Freitag, 8. Mai 2015
Unser Wochenende beginnt mit dem Start
am Freitag Nachmittag. Wir wollen nicht allzu weit fahren. Wir wollen
die gegend der Dübener Heide und Elbe-Elster-Land erkunden.
Dazu ist unser erstes Reiseziel die
Gaststätte „Zum Nixstein“ in Strehla. Diese liegt direkt an der
Elbe, mit Biergarten, auch direkt am Elberadweg, und mit dem WOMO
kann man dank der freundlichen Wirtsleute übernachten.
Das Abendbrot war sehr gut, Ulla
natürlich Spargel und ich hier in Sachsen ein Thüringer Rostbrätl,
so gut, wie man es selbst in Thüringen selten findet!
Ein ausgedehnter Abendspaziergang an
der Elbe Richtung Strehla führte uns über Streuobstwiesen
(gepflegt, teilweise auch neu gepflanzte Bäume) zu einer technischen
Rarität, dem hydraulischen Widder. Ein Pumpensystem das die Energie
des aus dem Berg austretenden Quellwassers ausnutzt und damit hoch in
den Schlossgarten das Wasser fördert. Ohne zusätzliche
Energiezufuhr! Gebt doch hier im Blog rechts bei Wikipedia mal den Begriff "Hydraulischer Widder" ein.
Der Nixstein |
Das Gerätehaus des hydraulischen Widders |
Und das ist er, der hier seine Arbeit verrichtet |
Nach diesem wunderschönen
Abendspaziergang und dem Genuss des Duftes von frischen Heu hatten
wir dann auch die nötige Bettschwere.
Sonnabend, 9. Mai 2015
Sonnabend Morgen kam auch Mal ein Schiff elbaufwärts |
Bevor wir Strehla verlassen fahren wir
zum Fleischer, nicht zu irgendeinen, sondern der von der Forberger
Fleischproduktion. Warum? Ulla hat auf den dortigen Gutshof als Kind
gespielt. Dort gab es auch eine Schnapsbrennerei. Onkel Arno hat dort
gearbeitet. Und auch die weitere Verwandtschaft waren in der
Fleischerei beschäftigt. Daher kennen wir die Qualität und den
ausgezeichneten Geschmack der Wurst. Das war immer ein beliebtes
Mitbringsel. Und am Markt in Strehla ist eine Filiale der Forberger.
Danach fahren wir über Torgau nach Bad
Schmiedeberg. Wir haben als ortsunkundige einige Parkschwierigkeiten,
die aus der Karte ersichtlichen Plätze sind voll. Später erahren
wir den Grund: Jugendweihefeier im Kurhaus. Wir schaffen es aber
unser WOMO abzustellen und sind nach kurzer Zeit auch am Kurhaus.
Dieses ist eine Wucht. Jugendstil total! Und auch sonst das
Kurzentrum mit dem Park. Alles sehr schön und der Kurpark sehr
gepflegt und gartentechnisch mit vielen Informationstafeln versehen.
Hat uns gut gefallen. Die Altstadt, na ja, eigentlich waren wir an
diesen Sonnabend die einzigsten Fußgänger, bis auf ein paar
Jugendweihlinge.
Der Raps steht in voller Blüte |
Das Au-Tor in Bad Schmiedeberg |
Rathaus und Marktplatz Samstag Mittag |
Blick zum Kurhaus mit der Margarethen und Kurfürstenquelle |
Im Kurhaus |
Im Kurpark |
Der Schlosspark ist ebenfalls
sanierungsbedürftig und derzeit in einem ziemlich verwilderten
Zustand.
Am Rande des einen Teiches fanden wir
eine riesige Biberburg und auch etliche Baumstümpfe von durch Biber
gefällten Bäumen.
Kaffee und Kuchen gab es für uns im
kleinen Schlosscafé und dann fuhren wir weiter – nach Pretzsch.
Hier ist auch ein Schloss, der Wohnsitz von Christiane Eberhardine,
der Frau von August dem Starken. Diese zog hierher, als August zu den
Katholiken konvertierte und König von Polen wurde. Vorm Schloss
fanden wir keine Parkmöglichkeit, es war aber auch für eine
Besichtigung schon zu spät und so fuhren wir zur Elbfähre, wo wir
auf dem kleinen Parkplatz ganz ruhig stehen. Ab 19:00 Uhr gibt es
keinen Fährbetrieb mehr und damit auch keinen Autoverkehr.
Ringsum zog allerdings ein Unwetter
auf, das sich in starkem Regen und später auch Donner und Blitz über
uns brachte.
Schloss Pretzsch |
Hier braut sich etwas zusammen |
Nach dem Unwetter |
Sonntag, 10. Mai 2015
An der Fähre war heute morgen kaum
Betrieb. So hatten wir einen ruhigen Morgen. Für unsere weitere
Reise setzten wir auch mit der Fähre über. 5,50€ hat uns das mit
WOMO gekostet.
Zuerst fahren wir heute nach Annaburg.
