. Wer weiss was da passiert wenn es Regnet. Ich fahre retour auf die Hauptstrasse. Etwas weiter habe ich einen Parkplatz direkt am Meer im Navi. Diesen fahren wir an und erfrischen uns im Meer.

km 21552 – 10:50

Hier könnte man sehr gut übernachten, etwas einsam aber bestimmt sehr ruhig. Wir beschlissen etwas weiter bis nach Le Castella zu fahren. Bei Monasterace finden wir einen Bäcker, einen Bankautomaten und eine Tankstelle.

km 21592 – 12:00

In Davoli Marina fahren wir an den Strand und machen eine Mittagspause. Der Strand ist fantastisch aber es stehen überall Wohnmobil Verbotsschilder. Um diese Jahreszeit würde ich es dennoch wagen hier eine Nacht zu stehen. Da es in Le Castella einen Campingplatz gibt der noch offen hat wollen wir die Gesetzgeber nicht herausfordern. 

km 21665 – 14:10

Als wir beim Camping in Le Castella eintreffen werden unsere Erwartungen nicht erfüllt. Die Plätze sind sehr eng in einem Wald. Das ist bei diese Hitze recht angenehm. Doch das Meer, sehen wir nur aus weiter ferne. Das passt uns nicht und wir fahren etwas zurück an den Strand von Botricello. Hier befinden sich mehrere grosse Parkplätze. Leider sind diese abermals mit grossen, stinkenden, Abfallhaufen belegt. Dieser Gestank ist nicht auszuhalten und wir sind frustriert. Zu Fuss gehe ich ein stück dem Wald entlang und finde eine Stelle wo ich mit dem Wohnmobil in den Wald fahren kann. Hier können wir bestimmt in ruhe schlafen und das Meer befindet sich nur ca. 200 Meter, hinter einer Sanddüne. Als ein älteres Paar vorbei spaziert werden wir freundlich begrüsst. Sie meinen, hier werden wir bestimmt nicht gestört. Danach ist der Entscheid klar. Wir bleiben diese Nacht hier. Der Strand und das Meer ist sehr sauber.

Übernachtungsplaz am Strand bei Botricello

km 21685 – 09:20 – Sonntag 18. Sep. 2011

Wir haben sehr gut geschlafen und beschliessen Le Castella zu besichtigen. Hier findet gerade ein Töff-Treffen statt. Es geht sehr lebhaft zu. Jedes mal wenn eine Gruppe Motorradfahrer eintrifft werden diese von den bereits anwesenden mit lautem Motorlärm begrüsst. So laut, das wir uns die Ohren zuhalten müssen.   

Le Castella
km 21698 – 10:30

Wir fahren weiter der Küste entlang in Richtung Sibari. Dieser  Küstenabschnitt gefällt uns ganz und gar nicht und wir schauen uns enttäuscht an. Industrieruinen und überall grosse berge von stickendem Abfall. An manchen Stellen wird das Gras im Strassengraben angezündet. Damit wird der ganze Abfall mit verbrannt und wir sehen den schwarzen, beissenden, Rauch aufsteigen. 

Wir wollten eigentlich auf den Camping Pineta di Sibari den wir aus dem ACSI hatten. Leider schlisst dieser Heute und wir können nicht mehr auf den Platz. Auch vor der Einfahrt gibt es keine Möglichkeit zum übernachten. Die Frau an der Reepzession ist aber noch hier und sagte uns, dass zwei Campingplätze über den Winter offen haben. Camping Thurium und Camping Onda Azzurra. Sie empfiehlt uns den Camping Thurium. 

km 21866 – 14:30

Auf dem Thurium werden wir von einer Schweizerin sehr freundlich empfangen. Viel ist hier nicht mehr los. Vier bis sechs Wohnmobile aus Nordeuropa haben sich in einer Wagenburg zusammengefunden. Sie haben sich fest installiert und werden über den Winter hier bleiben. Eigentlich habe ich auch schon mit dem Gedanken gespielt über den Winter hier runter zu fahren. Doch nach dieser Erfahrung sage ich, „NEIN DANKE“ 
OK, der Campingplatz wird sehr straff geführt und alles wirkt sehr sauber. Auch der Strand ist nicht übel. Aber sonst ist hier nicht viel los. Kein romantisches Dörfchen mit etwas Kultur. Wir vermissen auch die Einheimischen, mit denen man versuchen kann, ins Gespräch zu kommen.

