Montag, 11. Mai 2015

8. bis 10. Mai 2015 - Dahlener Heide, Elbe-Elster-Land

Freitag, 8. Mai 2015

Unser Wochenende beginnt mit dem Start am Freitag Nachmittag. Wir wollen nicht allzu weit fahren. Wir wollen die gegend der Dübener Heide und Elbe-Elster-Land erkunden.
Dazu ist unser erstes Reiseziel die Gaststätte „Zum Nixstein“ in Strehla. Diese liegt direkt an der Elbe, mit Biergarten, auch direkt am Elberadweg, und mit dem WOMO kann man dank der freundlichen Wirtsleute übernachten.

Das Abendbrot war sehr gut, Ulla natürlich Spargel und ich hier in Sachsen ein Thüringer Rostbrätl, so gut, wie man es selbst in Thüringen selten findet!
Ein ausgedehnter Abendspaziergang an der Elbe Richtung Strehla führte uns über Streuobstwiesen (gepflegt, teilweise auch neu gepflanzte Bäume) zu einer technischen Rarität, dem hydraulischen Widder. Ein Pumpensystem das die Energie des aus dem Berg austretenden Quellwassers ausnutzt und damit hoch in den Schlossgarten das Wasser fördert. Ohne zusätzliche Energiezufuhr! Gebt doch hier im Blog rechts bei Wikipedia mal den Begriff "Hydraulischer Widder" ein.
Der Nixstein


Das Gerätehaus des hydraulischen Widders

Und das ist er, der hier seine Arbeit verrichtet
Nach diesem wunderschönen Abendspaziergang und dem Genuss des Duftes von frischen Heu hatten wir dann auch die nötige Bettschwere.

Sonnabend, 9. Mai 2015

Sonnabend Morgen kam auch Mal ein Schiff elbaufwärts
Bevor wir Strehla verlassen fahren wir zum Fleischer, nicht zu irgendeinen, sondern der von der Forberger Fleischproduktion. Warum? Ulla hat auf den dortigen Gutshof als Kind gespielt. Dort gab es auch eine Schnapsbrennerei. Onkel Arno hat dort gearbeitet. Und auch die weitere Verwandtschaft waren in der Fleischerei beschäftigt. Daher kennen wir die Qualität und den ausgezeichneten Geschmack der Wurst. Das war immer ein beliebtes Mitbringsel. Und am Markt in Strehla ist eine Filiale der Forberger.
Danach fahren wir über Torgau nach Bad Schmiedeberg. Wir haben als ortsunkundige einige Parkschwierigkeiten, die aus der Karte ersichtlichen Plätze sind voll. Später erahren wir den Grund: Jugendweihefeier im Kurhaus. Wir schaffen es aber unser WOMO abzustellen und sind nach kurzer Zeit auch am Kurhaus. Dieses ist eine Wucht. Jugendstil total! Und auch sonst das Kurzentrum mit dem Park. Alles sehr schön und der Kurpark sehr gepflegt und gartentechnisch mit vielen Informationstafeln versehen. Hat uns gut gefallen. Die Altstadt, na ja, eigentlich waren wir an diesen Sonnabend die einzigsten Fußgänger, bis auf ein paar Jugendweihlinge.

Der Raps steht in voller Blüte

Das Au-Tor in Bad Schmiedeberg

Rathaus und Marktplatz Samstag Mittag

Blick zum Kurhaus mit der Margarethen und Kurfürstenquelle
Im Kurhaus




Im Kurpark
In der Information erkundigten wir uns nach einem Wasserschloss, das in der Nähe von Bad Schmiedeberg sein soll. Ja, das gibt es, es ist in Reinharz. Ein barockes Wasserschloss. Da fahren wir eben mal hin. Von außen sieht es nicht sehr einladend aus, der Putz hat arg gelitten und fehlt auch an vielen Stellen. Sonnabends und Sonntags sind Schlossführungen, 15:00 Uhr. Da nehmen wir teil. Hier erfahren wir auch vieles über die Baugeschichte und ihre Besitzer. August der Starke soll auch mehrmals hier zur Jagd gewesen sein und der hohe Turm resultiert aus dem Job seines Erbauers Graf Löser, der sich mit dem Bau von astronomischen Instrumenten beschäftigte. Der wollte eben hoch hinaus, damit er den Himmel besser beobachten kann und baute oben auf dem Turm ein Planetarium. So erreicht der Turm eben eine Höhe von 68 m, passt also optisch überhaupt nicht zum Schloss.

Der Schlosspark ist ebenfalls sanierungsbedürftig und derzeit in einem ziemlich verwilderten Zustand.
Am Rande des einen Teiches fanden wir eine riesige Biberburg und auch etliche Baumstümpfe von durch Biber gefällten Bäumen.