Laut Autoatlas soll hier ein Schloss sein. Als wir dann in Annaburg
ankamen waren wir von den Ausmaßen überwältigt. Eine riesige
Anlage. Erbaut hat sie Kurfürst August für seine Gemahlin, der
Kurfürstin Anna gewidmet.
Hier müssen wir noch einmal herfahren,
das Museum besuchen.
Das Vorderschloss |
Das Hinterschloss |
Im Hinterschlosshof |
Das Amtshaus, heute Museum |
Die alte Posthalterei wartet noch auf die Restaurierung |
Nicht weit entfernt ist Prettin. Auch
hier gibt es ein Schloss, ebenfalls von Kurfürst August und Anna
erbaut – und bewohnt. Das Schloss hat später eine leidvolle
Nutzung erfahren: es wurde ein KZ. Das Museum öffnete erst 13 Uhr,
für uns zu spät. Also später noch einmal aufsuchen.
16:00 Uhr müssen wir in Elsterwerda
sein. Dann fährt Ullas Zug direkt nach Chemnitz. Seit heute morgen
9:00 Uhr ist ja der Streik der GDL beendet. Ich dagegen werde morgen
nach Berlin mit dem WOMO fahren – Seminargruppentreffen.
Wir fahren also nach Elsterwerda. Vor
Bad Liebenwerda liegt Saxdorf. Und hier gibt es einen ganz besonderen
Garten. Es ist der Pfarrgarten Saxdorf. Dieser beherbergt ca. 3.000
Arten und Sorten verschiedener Pflanzen und Gehölze. Der Garten ist
nach den besten deutschen und englischen Traditionen gestaltet.
Über Bad Liebenwerda fahren wir weiter
nach Elsterwerda. 16:03 Uhr fährt hier der Zug direkt nach Chemnitz
ab. Soll er, nach Fahrplan. Nach weiterem Studium der Vielzahl von
Aushängen entdecken wir , dass der Zug nur bis Döbeln fährt, von
dort aber als Schienenersatzverkehr nach Chemnitz und kommt dort rund
eine Stunde später an. Wir begeben uns nun zum Bahnsteig. In der
dortigen Anzeige steht, dass der Zug schon ab Elsterwerda nun als
Schienenersatzverkehr fährt, aber nur bis Döbeln. Doch wie dann
weiter? Auch andere Fahrgäste rätseln. Eine Ansage in der
Bahnhofshalle kündigt den Bus an. 16:03 Uhr ist aber von einem Bus
weit und breit nichts zu sehen. Auch eine Viertelstunde später keine
Spur von einem Bus. Im Abfahrtsmonitor erscheint keine Anzeige mehr.
Das wars dann wohl.
Also fahre ich Ulla jetzt nach Dresden.
Einen jungen Mann, der ebenfalls mit uns auf den Bus wartete, nehmen
wir gleich mit. Flugs erreichen wir die Autobahn, doch 7 km vor dem
Abzweig nach Dresden ist auch hier erst mal Schluss. Es folgen nun 7
km im ersten Gang. Nach 40 min erreichen wir dann die A4 und fahren
gleich zum Bahnhof Dresden Neustadt. Glücklich sitzt dann Ulla in
einem Zug nach Chemnitz und ich will mit dem WOMO ans Pieschener Ufer
mich stellen. Kaum vom Bahnhof Neustadt entfernt, Stau über die
Marienbrücke. Auch viele Leute laufen zu Fuß zur Brücke. Was ist
denn da für eine Veranstaltung? Ich fahre gar nicht erst dorthin,
fahre nun die Meißner Landstrasse nach Kötschenbroda. Und hier
stehe ich auf dem Festplatz für heute Abend. Ulla hat auch
inzwischen angerufen, sie ist wohl zu Hause angekommen.
Montag, 11. Mai 2015
Hier in Kötschenbroda habe ich gut
geschlafen. Leider hat im historischen Stadtkern der Fleischer
Montags nicht geöffnet. Hier gibt es Leberkäse, der schmeckt wie zu
DDR-Zeiten.
Also fahre ich am Elbepark auf die
Autobahn und zügig geht’s nach Berlin. Bis vor Groß-Köris. Hier
hat sich vor einer Baustelle ein 10 km langer Stau gebildet. 1 Stunde
brauche ich zu dessen Überwindung. Am Nachmittag erreiche ich dann
in Köpenick den WOMO-Stellplatz „Köpenicker Hof“. Wir kennen
ihn noch von vor rund 8 Jahren. Da kostete der Stellplatz 10,-€
incl. Strom und Dusche und kompletter Ver- und Entsorgung. Heute
kostet er 14,-€ und bis auf die Chemietoilette entleeren ist alles
zusätzlich zu bezahlen. Dafür steht man aber in der Hauptstadt.
Morgen habe ich dann
Seminargruppentreffen. Studienjahrgang 1967.
Noch als Nachtrag: Im Ostragehege gab
gestern ACDC ein Konzert. Laut Zeitung vor 90.000 Fans. Daher war
dorthin kein Durchkommen.