Ganz in der Nähe befindet sich ein grosses Einkaufscenter.
Aber sonst?! Ein Industriegebiet, voller stinkendem Abfall.
Zudem ist die ganze Gegend mit Nutten überfüllt.
Hier überwintern?, Nein danke, so tief werden wir nicht fallen.

km 21866 – 11:40 – Montag 19. Sep. 2011

Als wir den Campingplatz verlassen geht ein fürchterliches Gewitter nieder. Wir benützen die Gelegenheit und gehen beim grossen Einkaufscenter einkaufen. Danach fahren wir weiter bis nach Metaponto. Hier befindet sich ein Griechischer Tempel und ein Stellplatz direkt am Sandstrand.  

km 21959 – 13:10

Wir finden einen fast leeren Stellplatz vor. Es stürmt und das Meer ist nicht gerade Einladend. Die meisten Lokale haben bereits geschlossen und überall wird aufgeräumt.

Auch der Griechische Tempel in Metaponto ist keine Reise wert. Wir beschliessen weiter bis nach Alberobello zu fahren. Als wir in die Region Basilicata und danach in die Region Abruzzen kommen wirkt plötzlich alles viel sauberer. OK, es ist immer noch nicht so sauber wie es sein sollte aber wir sehen keine stinkenden Abfallberge mehr.  

km 22039 – 15:20

Den Stellplatz von Alberobello finden wir trotz GPS nur mit mühe. Dieses will uns wiedereinmal durch eine zu enge Gasse führen. Beim Stellplatz handelt es sich um einen umfunktionierter Parkplatz bei dem nur die unteren 4 bis 6 Plätze für Wohnmobile brauchbar sind. Alle anderen Parkfelder befinden sich im einem Hang. Es gibt aber eine V&E und auf Wunsch WiFi. Nach dem wir uns installiert haben gehen wir zu fuss in die nahegelegene Altstadt. Alles wirkt sehr sauber und ist hübsch Herausbeputzen. Endlich wieder in der Zivilanion.
Wer kennt sie nicht, die weissen Zipfelmützenhäuser in der Trulli-Region. Hier gefällt es uns und wir beschliessen zum Abendessen in die nahegelegene Pizzeria zu gehen.

Wer kennt sie nicht, die weissen Zipfelmützenhäuser in der Trulli-Region

km 22040 – 10:45 – Dienstag 20. Sep. 2011

Leider verbessert sich das Wetter nicht wirklich. Es regnet nicht aber die Sonne wird immer wieder von dunklen Wolken verdeckt. Ist es in der Küstenregion besser? Wir beschliessen hier unsere Reise zu beenden und Richtung norden zu fahren. In den Abruzzen gibt es noch so viel zu bestaunen, da reichen diese paar Tage nicht. 

km 22221 – 13:00

Bei einer Autobahnraststätte kurz nach Foggia machen wir eine Pause. Sollen wir hier bereits ans Meer fahren? Ich versuche eine Verbindung in Internet aufzubauen was mir gelingt. Unter Wetter.com sehen wir das gerade ein Sturm-Tief über Süditalien hinweg zieht. Bei Gagnano haben sie sogar Sturmwarnung. Dies veranlasst uns weiter in Richtung Pescara zu fahren.

km 22438 – 16:45

Kurz nach Pescara fängt das Unwetter so richtig an. Der Himmel verdunkelt sich so stark, das man glaubt es sei Nacht. Bei einer Autobahnraststätte fahren wir auf den Parkplatz. Unser eigentliches Ziel, einen Camping in Porto Sant'Elpidio, müssen wir streichen. Im Navi finde ich den Stellplatz Area Sosta Isola del Sole in Roseto degli Abruzzi. Wir entscheiden die Autobahn zu verlassen und auf den besagten Stellplatz zu fahren. Dieser Stellplatz wird von ProMobil und vom BordAtlas empfohlen. Als ich den Wegweiser sehe, denke ich, wenigstens stimmt dieses mal die GPS-Position. Doch als wir von einer Bergstrasse in eine Naturstrasse abbiegen müssen, trifft uns der Schlag. Diese Naturstrasse, so eng, und so steil. Wenn ich da runterfahre komme ich nie mehr rauf. Ausser dem hat sich diese Naturstrasse bei diesem Unwetter in einen Bach verwandelt. Ich fluche und rege mich fürthehrlich auf. Da unten soll der Stellplatz sein. Diese Hirn-Idioten von Stellplatzinstruktoren. Bei strömendem Regen läuft Heidi noch ein stück den Weg hinunter, kommt aber frustriert zurück. Da unten wird die Strasse noch enger und einen Stellplatz habe ich keinen gesehen.

Wir werden diesen einen saftigen Brief schreiben.