Kaffee und Kuchen gab es für uns im kleinen Schlosscafé und dann fuhren wir weiter – nach Pretzsch. Hier ist auch ein Schloss, der Wohnsitz von Christiane Eberhardine, der Frau von August dem Starken. Diese zog hierher, als August zu den Katholiken konvertierte und König von Polen wurde. Vorm Schloss fanden wir keine Parkmöglichkeit, es war aber auch für eine Besichtigung schon zu spät und so fuhren wir zur Elbfähre, wo wir auf dem kleinen Parkplatz ganz ruhig stehen. Ab 19:00 Uhr gibt es keinen Fährbetrieb mehr und damit auch keinen Autoverkehr.
Ringsum zog allerdings ein Unwetter auf, das sich in starkem Regen und später auch Donner und Blitz über uns brachte.
Schloss Pretzsch

Hier braut sich etwas zusammen

Nach dem Unwetter

Sonntag, 10. Mai 2015

An der Fähre war heute morgen kaum Betrieb. So hatten wir einen ruhigen Morgen. Für unsere weitere Reise setzten wir auch mit der Fähre über. 5,50€ hat uns das mit WOMO gekostet.
Zuerst fahren wir heute nach Annaburg. Laut Autoatlas soll hier ein Schloss sein. Als wir dann in Annaburg ankamen waren wir von den Ausmaßen überwältigt. Eine riesige Anlage. Erbaut hat sie Kurfürst August für seine Gemahlin, der Kurfürstin Anna gewidmet.
Hier müssen wir noch einmal herfahren, das Museum besuchen.
Das Vorderschloss

Das Hinterschloss

Im Hinterschlosshof
Das Amtshaus, heute Museum

Die alte Posthalterei wartet noch auf die Restaurierung

Nicht weit entfernt ist Prettin. Auch hier gibt es ein Schloss, ebenfalls von Kurfürst August und Anna erbaut – und bewohnt. Das Schloss hat später eine leidvolle Nutzung erfahren: es wurde ein KZ. Das Museum öffnete erst 13 Uhr, für uns zu spät. Also später noch einmal aufsuchen.


16:00 Uhr müssen wir in Elsterwerda sein. Dann fährt Ullas Zug direkt nach Chemnitz. Seit heute morgen 9:00 Uhr ist ja der Streik der GDL beendet. Ich dagegen werde morgen nach Berlin mit dem WOMO fahren – Seminargruppentreffen.
Wir fahren also nach Elsterwerda. Vor Bad Liebenwerda liegt Saxdorf. Und hier gibt es einen ganz besonderen Garten. Es ist der Pfarrgarten Saxdorf. Dieser beherbergt ca. 3.000 Arten und Sorten verschiedener Pflanzen und Gehölze. Der Garten ist nach den besten deutschen und englischen Traditionen gestaltet.

Über Bad Liebenwerda fahren wir weiter nach Elsterwerda. 16:03 Uhr fährt hier der Zug direkt nach Chemnitz ab. Soll er, nach Fahrplan. Nach weiterem Studium der Vielzahl von Aushängen entdecken wir , dass der Zug nur bis Döbeln fährt, von dort aber als Schienenersatzverkehr nach Chemnitz und kommt dort rund eine Stunde später an. Wir begeben uns nun zum Bahnsteig. In der dortigen Anzeige steht, dass der Zug schon ab Elsterwerda nun als Schienenersatzverkehr fährt, aber nur bis Döbeln. Doch wie dann weiter? Auch andere Fahrgäste rätseln. Eine Ansage in der Bahnhofshalle kündigt den Bus an. 16:03 Uhr ist aber von einem Bus weit und breit nichts zu sehen. Auch eine Viertelstunde später keine Spur von einem Bus. Im Abfahrtsmonitor erscheint keine Anzeige mehr. Das wars dann wohl.
Also fahre ich Ulla jetzt nach Dresden. Einen jungen Mann, der ebenfalls mit uns auf den Bus wartete, nehmen wir gleich mit. Flugs erreichen wir die Autobahn, doch 7 km vor dem Abzweig nach Dresden ist auch hier erst mal Schluss. Es folgen nun 7 km im ersten Gang. Nach 40 min erreichen wir dann die A4 und fahren gleich zum Bahnhof Dresden Neustadt. Glücklich sitzt dann Ulla in einem Zug nach Chemnitz und ich will mit dem WOMO ans Pieschener Ufer mich stellen. Kaum vom Bahnhof Neustadt entfernt, Stau über die Marienbrücke. Auch viele Leute laufen zu Fuß zur Brücke. Was ist denn da für eine Veranstaltung? Ich fahre gar nicht erst dorthin, fahre nun die Meißner Landstrasse nach Kötschenbroda. Und hier stehe ich auf dem Festplatz für heute Abend. Ulla hat auch inzwischen angerufen, sie ist wohl zu Hause angekommen.

Montag, 11. Mai 2015

Hier in Kötschenbroda habe ich gut geschlafen. Leider hat im historischen Stadtkern der Fleischer Montags nicht geöffnet. Hier gibt es Leberkäse, der schmeckt wie zu DDR-Zeiten.
Also fahre ich am Elbepark auf die Autobahn und zügig geht’s nach Berlin. Bis vor Groß-Köris. Hier hat sich vor einer Baustelle ein 10 km langer Stau gebildet. 1 Stunde brauche ich zu dessen Überwindung. Am Nachmittag erreiche ich dann in Köpenick den WOMO-Stellplatz „Köpenicker Hof“. Wir kennen ihn noch von vor rund 8 Jahren. Da kostete der Stellplatz 10,-€ incl. Strom und Dusche und kompletter Ver- und Entsorgung. Heute kostet er 14,-€ und bis auf die Chemietoilette entleeren ist alles zusätzlich zu bezahlen. Dafür steht man aber in der Hauptstadt.
Morgen habe ich dann Seminargruppentreffen. Studienjahrgang 1967.
Noch als Nachtrag: Im Ostragehege gab gestern ACDC ein Konzert. Laut Zeitung vor 90.000 Fans. Daher war dorthin kein Durchkommen.