Ich habe noch eine Notiz von Dani, Wohnmobilforum-Schweiz, im Navi. Beim Sportplatz in Roseto soll man gut übernachten können.  

km 22465 – 18:28

Hier angekommen stellen wir uns hinter die schützende Mauer des Hallenbads. Hier hin hat sich auch ein Italiener mit seinem Womo geflüchtet. Es regnet so stark, dass wir kaum 20 Meter weit sehen. Und immer wider sehen wir die Blaulichter der Feuerwehr. Um 22:00 ist der Spuck vorbei und wir haben eine sehr ruhige Nacht.

km 22465 – 08:00 – Mittwoch 21. Sep. 2011

Wir haben hier sehr gut geschlafen und so wie es aussieht hat sich das Unwetter verzogen. Im Meer zu baden ist aber noch nicht möglich. Zu hoch sind die Wellen. Heidi sucht im ACSI-Campingführer eine Alternative und wird fündig. Camping Bellamare in Porto Recanati hat noch bis ende September offen. 

km 22569 – 10:15

Der Pool auf dem Campingplatz ist noch geöffnet. Das ist bei dem hohen Wellengang im Meer doch recht praktisch. Also beschliessen wir uns hier nochmals zu entspannen. Mit der ACSI Mitgliederkarte bezahlen wir € 15.00 inklusive allen Annehmlichkeiten die so Campingplatz bietet.

Ausflug nach Numana und Sirolo.

km 22569 – 09:00 – Donnerstag 22. Sep. 2011

Heute machen wir mit dem Roller einen kleinen Ausflug nach Numana und Sirolo. Danach verbringen wir den ganzen Tag auf dem Platz oder am Strand.
Auch das Meer hat sich nun beruhigt was wir sehr geniessen. Vorne, bei der Einfahrt stehen noch einige Wohnmobile und Wohnwagen. Den hinteren Platzteil haben wir fast für uns alleine. An der Küstenstrasse gibt es noch einige Lokale die offen haben.

km 22569 – 11:20 – Freitag 23. Sep. 2011

Leider müssen wir nun endgültig in Richtung Heimat fahren. Um diese Jahreszeit hätten wir’s hier noch länger ausgehalten. Bevor wir auf die Autobahn zurückkehren kaufen wir bei einem Supermarkt noch ein paar leckere Spezialitäten dieser Region. 

km 20575 – 14:00

Trotz diversen Baustellen geht es auf der A14 recht zügig Richtung Norden. Zurzeit bauen sie hier die Autobahn auf 6 Spuren aus.

km 22760 – 14:35

Bei der Ausfahrt Faenza verlassen wir die Autobahn. Hier haben sie einen ganz neuen Centro Commerciale in die grüne Wiese gebaut. IperCoop, NewYorker, C&A, H&M, usw. Ab hier sind es gut 12 km bis nach Brisighella. 

km 22780 – 16:20

Brisighella kennen wir von einer Womotour Sommer 2008.
Wir haben immer wieder geschwärmt. Hier wollen wir nochmals zum essen gehen. Ist es wirklich so, wie wir es in Erinnerung haben? JA, wir werden nicht enttäuscht. Unsere Erwartungen werden sogar nochmals übertroffen.

Hier unser Menu:

  • Gran galà di antipasti
  • Due assaggi di primi
  • Secondo con contorno
  • Specchio di dolci
  • Vino della Casetta
  • Caffè

Brisighella ist immer eine Reise wert.

Fazit:

Wer Kalabrien um diese Jahreszeit bereist muss sich im klaren sein, dass viele Plätze, auch Stellplätze, bereits geschlossen haben. Es wird alles verriegelt und abgeschlossen.
Der Strand bei Tortora können wir empfehlen. Hier zahlt man 5 € pro 24 Stund. Dafür ist der Parkwächter besorgt, das kein Abfall herumliegt. Leider gibt es hier keine V&E.
Diamante oder Tropea können wir auch empfehlen. Besonders schön ist das Meer in Tropea.
Leider gibt es in Kalabrien auch viele verschmutzte Gegenden.
Folgende Küstenabschnitte werden wir so schnell nicht wieder bereisen.
Die Küste beim Golf von Sant'Eufemia. Hier wollen wir am Strand übernachten. War wegen zu starkem Geruch unmöglich.
Der Golf von Squillace war’s bis auf ein paar Ausnahmen sehr verschmutz.
Golf von Tarent bis an die Grenze von Basilikata. Hier ist es nicht nur der Schmutz der und den Gar ausgemacht hat.

Hier meine Gedanken dazu:

Und ich sah einen schönen Strand der voller Abfall war.
Und ich sah einen Parkplatz der stank vor lauter Abfall der überall herumliegt.
Und ich sah die Ratten, für die dieser Abfall ein Paradies ist.
Und ich sah den schwarzen Rauch aufsteigen weil jemand einen Abfallhaufen angezündet hat.
Und ich war im Wasser, es war so schön blau, aber der Schmutz klebte mir an den Füssen.